Verena Jung

Gehörst du zu den Menschen, die Merkmale ihrer Persönlichkeit vor anderen und sich selbst verleugnen?

Heute geht es um den zweiten Teil von „Fee des Schicksals“. Da dachte ich, ich würde das nächste Thema bereits kennen, als es mich vor ein paar Wochen unvorbereitet traf. Selbstverleugnung. Wie lange habe ich sie selbst bis zur Perfektion betrieben? Dank meines Beitrags von gestern kannst du es dir vermutlich denken. Jedenfalls wird sich der nächste Lebensratgeber mit dem Thema Selbstverleugnung beschäftigen. Weil ich glaube, dass Selbstverleugnung in unserer Gesellschaft ein wichtiges Thema ist, und weil die andere Idee nicht wegläuft.

Wie viel verstehe ich eigentlich von dem, was ich in „Fee des Schicksals – Mut zur Selbstverwirklichung“ beschreibe?

Nun, eine ganze Menge. Tatsache ist, dass ich schon mit sechs oder sieben Jahren Schriftstellerin werden wollte. Als ich diesen Traum auch als Teenager nicht aufgeben wollte, fanden meine Eltern deutliche Worte, um mir klarzumachen, dass das eine schlechte Idee ist.

Klar, Tantiemen fließen nur bei erfolgreicheren Autor*innen monatlich in der Höhe auf das Konto, sodass die dafür schön regelmäßig hereinflatternden Rechnungen bezahlt werden können. Damit hatten sie recht. Damit begruben sie aber auch einen erheblichen Teil meiner Persönlichkeit. Was das bewirken sollte, wurde mir erst ungefähr ein Jahrzehnt später klar. Sie haben es gut gemeint, aber die Entscheidung, die sie für mich getroffen haben, hat mich unglücklich und krank gemacht.

Es hat fast ein weiteres Jahrzehnt gedauert, bis ich den Mut fand, gegen den Rat meiner längst verstorbenen Eltern aufzubegehren. Ich habe aufgehört, für andere zu arbeiten, und zu schreiben begonnen. Ich bin den Weg in die Selbstständigkeit gegangen. Ein Schritt, den ich mit 18 Jahren, als ich auf die Höhere Handelsschule ging und mich mit dem Thema in BWL befasste, kategorisch als unpassend für mich ausschloss.

Heute weiß ich besser, was mich glücklich macht. Heute weiß ich, dass andere nicht wissen können, was mir wichtig ist. Ich bin einen langen Weg zu meiner Selbstverwirklichung gegangen und ich glaube, dass ich noch nicht am Ziel angekommen bin, aber ich bin um so vieles glücklicher.

Das wünsche ich uns allen!

Lösung zum Rätsel der Woche (KW 46/2023)

Die Lösung des gestrigen Worträtsels lautet „Rehabilitand“. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Worträtsel zum Fabrikant? Wieso wird der mit t geschrieben und der Rehabilitand mit d? Ich habe recherchiert. Endet ein solches Wort mit t, ist die Person aktiv. Endet das Wort mit d, ist die Person passiv und jemand anderes hat den aktiven Part. Der Rehabilitand wird rehabilitiert, während der Fabrikant etwas fabriziert.

Gehörst du zu den Personen, die falsch getippt haben? Es ist aber auch gemein. Da schien die Lösung aufgrund früherer Rätsel so naheliegend und jetzt gibt es eine andere Regel, die es erschwert, sich die Schreibweise zu merken. Aber vielleicht merkst du dir gerade deswegen diese beiden Regeln umso besser. Immerhin bauen sie aufeinander auf.

Rätsel der Woche (KW 46/2023)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Leserückblick „Der Zirkel der Phantanauten – Metropoly“

Ich komme schon zum zweiten Teil des Zirkels der Phantanauten „Metropoly“ von Ralf Isau. Es ist das Buch, das mir mitgebracht wurde.

Darin geht es um Lenas Prüfung zur Phantanautin und was sie in ihrer erschaffenen Welt erlebt. Es ist eine Welt der Kinder. Dort wird den ganzen Tag gespielt. Im Traum ist es eine schöne Welt, aber als sie sie besucht, hat sie ein beklemmendes Gefühl. Überall hängen Plakate mit dem Gesicht der Königin Pekunia. Die Kinder MÜSSEN spielen. Wer sich weigert, kommt in eine Art Arbeitshaus. Lena merkt schnell, dass mehr hinter allem steckt und dass sie handeln muss.

