Zitat der Woche (KW 40/2020)

Ich finde es toll, dass dieser Spruch von einem Schriftsteller stammt. Obwohl er mit vierzehn Romanen bzw. Erzählungen, sieben Theaterstücken und acht Filmen wohl zu den erfolgreicheren Autoren seiner Zeit zählen dürfte, zeugt dieses Zitat von einer gewissen Bodenständigkeit und sogar einer Portion Humor oder Sarkasmus. Wer würde sich oder andere sonst als Zwerg titulieren?

Tatsächlich spricht er mir mit dieser Aussage aus der Seele. Ein wenig Bescheidenheit schadet niemandem. Nicht die falsche Bescheidenheit, die den Gegenüber dazu verleitet, noch einmal zu betonen, wie groß die Leistung sei, sondern die, die vom Bewusstsein herkommt, dass man selbst nur ein kleines Rädchen in einem großen Uhrwerk ist, egal, ob man gerade hunderten Menschen das Leben gerettet oder nur eine beliebte Geschichte geschrieben hat. Niemand sollte bei allem Lob und Ruhm vergessen, dass er ein Mensch ist und dass Menschen fehlerhaft sind. Ich kann heute einen Orden für besondere Dienste erhalten und morgen aus Unachtsamkeit oder Unwissen einen Fehler von solcher Tragweite begehen, dass er mich ins Gefängnis bringt. Diese Lehre bete ich mir fast jeden Tag vor, um mir selbst zu garantieren, dass ich die Person bleibe, die ich bin und von der ich denke, dass sie so ganz gut ist.

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