Seit Montag arbeite ich wieder und Musa begleitet mich fleißig. War sie am Montag noch recht überfordert von der plötzlichen Veränderung, weswegen ich sie auch schon nach zwei Stunden in den Feierabend entließ, ist sie seit Dienstag total gechillt. Sie lässt sich von Tag zu Tag besser nehmen und ins Büro bringen. Anschließend spielt sie – läuft im Rad, klettert die Gitter rauf und runter und buddelt in der Streu. Nach einer halben Stunde hat sie sich ausgepowert und kuschelt sich irgendwo zum Schlafen hin. Mal liegt sie in der Ecke, halb unterm Laufrad, mal auf dem Häuschen oder direkt vorm Abgang vor der Leiter zur nächsten Etage hinab. Gestern hätte ich eine Strichliste führen müssen. Genauso wie wir dreht sie sich im Schlaf ab und zu um. Dabei ist sie regelmäßig die Leiter runtergerutscht, mal auf dem Rücken bis zur nächsten Etage, mal auf dem Bauch, sodass sie unterwegs bremsen konnte. Ein Wunder, dass sie dabei nicht von der Leiter und in die Einstreu gefallen ist. Aber sie ist tapfer immer wieder an ihren auserkorenen Schlafplatz zurück, nur um kurze Zeit später wieder runterzurutschen. Sie fühlt sich offensichtlich wohl. Sonst würde sie nicht so tief schlafen. Nur deshalb konnte ihr das passieren.
Sie beobachtet mich auch gerne beim Arbeiten, lauscht dem Tastaturgeklapper oder meiner Stimme, wenn ich diktiere. Ich fühle mich manchmal wie ein Versuchsobjekt. Sollte es nicht eher andersherum sein? Aber es ist gut, wenn sie sich für mich interessiert. Umso enger wird unsere Bindung. Je mehr sie mir vertraut, umso schöner kann ich ihr das kurze Leben gestalten. Darum geht es doch, wenn man sich ein Haustier zulegt. Indem ich sie glücklich mache, fühle ich mich enorm zufrieden und ausgeglichen. Ich freue mich einfach enorm, wenn ihre Augen aufleuchten oder sie meine Nähe sucht oder total entspannt bleibt, wenn ich sie streichle.