Lektoratsarbeit

Am Sonntag bekam ich eine überraschende E-Mail. In dem ganzen Gedankenchaos zu Überarbeitungen, Romane schreiben und plotten, hatte ich völlig vergessen, dass ein Lektorat für The S-Files: Die Succubus Akten aussteht. In einem langen Text wurde mir erklärt, wie der Ablauf dieses Jahr stattfinden soll. Es gibt einige Änderungen, aber ich kann die Gründe dahinter erahnen und verstehen. Für mich stellten sie keinen Aufwand dar.

Gespannt öffnete ich den Anhang mit meiner Geschichte und scrollte langsam durch das Dokument. Ich scrollte und scrollte, überprüfte, ob ich in Word die Funktion aktiviert habe, Änderungen nachzuverfolgen – ja -, und scrollte weiter. Ah! Ein Ausrufezeichen war zu einem Punkt geändert worden. Kein Problem, aber erst einmal wollte ich weitersichten, bevor ich etwas anpasse. Dort war ein Satz, der nicht unbedingt notwendig für die Geschichte ist. Hmm, mal sehen. Mir gefiel eigentlich das Bild, das der Satz transportiert. Ich kam am Ende an und war verblüfft. Es gab lediglich zwei Korrekturen und drei oder vier Anmerkungen, von der die letzte ein großes Lob zu meiner schriftstellerischen Entwicklung und meinem Umgang mit dem heiklen Thema Selbstmord enthielt. Awww, ich bin immer noch fünf Zentimeter größer. Autoren leben einfach für solche Aussagen.

Ich hatte noch ein paar Dinge zu erledigen und setzte mich später erneut an den Text, um die Vorschläge zu prüfen und zu bearbeiten. Es waren wirklich minimale Änderungen. Nur beim Ende habe ich wie gewünscht einen Satz gelöscht und gegen eine gängigere Beschreibung ausgetauscht. Es wäre sonst vielleicht zu unverständlich gewesen, was ich damit meine. Ich habe ganze dreizehn Minuten an diesem Lektorat gearbeitet, wobei ich die meiste Zeit für das Ende verwandte. In letzter Zeit hatte ich häufiger so überschaubare Lektorate. Das stärkt mein Selbstbewusstsein, weil es für mich bedeutet, dass ich mein Handwerk mittlerweile gut beherrsche.

Als nächstes folgt ein Korrektorat. Wenn dann alles passt, wird der Druck vorbereitet. Es ist also absehbar, dass das Buch bald im Handel erscheint, und ich freue mich schon sehr darauf, die Geschichten meiner Kolleginnen und Kollegen zu lesen.

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