Heute teile ich mit dir wieder einige tolle Bücher, die ich im letzten Monat lesen konnte. Fangen wir doch gleich mit dem wichtigsten an. Das, in dem auch ich mit einer Geschichte dabei bin. 😉
„Arndts Märchen Update 1.1 – Und dann ein Handkuss vom Rattenkönig“ ist eine Anthologie mit 26 Kurzgeschichten, wobei zwei von ihnen meiner Meinung nach aufgrund der Länge eher zu den Novellen zu zählen sind. Hierin werden die Märchen von Ernst Moritz Arndt neu interpretiert und ich bin jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, doppelt so stolz, es in diese Geschichtensammlung geschafft zu haben. Die Geschichten meiner Mitautoren haben mich vollkommen überzeugt und auch die Bilder zu den Geschichten haben es mir angetan.
„Der Karussellkönig“ von Fabienne Siegmund hat mich sehr überrascht. Ich war beim Kauf unsicher, ob es meinem Geschmack entspricht, und auch der Verleger äußerte seine Bedenken, aber die waren in keiner Weise angebracht. Darin geht es um Mina, deren Freundin Lili verschwunden ist, als sie aufwacht. Einer merkwürdigen grauen Frau zufolge wurde sie vom Karussellkönig geholt. Mina macht sich auf die Suche nach Lili und erlebt Erstaunliches. Die Geschichte ähnelt einem Märchen, wobei ich sie keinem Kind vorlesen würde, da es mitunter grausam ist. Es könnte sich gut unter die Märchen der Gebrüder Grimm einreihen, aber es würde hervorstechen, weil es so toll und fantasievoll geschrieben ist. Ich bin mittlerweile ein Fan dieser Autorin, die Mitautorin von „Die Herbstlande“ ist, das mich so sehr begeistert hat, und die es so gut versteht, den Tod in ihre Geschichten zu weben. Definitiv etwas für Erwachsene, die gerne träumen und dabei doch nicht vergessen, wie grausam das Leben sein kann. Eine weitere Besonderheit birgt das Buch außerdem: Es ist eine Grafiknovelle, strotzt also von Bildern. Ich mag Bilder, immer noch, und diese sind echt phantastisch. 😍
In „Highlands mit Hindernissen“ von Gabriele Ketterl geht es um Carola. Carola arbeitet für einen Sender, der Reisen vorstellt, und lebt glücklich mit ihrem Freund Jan in einer luxuriösen Wohnung in München. Doch von jetzt auf gleich verlässt Jan sie für einen Selbstfindungstrip und lässt nur das Geld für die kommende Rate der Wohnung auf dem Konto. Ihr Chef muss sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen und überlässt seinem Sohn den Chefsessel. Dieser will den Sender in eine andere Richtung führen, da die Einschaltquoten nicht mehr ideal sind – angefangen bei Carolas Luxusreisevorstellungen, die sich kaum ein Mensch leisten kann. Gemeinsam mit der Praktikantin Lea schickt er sie nach Schottland mit einem Reisebudget von 3000 Euro pro Kopf, was Bed&Breakfast statt Luxushotel, Bus und billiger Mietwagen statt gemütlichem Geländewagen nebst Chauffeur bedeutet. Carola erwartet das Schlimmste und findet ein Land vor, dass sie trotz zwei vorangegangenen Besuchen nicht von dieser Seite kannte, und die große Liebe. Ich bin hin und weg von dieser Geschichte! Es liest sich manchmal wie ein Reiseführer, aber durch die Geschichte drumherum ist es noch viel besser. Die Autorin versteht es, mich in Schottland abzusetzen und durch die Highlands stolpern zu lassen. War ich zuvor schon Fan von Irland und Island, will ich jetzt auch Schottland unbedingt einmal sehen. Ein weiterer Reisewunsch, von dem ich nicht weiß, wann ich ihn mir jemals werde erfüllen können. Aber das ist egal. Ich habe ja schon viel durch dieses Buch „gesehen“. Ich will es nur einmal real erleben.
