Ich würde gerne sagen, dass ich in der vergangenen Woche viel gearbeitet habe, aber das wäre gelogen. Ich komme faktisch auf knapp siebeneinhalb Stunden. Dabei fühlt sich das erst einmal nach so viel an, wenn ich mittendrin stecke oder endlich aufhören „darf“, weil mein Mann nach Hause kommt und ich mich dann nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann. Mir ist da ein wenig zum Heulen zumute, weil ich bei der wöchentlichen Arbeitszeit einfach nicht so schnell voran komme, wie ich es gerne hätte. Wechseln wir das Thema. Ich erzähle lieber, was ich wenigstens geschafft habe. Das ist nicht so demotivierend. 😉
Ich habe fast vier Stunden an Drachenherz gearbeitet. Die Szene, die ich in Kapitel eins einfügen wollte, ist beendet und ich bin jetzt irgendwo am Anfang von Kapitel zwei. Außerdem arbeitete ich rund dreieinhalb Stunden an meinem Kurzroman zur Hexenmeister Jakob Wolff-Serie – die letzten Änderungen vor der Veröffentlichung. Ich muss meinen Epilog umschreiben. Er war zwar gut, aber es hätte niemand verstanden, weshalb er wichtig ist. Die neue Version verdeutlicht das eher, wobei es ein Easteregg für Schlaumeier ist. 😄 Ich hoffe, dass ich mit der Arbeit diese Woche fertig werde. Ich habe noch so viel zu tun!
Das ist auch das, was mich im Moment am meisten umtreibt. Ich kann die Vereinbarung mit meinem Mann, jährlich einen Roman an die Verlage zu schicken, dieses Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erfüllen. Dazu steht mir bei der Überarbeitung von Drachenherz noch zu viel bevor und ich werde den Roman auch noch einmal an Testleser geben müssen, weil ich so viel einfügen muss. Da brauche ich Rückmeldung, ob das alles so passt. Die Kommentare muss ich sichten und ggf. den Text entsprechend bearbeiten. Da kommt einiges auf mich zu, das ich unmöglich in drei Monaten schaffen kann.
Nun passt es mir natürlich überhaupt nicht, dass ich laut meiner Hochrechnung bis in die 21. Kalenderwoche des kommenden Jahres an Drachenherz sitzen soll. Ein paar Wochen über dem vereinbarten Termin ist eine Sache, aber fast ein halbes Jahr? Das geht mir gegen den Strich, zumal die Hochrechnung lediglich eine Annäherung ist. Es ist gut möglich, dass ich länger brauchen werde. Deshalb suchte ich gestern nach Möglichkeiten, wie ich mein Arbeitspensum steigern kann. Ich muss länger arbeiten, das liegt auf der Hand. Aber ich arbeite bereits so lange wie möglich. Wenn mein Mann erst zuhause ist, kann ich mich nicht mehr aufs Schreiben und Überarbeiten konzentrieren und ich möchte ja auch Zeit mit ihm verbringen und ihm nicht das Gefühl vermitteln, er sei zuhause unerwünscht. Diese Botschaft wäre vollkommen falsch, da ich mich freue, wenn er da ist.
Meine Freizeitaktivitäten gehen Richtung Null oder lege ich bewusst auf die Zeit, wenn mein Mann zuhause ist. Da kann ich keine Zeit einsparen. Ebenso beim Haushalt, den ich zwar vormittags erledige, zu dem ich nachmittags aber auch einfach keine Lust mehr hätte. Bringt ja nichts, wenn ich die halbe bis ganze Stunde nach hinten schiebe und dann schwänze. Dann will ich ganz schnell nicht mehr in meinem eigenen Haus leben. Nein, sauber soll es schon sein. Bleibt nur noch die Schlafenszeit, an der ich knappsen kann. Das war bisher ein absolutes Tabuthema, weil für mich feststand, dass ich meine neun Stunden Schlaf brauche. Jetzt will ich es doch versuchen und morgens um fünf Uhr mit meinem Mann aufstehen. Das sind immerhin zwei Stunden mehr Zeit. Da kann ich einiges erledigen.
Heute war der erste Tag, an dem ich meinen Plan umgesetzt habe. Ich habe gemütlich im Bett ein wenig mit dem Handy gespielt und meine Französischlektionen mit meiner Sprachapp durchexerziert, während mein Mann sich für die Arbeit fertigmachte. Da der Stress somit fehlte, war ich gar nicht so morgengrummelig und für die Sonne im Bauch kochte ich mir einen schwarzen Tee zur Belohnung. Ich finde, so kann man auch früh morgens ganz gut aus dem Bett kommen. Ich bin gespannt, ob ich das durchhalten kann. Der Montag nach der Mittagsschicht wird wohl übel, aber der kommt ja nur alle drei Wochen. Da muss ich einfach auf die Zähne beißen und positiv denken. Ich mache das immerhin für mich. Und wenn ich merken sollte, dass die Umstellung mir nicht guttut, kann ich immer noch die Umstellung abbrechen. Dann habe ich es aber wenigstens versucht.