Leserückblick: Area 3

Gestern las ich von Thomas Franke den Roman Area 3 aus dem Verlagshaus el Gato (ISBN: 978-3-94604939-5, Umfang: 524 Seiten) fertig. Ich habe es ja erst kürzlich gekauft und ich konnte es einfach nicht erwarten.

In dem Roman geht es um Tad und seine Freunde, die es lieben, Area 3 zu zocken. Mit dem Helm, der ihnen den Monitor erspart und das Spielerlebnis realer wirken lässt, ist das kein Wunder. Als Tad von seinem Vater den Prototyp eines Anzugs erhält, der dafür sorgt, dass man das Spiel auch fühlt, stößt er auf eine Warnung seines Vaters, die nur bruchstückhaft ankommt. Irgendetwas ist nicht das, was es zu sein scheint. Gemeinsam mit seinen Freunden geht er dem Geheimnis auf die Spur und muss feststellen, dass die Handlungen im Spiel sich auf das reale Leben auswirken.

Dieses Buch ist ein Thriller. Er ist aber so weit von den üblichen Thrillern entfernt, wie ich es mir nur vorstellen kann. Es geht nicht um Terroranschläge oder Mord, sondern um moralische Grundwerte. Meiner Meinung nach richtet sich das Buch an Teenager, ist aber auch sehr interessant für Erwachsene, die selbst gerne zocken oder deren Kinder zocken. Es regt aber auch an, sich selbst und seine eigenen Handlungen zu reflektieren. Ein Buch mit einer Botschaft, die immer aktuell sein wird.
Ich mochte die Figuren. Effektiv geht es um Tad, seine kleine Schwester und seine drei Freunde, ganz normale Teenager, die gut getroffen wurden. Ich hatte durchaus das Gefühl, dass ich mit 16 Jahren genauso war, auch wenn ich keine Zockerin war. Ich fand es toll, dass sie alle fünf eine Entwicklung erleben. Hinzu kommen einige Erwachsene, die quasi die Position des Gegenspielers einnehmen, auch wenn sie es auf ihre unterschiedliche Weise nur gut meinen. Aber auch die lernen aus ihren Fehlern.
Die Geschichte selbst ist einfach nur spannend. Ich hätte sie unter normalen umständen binnen weniger Tage verschlungen. Es fehlte nur die Zeit. Dafür erwischte ich mich oft bei dem Gedanken, wie es jetzt wohl weitergeht. Das Thema ist aktuell, könnte mit den nächsten Jahren sogar noch aktueller werden. Vermutlich sollten unsere Wissenschaftler, egal ob diese auf Technologie oder Biologie spezialisiert sind, dieses Buch lesen, um sich über die möglichen Folgen klar zu werden, die ihre Erkenntnisse in den falschen Händen nach sich ziehen können.
Eine Träne muss ich für dieses Buch vergießen. Es ist super geschrieben. Ich fand keine Handlung, die sich mit vorangegangener oder folgender Handlung gebissen hätte. Allerdings fiel mir einmal auf, dass die Namen vertauscht wurden, und dass das Buch gespickt ist mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Es tut mir unheimlich leid für dieses Buch und auch den Autoren, dem es, wenn ich an seine Danksagung zurückdenke, durchaus wichtig war, dass der Text korrekt geschrieben ist. Ich kann nicht beurteilen, ob der Autor diese ganzen katastrophalen Fehler eingebaut hat oder jemand anderes, der den Text korrigieren sollte und es entweder nicht besser wusste oder schlichtweg von der Menge oder der Aufgabe überfordert war.
Trotzdem empfehle ich das Buch wärmstens und bitte darum, die Fehler einfach zu übersehen. Bei diesem Buch geht es wirklich um den Inhalt, nicht um die Reihenfolge der Buchstaben und Satzzeichen. Da der Verlag laut der Verlegerin aufgelöst wurde, hoffe ich für den Autoren, dass er mit diesem Buch ein neues Zuhause in einem Verlag findet, der in ein ordentliches Korrektorat investiert. Ich würde mich darüber sehr freuen.

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