Schau dir das Cover an. Es strahlt Unsicherheit und doch etwas Wohliges aus. Der Titel lockt mit einem Blumenladen. Ich musste es vorziehen, nachdem ich es erst kürzlich gekauft hatte.
Es geht um vier einsame Menschen, Violeta, der Blumenladenbesitzer Monsieur Dominique und die Senoras Mercedes und Tilde, die im Blumenladen zueinanderfinden.
Es ist eine anrührende Geschichte, weil eines die Figuren verbindet: Sie wurden auf unterschiedliche Weise von der Liebe enttäuscht und keiner von ihnen konnte bisher seinen Schmerz überwinden. Deshalb sind sie schwermütig, obwohl sie es voreinander zu verbergen versuchen.
Ich weiß nicht, was ich von dem Roman halte. Er besteht aus vielen kleinen Ausschnitten aus dem Leben der vier Figuren, teilweise in der Gegenwart, teilweise aus der Vergangenheit, manche wirklich nur zwei Zeilen lang. Dazwischen stehen vereinzelt Zitate, bei denen ich nicht sagen kann, in welchem Zusammenhang sie mit der Geschichte stehen. Der Autor springt von einem Kopf zum nächsten, wodurch ich wieder aufpassen musste, die Gedanken und Gefühle den richtigen Personen zuzuordnen. Ich brauchte ein Weilchen, um mit diesem Schreibstil warm zu werden, obwohl er mich von Anfang an mitriss. Jetzt habe ich das Buch ausgelesen und bin prinzipiell zufrieden. Ich konnte mir aus den Ausschnitten eine Geschichte zusammenpuzzlen. Trotzdem bin ich nach wie vor verwirrt und fühle mich so, als wäre mir beim Lesen etwas entgangen, das ich aufgrund fehlender Lebenserfahrung oder vielleicht der „falschen Nationalität“ nicht nachvollziehen kann. Ich glaube, dass mir das Verstehen leichter fallen würde, käme ich wie der Autor aus Spanien. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass dieser Roman neue Facetten für den Moment bereithält, wenn ich älter bin. Aber habe ich mit dieser Vermutung recht?
Letztlich habe ich die Lektüre durchaus genossen, aber ich muss die Leseempfehlung unter Vorbehalt aussprechen. Das Buch ist auf seine Weise kompliziert, was es zugleich zu einem Kunstwerk macht.