In der vergangenen Woche hatte ich das Gefühl, meine Zeit sinnvoller auf meine verschiedenen Aufgaben zu verteilen. Ich empfand das sehr befriedigend, gehöre ich doch zu dem Menschenschlag, der sich über Leistung definiert.
Ich konnte über dreieinhalb Stunden an meinem Überarbeitungsroman arbeiten. Der beste Tag war da der Mittwoch, an dem ich über anderthalb Stunden überarbeiten konnte. Ich war da in einen Flow geraten, nachdem es mir anfänglich sehr schwerfiel, nicht ständig in eine andere Aufgabe zu springen. Als ich richtig im Arbeitsprozess angekommen war, hatte ich das Gefühl für die Zeit verloren, sodass mich meine Handyerinnerung für den Stream überraschte. Hatte das Manuskript vor Beginn der Überarbeitung 221 Normseiten umfasst, ist es mittlerweile 223 Seiten lang. So viel, wie ich streiche, weil es im Zusammenhang keinen Sinn ergibt oder weil ich es in einem Satz viel besser formulieren kann, erwarte ich ständig, dass die Seitenzahl sinkt. Aber ich füge auch immer wieder Beschreibungen ein, die notwendig sind. Offensichtlich füge ich mehr ein, als dass ich streiche. Aktuell stehe ich auf Seite 27. Ich komme nur langsam voran, aber ich ändere auch sehr viel. Bei diesem Roman verstehe ich, wieso viele Autoren darauf schwören, eine erste Fassung der Geschichte zu schreiben, nur um dann eine zweite Fassung zu schreiben, weil man sich dann genug Gedanken gemacht hat, damit diese besser wird als die erste Fassung, wodurch man sich auch viel Arbeit für die Überarbeitung spart. Da ich mich kenne, beiße ich lieber in den sauren Apfel und überarbeite den Text, obwohl ich eine neue Version sicher schneller schreiben könnte. Ich würde es nämlich schlichtweg nicht tun, was bedeuten würde, dass die Geschichte, die ich mag, nie bei den Lesern ankäme, oder es wäre ein völlig anderer Roman. Dafür mag ich diesen Roman zu sehr.
Der zweite Teil meiner Reihe gewann nur 1.458 Wörter dazu. Ich stecke immer noch in dem Kapitel fest, das ich nicht gut genug geplant habe, wodurch jeder geschriebene Satz ein kleiner Sieg ist. Mittlerweile ist der Teil über 30.000 Wörter lang. Das bedeutet, dass ich ungefähr zwei Drittel des Romans bereits geschrieben habe. Es reizt mich jetzt sehr, den Rest schnellstmöglich zu schreiben, um wieder das schöne Gefühl des Erfolgserlebnisses zu spüren. Mein Zeitplan sieht auch vor, dass ich den Roman noch diesen Monat beende. Ich zweifle daran, dass es mir gelingt. Ich müsste dafür die Überarbeitung meines Überarbeitungsromans schleifen lassen, was ich nicht möchte.
Zudem arbeite ich gerade an einer Kurzgeschichte mit therapeutischem Charakter, wobei die Botschaft nicht mit dem Vorschlaghammer überbracht werden soll. Mich reizt dieses Projekt sehr, weil ich die Problematik gut von leistungsorientierten Menschen, also aus eigener Erfahrung, kenne. Für diese Geschichte habe ich erst 389 Wörter geschrieben. Meine Prioritäten liegen ganz klar bei meinen beiden Romanen. Ich will trotzdem immer wieder an dieser Geschichte schreiben, damit sie in absehbarer Zeit fertig wird.
Für den März stehe ich bei 33,5 %. Mein Ergebnis für das Jahr liegt bei 24,25 %.