Ich weiß nicht, was Nossack explizit mit diesem Spruch sagen wollte, aber ich weiß, wie ich ihn verstehe. Als Schriftstellerin muss ich die Dinge, die in meinen Geschichten passieren, beim Namen nennen. Sonst können die Leser*innen meine Worte missverstehen. Das können schon Kleinigkeiten betreffen wie die Wahl eines Verbs. Zwischen „es regnet“ und „es schüttet“ ist ein enormer Unterschied, der im Verlauf der Handlung viel ausmachen kann wie z. B., dass ein Fluss über seine Ufer tritt und somit den Helden ihren Weg versperrt oder sie sogar in ernsthafte Gefahr bringt. Verwende ich das falsche Verb, haben die Leser*innen ein völlig anderes Szenario im Kopf und werden über die Konsequenzen in der Handlung stolpern, weil sie sie nicht nachvollziehen können. Im schlimmsten Fall legen die Leser*innen das Buch aus diesem Grund zur Seite und lesen nicht weiter.