Zitat der Woche (KW 22/2020)

Darf man sich eigentlich selbst zitieren? In diesem Fall finde ich es völlig legitim, denn es ist einer meiner Leitsätze beim Schreiben. Er begleitet mich seit etwa zehn Jahren und steht auf der ersten Seite meines Notizbuchs, in dem ich meine Ideen für Geschichten schreibe. Dank ihm traue ich mich, meine phantastischen Geschichten zu schreiben. Er stellt das große rote Stoppschild vor den Bereich meines Gehirns, das sogleich „unmöglich“ schreien will, weil das in der Realität tatsächlich unmöglich wäre. Aber in einer Welt, die meiner Fantasie entspringt, kann es möglich sein, zu fliegen – weil z. B. die Menschen dort eine andere Evolution erlebt haben und deshalb Flügel besitzen oder weil sie ihr Gehirn besser ausnutzen und deshalb durch Gedankenkraft Dinge und auch sich selbst bewegen und schweben lassen können …

Du siehst, trotz aller Möglichkeiten suche ich auch nach Gründen, wieso diese eigentlich unmöglichen Eigenschaften existieren können. Ich möchte, dass meine Geschichten nachvollziehbar sind, weil ich selbst schon ab und zu über ein „Das ist in meiner Welt einfach so“ beim Lesen gestolpert bin. Das hat mich gestört und aus dem Lesefluss gerissen, weil die Geschichte kein Stoppschild für meine Logik parat hatte. Die schrie also jedes Mal, wenn etwas Unmögliches vorkam, dass das so nicht geht. So dürfte es den Menschen gehen, die mit phantastischer Literatur generell nichts anzufangen wissen. Ihre Logik lässt bei ihnen nicht zu, dass sie sich einem „Was wäre, wenn …?“ hingeben, selbst wenn es gut und nachvollziehbar geschrieben ist.

Inspiriert auch dich dieser Leitspruch? Vielleicht nicht gleich zu einer Geschichte, aber zu einer Melodie, einer Lösung zu einem Problem oder ein Schnittmuster für ein noch nie dagewesenes Kleidungsstück?

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