Bei diesem Zitat brauche ich länger, um zu wissen, was es in mir auslöst. Es fühlt sich wichtig an. In mir stellt sich die Frage, ob man wirklich nicht auf Freundschaft im Leben verzichten kann. Die Familie kann vieles ersetzen. Tatsächlich will ich keine solche Grundsatzdiskussion mit mir selbst führen. Jeder gute Kontakt zu den Mitmenschen ist wichtig und gesund für uns.
Stattdessen überlege ich lieber, wie eine Figur ohne Freunde in einem Roman vom Charakter her sein könnte. Würde ich ihn als Antagonisten einsetzen, weil er den anderen Menschen ihr Glück missgönnt? Das wäre naheliegend. Spannender fände ich, ihn als Protagonisten einzusetzen, der sich selbst im Weg steht und sich überwinden muss, um glücklich zu werden. In dem Zusammenhang muss ich an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens denken. Nicht umsonst liebe ich sie. Scrooge ist einfach eine wunderbare Gestalt, mit der ich mitfiebern kann. Ich verurteile ihn am Anfang abgrundtief, fühle dann mit ihm seine Angst und bin schließlich mit ihm glücklich. Sowas können keine strahlenden Heldenfiguren.