Leserückblick November

Ende Oktober hatte ich mich dem vierten Teil der Tybay-Saga gewidmet, einem echt dicken Wälzer, den ich in den wenigen Tagen nicht mehr geschafft hatte. Neben dem NaNo blieb zu wenig Zeit, sodass es dieses Mal nur dieses Buch in den Rückblick geschafft hat.

„Der Weltenbefreier“ ist der aktuell letzte Teil der Tybay-Saga von Tanja Kummer und 891 Seiten stark. Darin geht es um Graces und Shawns jüngsten Sohn Jamie, der von der Göttin auserwählt wird, König über Tybay zu sein. Doch seine Herrschaft währt nur kurz. Die Göttin schickt ihn in die Welt, in die einst viele Druiden und ein Teil der Königsfamilie des Goldenen Reichs vor dem Etwas flüchtete. Dadurch wird der aktuelle Hochkönig auf die alte Welt aufmerksam und will sie sich einverleiben. Er ist übermächtig, aber Jamie lässt dies nicht einfach geschehen.
Hier greift die Autorin Fäden aus den vorangegangenen drei Bänden auf und spinnt eine Geschichte, die alle Fragen beantwortet, mal von denen abgesehen, wie es Jamie zukünftig ergeht. 😉 Mit diesem Band ist Tanja Kummer meiner Meinung nach endgültig als Autorin angekommen. Ihr Stil ist sicher, sie scheint, zu wissen, was sie tut. Es hat richtig Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. Dabei habe ich mich immer wieder gefragt, woher sie all die Ideen nahm. Sie hat so viele Handlungsstränge entworfen und verwoben, dass sie Tolkien Konkurrenz macht. Zudem sind viele Figuren hinzugekommen, die das erst ermöglichten, weil sie sich, wie es sich gehört, nicht ständig auf der Pelle hocken, sondern ihren eigenen Wegen folgen. Oft habe ich mich nach drei Kapiteln gefragt, wann es endlich bei  einem bestimmten Handlungsstrang weitergeht, weil mir der immer noch im Kopf herumspukte. Ein wenig hat mich die zeitliche Reihenfolge irritiert. Das betrifft die Ereignisse nach einem Schlüsselereignis. Die Autorin folgt dabei über zwei bis drei Kapitel dem einen Handlungsstrang, der von dem Schlüsselereignis abgeht, nur um dann zurückzuspringen und dem nächsten Handlungsstrang zu folgen. Es ist nicht falsch. Gewohnt bin ich allerdings etwas anderes. Da sehe ich es in der Regel so, dass die Autoren immer ein Kapitel lang dem jeweiligen Handlungsstrang folgen, um dann zum nächsten ab dem Schlüsselereignis zu springen, sodass die Handlungen auch vom Gefühl her beim Lesen parallel verlaufen. Ich empfand es jetzt nicht als schlimm, aber da ich nicht darauf vorbereitet war, verwirrte es mich eben kurzzeitig. Trotzdem birgt dieses Buch ein Leseerlebnis, das ich schon lange nicht mehr hatte. Das hat sich mehr als gelohnt.

So viel zum November. Nächsten Monat schaffen es sicher mehr Bücher in den Leserückblick. Nach dem NaNo habe ich ja wieder etwas mehr Zeit zum Lesen. 😉

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