Die viele Arbeit an meinen Kurzgeschichten hat sich bereits bezahlt gemacht. Habe ich erzählt, dass ich für die Ausschreibung In den Tiefen einer Götterseele vom Toria Verlag (Abgabefrist am 1. Februar) eine Absage bekommen habe? Nicht schlimm und ich bin dankbar, dass ich so schnell Rückmeldung bekam. Ich weiß lieber, woran ich bin, als wenn ich ewig zappeln gelassen werde und dann doch eine Absage kommt.
Am 17. April hatte ich alle übrigen Kurzgeschichten eingesandt. Viel zu früh eigentlich. Der nächste Abgabetermin ist erst am 15. Mai fällig. Egal, ich muss die Fristen ja nicht ausreizen, wenn ich schon fertig bin, und genau so hatte ich es doch auch geplant.
Ich war schon etwas verblüfft, als ich nur vier Tage später zur Ausschreibung Die Residenz, die ursprünglich bei den Geschichtenwebern als Die Anstalt startete, mein Lektorat zurückbekam. Meine Geschichte wurde insgesamt gelobt, auch wenn es natürlich ein paar Verbesserungsvorschläge gab und ich aus den Kommentaren herauslesen konnte, dass nicht alles so bei den beiden Herausgebern angekommen war wie beabsichtigt. Ich arbeitete mich durch und entdeckte, dass ich wohl die ersten Schritte meiner Überarbeitung vergessen hatte. Unnötige Wortwiederholungen, Adjektive und Co. findet man jedenfalls eher selten in meinen Einsendungen und dieser Text war diesbezüglich einfach nur furchtbar. Ich holte das nach, änderte auch noch Kleinigkeiten an der Story, um sie verständlicher zu machen, und schickte die Datei zurück. Diesen Montag, also wieder nur vier Tage später, erhielt ich meine Datei zurück. Alles prima, die Anmerkungen super umgesetzt, es gibt nur noch drei kleine Punkte, die geändert werden sollten, lautete die Rückmeldung zusammengefasst. Das bezog sich auf einzelne Worte, war also gar nicht schlimm. Ich bestätigte die Änderungen und schickte den Text am Dienstag zurück. Dabei erwähnte ich, dass ich jetzt bis zum offiziellen Abgabetermin und darüber hinaus bis zur Verkündung zittern werde. Da ich meine Herausgeberin kenne und unsere Unterhaltungen vom Professionellen immer noch etwas abschweifen, kann ich sowas schreiben. Noch am selben Abend erhielt ich die Rückmeldung, dass ich in der Anthologie dabei sei. Ich konnte es nicht glauben. Wie sollte das denn gehen, wenn noch rund dreißig weitere Autoren für die Anthologie um einen Text gebeten wurden und nur fünfzehn Geschichten in das Buch sollten? Ok, in der Ausschreibung hatte gestanden, dass es möglich wäre, noch einen zweiten Band zu drucken, wenn die Qualität der Geschichten stimmt, aber deshalb schon gleich Zusagen zu verschicken …? Ich musste nachfragen, weil ich mein Glück nicht fassen konnte, und bekam gestern explizit die Bestätigung.
Wow! Ehrlich gesagt, ich bin davon ausgegangen, dass bei so großen Namen wie z. B. Markus Heitkamp die noch eher unbekannte Verena Jung sich nicht mit ihrer Geschichte würde durchsetzen können. Autoren wie er haben viel mehr Erfahrung und können doch bessere Geschichten schreiben als ich. Vielleicht steht meine Geschichte in ein paar Monaten im selben Buch mit der von Markus Heitkamp und Co. Das fände ich schön. Bis dahin lasse ich mich überraschen, freue mich über diesen Erfolg und bin schon auf das Cover und die Innengestaltung gespannt.