Dieses Buch habe ich auf der letzten Leipziger Buchmesse gekauft. „Pfadfinderehre – Nicht nur ein Micreft-Roman“ von Hanna Nolden lag die ganze Zeit mit den anderen dort erstandenen Titeln unter meinem Schreibtisch und lockte. Ich hatte den Anfang schon auf einer Lesung gehört und war soooo gespannt darauf. Deshalb habe ich es vorgezogen.
In dem Buch geht es um Alina, die begeisterte Pfadfinderin ist, und Hannes, der für sein Leben gerne am PC sitzt und zockt. An einem Wochenende wollen ihre Eltern einen kleinen Wellnessurlaub unternehmen und stecken die beiden Freunde zusammen, damit sie aufeinander aufpassen können und nicht alleine bleiben. Hannes bemüht sich darum, Alina für das Spielen am PC zu begeistern, und zeigt ihr Minecraft. Aber Alina kann damit nichts anfangen und bittet ihn bald darum, mit ihr hinaus zu gehen und zu funken. Er gibt widerstrebend nach, aber draußen kommt es zu einem Streit zwischen ihnen, der darin endet, dass Hannes sich in einem Wald und Alina sich in einer Minecraft-Welt wiederfindet. Dank Alinas Funkgeräten können sie sich gegenseitig helfen, aber wie sollen sie nach Hause kommen?
Ich mag Hannes und Alina. Sie haben ihre Macken, aber sie stehen füreinander ein und nehmen sich gegenseitig ernst. Zugleich sind sie so unterschiedlich, dass sie es sich zuweilen gegenseitig schwer machen. Das ist so real, dass ich kaum glauben kann, dass es sich bei dem Roman bloß um eine Geschichte handelt und nicht um die Realität. Andererseits bin ich ganz froh darüber, dass ich nicht einfach vom Schicksal in eine Minecraft-Welt geschickt werden kann.
Der Schreibstil passt zu einem Jugendbuch und lässt sich wunderbar flockig lesen. Es hat mich richtig geärgert, dass ich so wenig Zeit hatte. Sonst hätte ich es in wenigen Tagen statt anderthalb Wochen gelesen. So spannend war es geschrieben. Gerade nach der Arbeit als Korrektorin habe ich es genossen, wenn ich die Zeit dazu hatte, dieses leicht zu lesende Buch zu genießen und mich darauf einzulassen.
Obwohl es sich um einen Jugendroman handelt, können auch Erwachsene Spaß an dem Buch haben. Davon bin ich überzeugt. Ich habe nie zuvor Minecraft gespielt und habe nur mal bei meiner Schwester zugesehen, die mir ihre Welt unbedingt zeigen wollte. Da ging es mir ähnlich wie Alina. Hübsch anzusehen, aber nichts für mich. Beim Lesen habe ich mich aber immer wieder selbst dabei ertappt, dass ich die Welt gerne einmal erkunden würde. Ohne die Möglichkeit, zu fliegen, und mit Monstern, obwohl ich so schreckhaft bin. Aber dann dachte ich immer, dass ich noch weniger Zeit zum Lesen solcher toller Bücher haben würde, und ich verwarf den Gedanken wieder. Vielleicht traue ich mich trotzdem irgendwann in diese Welt. Ich glaube, so leicht wird sie mich nach der Lektüre nicht loslassen, was nur beweist, wie toll ich dieses Buch finde.