Zitat der Woche (KW 49/2020)

Leider konnte ich nicht herausfinden, von welchem Reinhard Becker dieses Zitat stammt. Es gibt mehrere und ich will nicht den falschen verlinken. Auf jeden Fall spricht dieses Zitat genau das aus, was ich empfinde. Es mag naiv und kindisch sein, aber ich halte an dem Weihnachtsfest fest. Das geht auch trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen. Es braucht nämlich gar nicht so viel, um das, was mir wichtig ist, zu erreichen.

Plätzchen lasse ich zum Beispiel die Schwiegermama backen. Sie backt da eine enorme Menge, die sie verteilt. Würde ich selbst noch ein paar Kekse backen, könnte ich die bis Ostern essen, nur dass sie dann nicht mehr schmecken, weil die Zeit dazu einfach vorbei ist. Ich habe auch nicht die Geduld, um die Plätzchen mit Liebe zusammenzurühren und auf das Backblech zu legen. Da ist Stress und Flucherei vorprogrammiert. Das spare ich mir gerne, vor allem in der Weihnachtszeit, wo ich es doch schön haben will.

Dafür freue ich mich umso mehr, wenn ich das perfekte Geschenk für jemanden gefunden habe. Ich hibbel wie ein kleines Kind auf das Weihnachtsfest entgegen, weil ich sehen will, wie der Beschenkte sich freut. Das ist fast besser als selbst Geschenke zu bekommen. Natürlich könnte ich das auch an anderen Tagen im Jahr machen, aber ich erleuchte mir auf diese Weise die dunkle Jahreszeit. Weihnachten und der Advent sind eine Lichterinsel, wenn es grau, düster und oft regnerisch ist.

Dazu passt es gut, dass überall Lichterketten hängen. Ich fahre abends unheimlich gerne durchs Dorf und erfreue mich an der Dekoration in den Fenstern. Ich mache fleißig mit, dekoriere in den letzten Tagen des Novembers die Fenster und auch das Haus weihnachtlich und hole mir so wieder mehr Licht ins Leben. Für mich ist es furchtbar, wenn spätestens Mitte Januar die letzten Lichterketten verschwinden. Dann ist der Wechsel auf die Dunkelheit richtig krass.

Leider kann ich keinem Feuer beim Knistern zuhören und seinem Flammenspiel zusehen. Die Wärme eines Feuers ist ganz anders als die einer Heizung. Das ist schade, aber ich bin genügsam. Es muss nicht perfekt sein. Da ist es gut, dass wir in der Adventszeit auch eher selten Schnee haben. Würde ich einen Schneemann bauen und völlig verfroren reinkommen, würde ich ein Feuer doch vermissen. Allerdings sehe ich auch lieber den unberührten Schnee. Man wird älter und die Ansichten ändern sich.

Ich kann jetzt die Stille genießen. Ich lese, lümmel mich auf die Couch und häkle. Ganz faul kann ich nicht sein. Irgendetwas brauchen meine Hände zur Beschäftigung. Aber ich nehme mir eher mal die Zeit für etwas, das ich sonst nicht tun würde.

Und dann wird Weihnachten gefeiert. Ein gutes Essen mit den Schwiegereltern, gemütliches Beisammensein, reden, lachen, Geschenke verteilen, die eigenen öffnen, die Freude bei den anderen beobachten und mich selbst freuen. Bei einem klassischen Weihnachtsprogramm lassen wir den Abend ausklingen und fahren dann nach Hause. Ok, der Abend wird zuhause noch einmal vorm Fernseher ausklingen gelassen. Wir kommen an Weihnachten selten vor 2 Uhr früh ins Bett. Ich nutze oft die Zeit und schaue mir meine Geschenke genauer an. Manches lässt sich direkt ausprobieren!

Egal, was passiert, Weihnachten ist für mich der schönste Tag. Da mag die Trauer um meine verstorbene Mama präsenter sein als sonst im Jahr, aber irgendwie freue ich mich auch über dieses Gefühl, weil meine Mama mir an diesem Tag näher ist. Ich freue mich, dass mein Mann und ich so entspannte Menschen sind, sodass dieser Tag nicht von Streit, schlechter Laune oder Stress überlagert wird. Wenn ich daran denke, dass der Weihnachtsvormittag bei meinen Eltern dafür genutzt wurde, den Baum zu schmücken, und mein Vater dabei JEDES JAHR einen Tobsuchtsanfall bekam … Ach ja, das vermisse ich überhaupt nicht.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die Weihnachten nicht mögen. Sie haben ihre Gründe dafür und ich verstehe sie auch, aber ich würde mir trotzdem wünschen, dass sie einen Weg finden, sich einen schönen Tag zu machen. Selbst wenn sie kein Weihnachten feiern, sollten sie die freie Zeit für sich nutzen.

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