Zitat der Woche (KW 33/2020)

*seufz* Es tut mir weh, diesen Satz zu lesen, weil es so viele Menschen gibt, die der Meinung sind, nur erfolgreich sein zu können, wenn sie über die Leichen anderer steigen. Ich frage mich, was man davon hat, wenn man seine Mitmenschen beleidigt, verletzt, betrügt, belügt, hintergeht, bewusst schlecht berät, ihnen den Spaß oder die Lust verdirbt oder sonst irgendwie schadet. Ich kann das nicht nachvollziehen, weil ich gelernt habe, dass man nur gemeinsam stark ist. Ich helfe gerne, erwarte aber nicht, dass man mir im Gegenzug bei Gelegenheit beisteht. Es ergibt sich schon irgendwie, dass ich auf jemanden stoße, der mich unterstützt, wenn ich es brauche.

Ich denke mir das so: Ich helfe A, löse dadurch bei A etwas aus, sodass A anschließend B gerne bei einem Problem beisteht. Für B ist das so befreiend, dass B ohne nachzudenken C untersützt, um C dasselbe erlösende Gefühl zu vermitteln. C kommt zufällig vorbei, wenn ich Hilfe brauche, erinnert sich an B und und die eigene Situation und greift mir unter die Arme. Allein die Vorstellung ist so schön. Es ist ein Geben und Nehmen auf einer höheren Basis. Dabei kommt jeder weiter und keiner bleibt auf der Strecke.

Das ist doch besser, als wenn z. B. ein „schlechter“ Mensch durch sein Handeln zum Millionär wird, während alle um ihn herum gerade so über die Runden kommen. Reichtum macht nicht glücklich. Er lässt das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen wachsen, weil der Millionär automatisch davon ausgehen muss, dass jetzt jeder nur noch an seinem Geld und nicht an ihm selbst interessiert ist. Er muss darauf achten, dass ihm das Geld nicht wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt, und es idealerweise noch mehren. Die Ärmeren sehen nur, was der Millionär hat, was den Neid fördert und sogar in Gewalt enden kann. Das schlechte Handeln bzw. Denken des „schlechten“ Menschen überträgt sich also auf seine Umgebung. Aber wenn alle ungefähr gleich viel Geld haben, weil sie sich gegenseitig geholfen haben, dann hat man nicht nur ein geregeltes und gesundes Einkommen, sondern auch sehr viele Freunde. Man wäre automatisch glücklich und zufrieden und wäre eben nicht darauf angewiesen, dass das Glück mit einer Beförderung, einem Lotteriegewinn oder einem Erbe anklopft.

Wohlgemerkt: Das Beispiel bezieht sich auf das profane Thema Geld, nicht einmal auf die vielen Alltagssorgen wie die Kinderbetreuung bei berufstätigen Eltern, das Übernehmen der Einkäufe für einen kranken Nachbarn oder einfach nur ein Plausch mit einer älteren, alleinstehenden Dame. Das sind die eigentlich wichtigen Probleme im Leben, die man so leicht jemandem abnehmen könnte.

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