Im Februar habe ich nur wenig gelesen. Ich weiß nicht, wieso, aber mir fehlte die Luft darauf. Trotzdem kann ich zwei Bücher vorstellen, wobei eines sogar eine Überraschung ist.
Ich hatte bereits im Januar das Buch von Cara Yarash „Im Bann der Elfenwelt“ begonnen. Darin geht es um Merina, die eine Halbelfe ist und in unserer Welt aufwuchs. Bei einem Ausritt gelangt sie zufällig ins Elfenreich und muss feststellen, dass es eine Prophezeiung über sie gibt. Nach dieser wird Merina entweder das Reich retten oder dafür sorgen, dass es untergeht.
Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen. Allerdings werden die Visionen in der Gegenwart erzählt, während die Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird. Ich hatte keine Probleme mit den Visionen, aber wenn ich dann wieder in die Geschichte eintauchen sollte, benötigte ich ein paar Absätze, um mich in die richtige Erzählzeit einzufinden. Ich verstehe, wieso man zu diesem Stilmittel gegriffen hat, aber mein Gehirn hatte beim Umschalten Probleme. Zum Glück kamen nicht so viele Visionen vor.
Die Figuren waren interessant, aber da hätte man meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Ich finde das nicht schlimm. Nicht jeder Roman muss immer absolut anspruchsvoll sein. In Verbindung mit der Geschichte, in der die Handlung nur selten überraschende Wendungen nimmt, rangiert dieser Roman für mich in der Kategorie „lese ich mal so nebenbei“. Auch das meine ich in keiner Weise negativ wertend. Solche Bücher muss es auch geben und ich bin froh über deren Existenz, wenn ich mich mal gerade von einem überaus spannenden Buch „erholen“ muss.
Die Geschichte an sich könnte dem Traum eines Mädchens entsprungen sein, das aus unserer langweiligen Welt ausbrechen will. Obwohl der Roman sich ganz klar an ein eher erwachsenes Publikum richtet, wirkt er verträumt. Er lädt mich aber nicht zum Träumen ein. Dazu fehlt mir irgendetwas, das aber in den meisten Büchern fehlt. Es ist eben schwer, eine einzelne Person so komplett anzusprechen mit seiner Geschichte. Und wenn das gelingt, spricht man dafür jemand anderen nicht richtig an. Trotz allem hatte ich eine schöne Reise an Merinas Seite. Die Elfenwelt bietet so manches, das ich gerne gesehen hätte. AUßER SCHOKOLADE! Also ein Kriterium, um wieder nach Hause kommen zu wollen.
Für diesen Roman habe ich relativ lange gebraucht. Etwa drei Wochen. Vielleicht hätte ich ihn schneller verschlungen, wenn er etwas mehr Pfiff gehabt hätte, aber das ist reine Spekulation, da ich in diesen drei Wochen auch nicht so viel Zeit zum Lesen hatte. Er war ein netter Zeitvertreib.
Anschließend las ich „Rudernde Hunde“ von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Es ist eine Kurzgeschichtensammlung über neunzehn Geschichten, wie sie das Leben schreibt.
Normalerweise hätte ich mir dieses Buch nie gekauft. Der Titel klingt merkwürdig und das Cover ist langweilig, trifft so gar nicht meinen Geschmack. Aufkleber, die darüber informieren, dass man einen Bestseller in Händen hält, interessieren mich auch nicht. Aber meine Schwiegermama bekam dieses Buch zu Weihnachten geschenkt. Da sie überhaupt nicht lesebegeistert ist, vererbte sie mir das Buch.
Viel habe ich nicht erwartet. Eigentlich erwartete ich sogar, das Buch nach wenigen Seiten in die Bücherkiste zu den anderen Büchern zu legen, die ich eines Tages billig an momox oder sonst irgendeine Bücherbörse verkaufe. Ich wurde überrascht. Jede Geschichte besitzt ihre eigene kleine Portion Humor. So fein, dass es eine Kunst ist und es ein Genuss war, in diesen Geschichten zu schwelgen, die überwiegend zwischen 1945 und 1975 spielen – also lange vor meiner Geburt. Wirklich! Das ist also überhaupt nicht meine Zeit. Nachkriegszeit, Frauen gehören noch hinter den Herd und kennen Selbstbestimmung erst ab dem Moment, wenn der Mann endlich den Löffel abgegeben hat … Zwei der Geschichten handeln wirklich von einer Bronzefigur, die zwei rudernde Hunde darstellt – die erste und die letzte, die quasi zusammengehören und zwei verschiedene Sichtweisen erzählt. Überhaupt nicht langweilig.
Ich habe mich köstlich unterhalten und das Buch ziemlich rasch durchgelesen. Es hat sich einen Platz in meinem Bücherregal verdient und vielleicht lese ich es irgendwann mit Vorfreude auf die feinen Nuancen in den Geschichten noch einmal.
Ich habe bereits ein Drittel des nächsten Buchs gelesen, aber das ist ein echt dicker Schinken. Freu dich darauf, wenn ich nächsten Monat davon berichte, denn bisher zeigt sich der Schinken von einer leckeren Seite.