Letzte Woche habe ich die Anthologie fertiggelesen, in der ich mit meiner Kurzgeschichte Geistergeschichten vertreten bin. Es war ungeheuer interessant, weil es eher ungewöhnlich ist, wenn ein Held in einer Geschichte stirbt. Das war in dieser Kurzgeschichtensammlung jedoch Voraussetzung – mindestens die Hälfte der Helden sollte am Ende der jeweiligen Kurzgeschichte tot sein.
Ich würde diese Anthologie mit einer edlen Schnapspralinenmarke vergleichen. Ich mag den Schnaps in diesen Pralinen nicht, aber sie werden von vielen anderen Menschen geschätzt. Die Schokolade ist jedoch toll. Das heißt, dass es viele Geschichten gab, die mir gefielen, aber auch ein paar, mit denen ich nichts anzufangen wusste. So ist das nun einmal mit dem Geschmack. Da kann man nur entscheiden, ob man das Buch mag oder nicht, indem man vor dem Kauf reinschaut. Ich weiß jedenfalls, wem dieses Buch gefallen könnte. Diese Person werde ich wohl an Weihnachten damit beglücken.
Meine Lieblingsgeschichte stammt übrigens von Regine D. Ritter. Ihren Stil hätte ich wohl auch erkannt, hätte nicht ihr Name bei der Überschrift gestanden. Sie ist köstlich morbide und weist auf eine humoristische Weise darauf hin, wie vernarrt wir teilweise in unsere Jobs sind. Die gefällt sicher jedem.