Gimmsy liebt meine Blumen abgöttisch. Das bewies sie mir schon in ihren ersten Tagen, als sie vor Hunger zu sterben glaubte. Was bildeten wir uns auch ein, sie ernsthaft auf Diät zu setzen? Es kann nie zu viel Katze geben! Ihre Arthrose sagt zwar was anderes, aber sie ist Katze, sie lässt sich von ihren Ansichten nicht abbringen. Jedenfalls mähte sie mir innerhalb der ersten Tage gleich mal meine Wasserlilie ab, die zwar nicht giftig ist, aber Gimmsy trotzdem nicht gut bekam. In Ermangelung an erreichbaren Alternativen hat sie sich anschließend meinem Ficus Benjamini und meinen Weihnachtssternen gewidmet, zwischendurch auch einmal meinem Christusdorn. Alle drei sind Wolfsmilchgewächse, somit also giftig. Das hielt Gimmsy trotzdem nicht davon ab, mir sämtliche Weihnachtssterne nach und nach abzumähen. Die habe ich erst kürzlich entsorgt, weil ich sie echt nicht mehr retten konnte. Der Christusdorn hat ihr wohl doch nicht so gefallen, vielleicht wegen der Dornen? Ich weiß ja nicht, aber ich stelle mir das dann doch nicht so lecker vor, wenn mir das giftige Gewächs auch noch die Zunge und die Schnauze zersticht. Aber der Ficus Benjamini ist weiterhin heiß begehrt. Damit Gimmsy nicht mehr auf das Schränkchen gelangen kann, auf dem das Bäumchen steht, hat mein Mann jetzt zwei aufgeklappte Pizzaschachteln um den Blumentopf aufgestellt. Da ist also kein Platz mehr für die kleinen Pfötchen. Bisher funktioniert das. Trotzdem muss ich wohl oder übel den Ficus Benjamini und zur Sicherheit auch den Christusdorn abgeben. Ich muss nur noch jemanden finden, der sich der beiden Pflanzen erbarmt. So ein kleiner bepelzter Rasenmäher ist doch der Alptraum einer jeder Topfpflanze.