In „Am Ende die Zeit“ von Daniela Tetzlaff überschlagen sich die Ereignisse nur so. Darin geht es um Luma. Sie fühlt sich absonderlich. Das fängt bei ihrem Namen an, geht über ihr Aussehen und endet bei den Reaktionen, die die Menschen bei ihrem Anblick zeigen. Niemand außer ihrer Mutter mag sie. An ihrem 16. Geburtstag soll damit Schluss sein. Sie will sich umstilen und die Leute sollen sie endlich wenigstens akzeptieren können. Stattdessen wird ihre Mutter ermordet und nun ist der Mörder hinter ihr her, denn er hat von ihrer Mutter nicht bekommen, was er suchte. Ich konnte gar nicht schnell genug lesen. Dabei stellte dieser Wälzer eine Herausforderung für mein Handgelenk dar, weil ich ihn einfach nicht aus der Hand legen konnte. Das Ende hat mich dann sogar so gefesselt, dass ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Aber lass dich davon nicht abhalten, es zu lesen.
„Gladio – Die Prophezeiung des Schwertes“ von K. K. Summer hat mich nicht vollkommen abgeholt. Es ist die Geschichte von Ai, einer Hure, die jede Nacht denselben Traum träumt. Sie wird mithilfe des legendären Schwerts Gladio getötet. Seltsamerweise ähnelt der Anhänger, den sie solange sie zurückdenken kann um den Hals trägt, Gladio unheimlich. Ai macht sich auf den Weg zu den Elfen, um herauszufinden, was es damit auf sich hat. Die Geschichte an sich ist gut, aber ich bin einfach nicht richtig warm damit geworden. Hinzu kam, dass die Absätze nicht so angeordnet sind, wie ich es gewohnt bin. Nach der wörtlichen Rede kommt eine Zeilenschaltung, etwas Handlung des Sprechers und dann wieder wörtliche Rede von ihm. Durch diese Aufteilung ging ich immer wieder irrtümlich davon aus, dass jetzt jemand anderes reden würde. Das führte oft zu Verwirrung, da diese drei Teile normalerweise einen einzelnen Absatz bilden. Da war es leichter, die gelegentlichen Zeilen zu lesen, bei denen man zwischen den Worten gar keinen Zwischenraum erkennen konnte, alswärediesereinfachohneLeerzeichengeschriebenworden.
Zuletzt kommt „So bin ich eben!“ von Stefanie Stahl. Es ist wieder ein Ratgeber über die Psyche und soll dem Leser eine persönliche Gebrauchsanweisung für seine eigene Persönlichkeit in die Hand geben. Mit einem anschließenden Persönlichkeitstest kann der Leser erfahren, zu welchen vier von acht Grundtypen er gehört und letztlich auch, was ihn ausmacht bzw. wie man mit ihm am besten auskommen kann. Dabei darf nicht vergessen werden, dass man auch mit sich selbst auskommen muss. 😉 Wenn jemand ein notorischer Zuspätkommer ist, findet er hier sehr wahrscheinlich heraus, woran das liegt und dass er daran nur mit Wille und Organisation vermutlich etwas ändern kann. Ansonsten muss er sich so akzeptieren und mit sich leben. Ich bin mittlerweile von dieser Psychologin begeistert. Ihr Bücher lassen sich erstaunlich gut lesen, wenn man erst einmal die Einleitung geschafft hat, die durch ihre Erklärungen etwas langatmig ist. Ich fand es unheimlich interessant, herauszufinden, was mich genau ausmacht. Demnach war es mir quasi vorbestimmt, Schriftstellerin zu werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mithilfe der Persönlichkeitsmischungen, die darin vorgestellt werden, irgendwann bewusst meine Figuren plane. Das wird sicher lustig, weil ich die zwischenmenschlichen Konflikte gleich erkennen kann. 😁
Ich war fleißig, aber bei so guten Büchern ist es leicht, viel zu lesen. Ich glaube, wenn ich nicht zwischendurch meine eigenen Fantasien in den Laptop hacken müsste, weil sie mich sonst verrückt machen würden, hätte ich wohl das Doppelte geschafft. Ich habe aktuell einfach eine unheimlich gute Auswahl. 🤩