Ausschreibung „Grenzen – Ende oder Anfang?“

Die Veranstalter dieser Ausschreibung haben ihre Herangehensweise geändert. Statt den Sieger auf ihren Homepages zu veröffentlichen, sodass die anderen Teilnehmer dort nachlesen können, dass ihre Geschichte nicht gewonnen hat, werden jetzt zusätzlich E-Mails verschickt. Ich finde, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist. Da ich weiß, dass das Zeit in Anspruch nimmt, weswegen sich die Veranstalter bisher gegen diesen Zeitfresser entschieden haben, möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, uns alle per Mail zu informieren. Ich wusste, dass ihr das dieses Jahr anders handhaben wolltet, und fühlte mich deshalb nicht in der Luft hängengelassen. Das weiß ich zu schätzen!

Du kannst es dir denken. Meine Grenze endete, bevor sie richtig begann. Meine Geschichte hat nicht gewonnen. Das ist natürlich schade. Von 88 Teilnehmern als Siegerin gekürt zu werden, ist etwas Besonderes. Außerdem hätte ich die 100 Euro Preisgeld gut gebrauchen können. Wer täte das nicht, zumal in Coronazeiten? Trotzdem ist es nicht schlimm. In meinen Anfängen war ich immer enttäuscht, wenn eine Absage kam, obwohl ich versuchte, die Angelegenheit logisch zu betrachten. Mittlerweile gehört es zu meinem Beruf dazu. Wo ich mir früher schwertat zu akzeptieren, dass ich nicht gut genug bin, empfinde ich es heute nicht mehr als Herabwertung meiner Person oder meiner Geschichte. Wieso auch? In meiner Branche regiert der Geschmack und ich habe endlich gelernt, dass ich nicht alle zufriedenstellen kann. Wenn ich das tun wollte, müsste ich irgendeinen Einheitsbrei produzieren, mit dem ich mich nicht identifizieren könnte. Da bleibe ich doch lieber individuell. Das fühlt sich gut an, sodass auch eine Absage mich nicht aus dem Gleichgewicht bringen kann. Es gibt andere Ausschreibungen. Ich werde auch wieder mehr Glück haben.

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