Die Frage will ich heute anhand von Bewerbungen beantworten. Es ist kein Mythos, dass Bewerbungen auf dem Absagestapel landen, sobald die mit der ersten Sichtung betraute Person über einen Schreibfehler stolpert. Ich habe selbst lange Jahre im Büro gearbeitet und diese Anweisung bekommen. Ich habe mir den Spaß gemacht, die Bewerbung trotzdem zu Ende zu lesen. Die Fähigkeiten waren super, die Referenzen überzeugend, der Lebenslauf lückenlos und die Personen hatten teilweise zuvor in namhaften Unternehmen gelernt bzw. gearbeitet. Trotzdem erhielten sie nicht einmal die kleinste Chance, weil sich z. B. ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Die Leute taten mir unheimlich leid. Sie hatten vermutlich eine tolle Rechtschreibung, aber dieser eine kleine Fehler war weder von ihrem Schreibprogramm angezeigt worden noch haben sie ihn beim Lesen gesehen. Über so was liest man einfach drüber, ohne es zu bemerken.
Es kommt häufig vor, dass die Bewerbung vorgeschrieben und nur noch in Teilen an das Unternehmen und die Stelle angepasst wird. Wieso soll man auch ständig das Rad bei den Absätzen über die letzte Stelle und die Kompetenzen neu erfinden? Da zieht sich unter Umständen ein solcher Fehler durch alle Bewerbungen, teilweise hunderte, und man erfährt nie, wieso man nur Absagen erhält. Da ist es besser, sich einmal die Bewerbung kontrollieren zu lassen. Das kostet auch nicht viel, ist aber eine sinnvolle Investition.