Lena ist ähnlich wie der Protagonist Jim aus dem ersten Teil sehr talentiert im Umgang mit Worten. Sie will Schriftstellerin werden, weshalb sie begeistert ist, als sie einen Aufsatz für die Schule über Oliver Twist schreiben darf. Er ist eigentlich eine flammende Rede wider Kinderarbeit, die im 19. Jahrhundert, zu Lenas Zeit also, noch häufig vorkam. Allerdings hat sie es gerade nicht leicht, weil ihre Mutter Rheuma hat und aufgrund der Medikamente viel schläft. Lena macht sich Sorgen um ihre Mutter und verweigert sich die Freude am Leben. Dabei ist sie erst zwölf Jahre. Das macht sie für mich sympathisch. Sie hat einen wachen Geist und verschließt die Augen nicht vor dem, was um sie herum geschieht.

Aus Lenas Sorgen und Ängsten wird die Stadt Metropoly geboren, in der es keine Kinderausbeutung gibt. Wo Kinder Kinder sein und spielen können. Es ist eine bunte Welt, wie man sie sich als Kind wünschen würde. Viel Platz zum Toben, keine Erwachsenen, die einen ständig ermahnen oder sogar schimpfen. Es ist wohl der Traum, den jedes Kind teilt.

Die Geschichte lässt sich wie beim ersten Teil leicht und schnell lesen, da sie sich eher an Jugendliche richtet. Das Zielpublikum dürfte so 12 bis 14 Jahre alt sein. Ich mochte sie dennoch. Die Fantasie darin spricht mich einfach an.

Ich war nach der Lektüre des ersten Teils sehr gespannt, was Lena erleben würde. Ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Der Autor hat es geschafft, zwei völlig unterschiedliche Traumwelten zu kreieren, wodurch er für Abwechslung sorgt. Ich fand die Geschichte toll und freue mich jetzt auf den letzten Teil dieser Reihe. Wer da wohl die Hauptfigur spielen wird? Darf ich wieder in dessen Traumwelt eintauchen oder kommt es doch ganz anders?

NaNoWriMo-Aufholjagd

Dieses Jahr steht der NaNo unter einem schlechten Stern. Letzte Woche habe ich montags 1.434 Wörter geschrieben. Anschließend habe ich wegen eines Auftrags, der dringend war, ausschließlich korrigiert. Kaum war ich damit fertig, brannte mir die Zeit unter den Nägeln. Beim Kurs „Social Media für Autor*innen“ von Tinkabeere hat man drei Monate Zugriff, was prinzipiell völlig ausreicht, in meinem Fall aber irgendwann Richtung Ende November ist und dementsprechend langsam knapp zu werden drohte. Ich war fast durch, aber ich wollte den Schluss nicht verpassen, nur weil ich mich gänzlich auf meinen NaNo-Endspurt konzentriere. Daher hatte ich mich dazu entschieden, den Kurs abzuschließen, ehe ich wieder ans Schreiben gehe. Es sind gestern noch 1.875 Wörter dazugekommen. Nun, ich hatte ja gewusst, dass es dieses Jahr schwieriger wird, den NaNo zu schaffen. Jetzt weiß ich, dass es eng werden wird.

 

This content has not been reviewed by National Novel Writing Month. For more information, please visit nanowrimo.org.

Neues von Ghizmo und Gimms

Gimmsy ist eine furchtbar arbeitswütige Katze. Noch vor dem Frühstück kratzt sie an der Tür zum Büro und maunzt kläglich. Wenn sie dann erst einmal drin ist, ist sie aufs Äußerste beschäftigt. Natürlich mit Schlafen. Während ich mich konzentrieren will, schnarcht sie mir die Ohren voll. Und wenn ich Feierabend machen will, ist sie noch lange nicht fertig. Da hilft nur ein Leckerchen. Die Tüte liegt für solche Fälle in meinem Schreibtisch. Ich nehme eines heraus, halte es ihr vor die Nase und verlasse das Büro, nur um das Leckerchen im Flur auf den Boden fallen zu lassen. Gimmsy kennt dieses tolle Spiel bereits. Entweder ist sie dann schon draußen, um das Leckerchen vom Boden zu inhalieren, oder sie kommt angeflogen. Keine Chance, das Leckerchen vor ihr zu naschen. Nicht, dass Ghizmo sowas tun würde. Er bekommt seines ins Esszimmer gebracht, wo er bevorzugt auf einem der Stühle schläft. Hier kommt keiner zu kurz.

Rätsel der Woche (KW 45/2023)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.