Jägerkatze – Teil 2

Nicht, dass meine hochgeschätzten Follower glauben, ich würde nur im Schlaf jagen und kämpfen. Bekommt es nicht mit der Angst zu tun, aber ja, das bin ich auch. Ich muss nicht immer der souveräne Kater sein, der sein Personal fest im Griff hat. Wobei, allein, dass mein Personal genau weiß, wann ich meine Fähigkeiten trainieren will, zeigt doch, wie gut ich die beiden erzogen habe.

Ich besitze übrigens zwei dieser Schnüre. Da Mama eine begeisterte Häkeltante ist, nutzt sie die Zeit beim Fernsehen für diesen Zeitvertreib. Da bleiben immer Wollreste übrig, die der große Kerl zu missglückten Bommeln verknotet, damit ich meine Krallen hineinschlagen und daran zerren kann. Ich liebe dieses Gefühl, wenn eine Kralle sicher in einem dieser Knoten steckt. Da kann der große Kerl noch so sehr an der Schnur zupfen, ich geb den Bommel nicht mehr her.

Ab und zu beiße ich auch in den Bommel oder die Schnur und übe den Nackenbiss. Ein weitsichtiger Kater mag nie wissen, wann er einer echten Maus gegenübersteht, aber er weiß sich bestens auf die Situation vorzubereiten.

Ihr frechen Mäuse dieser Welt, glaubt ja nicht, dass ihr eine Chance gegen mich habt. Keine wird mir entkommen! Ich werde mit euch spielen, euch glauben lassen, dass ihr mir doch entwischen könnt, nur um dann gnadenlos zuzubeißen. Miau!

Sind meine Augen nicht atemberaubend? Erwartungsvoll aufgerissen und vollkommen schwarz. Da wird auch der große Kerl vorsichtig. Er weiß meine Krallen zu respektieren, wobei es mir lieber wäre, er würde sie fürchten. Ich bin nur froh, dass Mama nicht so oft mit mir spielt. Sie ist keine gute Motivatorin und greift mir notfalls ernsthaft (!) zwischen die Krallen, wenn sie den Bommel zurückhaben will. Kein Respekt, die Frau!

Es mag nach unmöglichen Positionen aussehen, aber nein, das ist bequem und notwendig, um die Beute in jeder Lage bestmöglich zu schlagen. Ich überlege, ob ich Mama einen Katzenratgeber diktieren soll. Für andere Katzen, die ebenfalls fit bleiben wollen, und deren Personal, das bei der Ertüchtigung behilflich sein muss. Der Ratgeber würde sicher Jahre lang an der Spitze der Bestsellerliste stehen. Es gibt schließlich nichts Wichtigeres!

Die Beine und Krallen werden besonders gut bei dieser Übung trainiert. Einfach den Bommel festhalten und das Personal ziehen lassen. Perfekt, um auch die kleinsten Muskelpartien an den Krallen zu kräftigen, und zugleich kann man wieder etwas zu Atem kommen, wenn man die anstrengenden Übungen zuvor erledigt hat. Ich nutze diesen Teil des Trainings gerne, um mich langsam abzukühlen.

Und zu guter Letzt für die Katzen und Kater, die es mit dem guten Futter übertrieben haben: So kann man sich anfangs behelfen, bis die Fitness besser geworden ist. Diese Übung eignet sich auch bestens, wenn man sich an dem Tag schlapp fühlt, aber trotzdem etwas für seinen göttlichen Körper tun will. Das funktioniert quasi im Schlaf. Man beachte, dass ich hier beide Pfoten einsetze. Es ist also wirklich nicht schwer.

 

Damit möchte ich mich verabschieden. Über das richtige Training zu referieren, ist fast so anstrengend wie das Training selbst. Ich wünsche dem lesenden Personal, das mit seinen Herrschern mein Fitnessprogramm durchziehen darf, und meinen lieben Mitkatzen und Mitkatern viel Vergnügen! Miau und guten Mittagsschlaf.

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