Ich bin endlich dazu gekommen, die Vorgeschichte zu Irrlichtfeuer zu lesen. Wie versprochen gebe ich meinen Senf dazu. 😉
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Sie schafft es, ohne langatmige Beschreibungen ein lebendiges Bild der Situation zu zeichnen, in der sich die Straßenkinder befinden. Ebenso konnte ich Kälte, Hunger, Hilflosigkeit und das Gefühl des ausgeliefert sein nachempfinden, die eine zentrale Rolle in dieser Kurzgeschichte spielen. Sie spiegelt wieder, was noch vor 60 Jahren keine Seltenheit war: Kinder, die ausgebeutet werden und für einen bescheidenen Lohn gefährliche Arbeiten verrichten. Das Schicksal von Straßenkindern, nach denen niemand fragt, wenn sie verschwinden.
Ich empfand die Geschichte als sehr kurzweilig und spannend. Die Idee hinter dem Irrlicht finde ich faszinierend und ich freue mich schon darauf, den eigentlichen Roman zu lesen, der erst später in der Zeit ansetzt. Die Figuren sind klar gezeichnet, bleiben ihren Prinzipien treu und wirken auf mich nicht wie irgendwelche Pappmännchen ohne jegliche Substanz. Der Aufbau der Geschichte ist gut strukturiert und es blieben keine Fragen bei mir zurück, wie etwas bestimmtes funktionieren soll. Passend zu einer Kurzgeschichte kommt das Ende recht abrupt und es bleibt mir als Leserin überlassen, wie das Schicksal der Kinder weiterhin aussieht. Außerdem hat die Autorin mir genug Hintergrundinformationen mitgegeben, dass die Richtung ziemlich klar ist.
Das Cover ist gut gewählt, was man jedoch erst versteht, wenn man die Kurzgeschichte gelesen hat. Dazu möchte ich nicht zu viel erzählen. Es soll beim Lesen ja noch spannend bleiben.
Fazit: Eine tolle Kurzgeschichte, die dazu geeignet ist, den Stil einer neuen Autorin sowie die Materie ihres Romans kennenzulernen, wenn man nicht gleich das Geld für ihr Buch ausgeben will. Ich bin begeistert.