Hexenmeister Jakob Wolff – Die Teufelshand – Rezensionen Teil 4

Ich bin schon beim vierten Teil der Artikelserie mit Rezensionen zu meinem ersten Buch. Wie die Zeit vergeht und doch habe ich noch einige vor mir! Falls du noch unsicher bist, ob mein Buch deinen Geschmack trifft, helfen dir vielleicht diese Rezensionen bei der Entscheidung.

Diese Rezension stammt von M_L-Ange:

Hexenmeister Jakob Wolff ist in Frankreich unterwegs, und wieder einmal kommt die Zeit, dass er ein Leben nehmen muss, um sein eigenes zu verlängern. So sehr er das hasst, kann er doch nicht entkommen. Diesmal versucht er sich etwas aus der Verantwortung zu stehlen: Ein Findungszauber soll ihm jemanden weisen, der den Tod verdient hat. Ob das so ein guter Plan ist, wenn hinter der Magie der Teufel selber steckt?

Das Buch ist flüssig zu lesen und auch in der elektronischen Version sauber produziert. Schade, dass ein paar grammatische Ungereimtheiten den Eindruck der ersten paar Seiten stören – sie sind keineswegs charakteristisch für den Rest. Die Figur des Hexenmeisters überzeugt im Großen und Ganzen, und wenn er sich in einer Szene als Mediziner ungeschickt anstellt, ist das halt sein Pech. Ohnehin ist Jakob eigentlich eine tragische Figur: Er ist sich seiner eigenen Unzulänglichkeiten durchaus bewusst, kann aber nicht dagegen an. Dieser spannende Zug seiner Persönlichkeit zieht sich durch das ganze Buch und tröstet über ein paar wenig überzeugende Nebenfiguren hinweg. Die historischen Details gefallen zumeist. Allerdings wirkt dieses Frankreich für die Zeit allzu friedlich, und der reichlich verfügbare Kaffee irritiert mich ein wenig.

Jakobs Freundin Lilo kommt in diesem Band erst spät ins Spiel. Wäre dies ein Film, könnte man sagen, die anderen Nebenrollen – vor allem das spätere Opfer – spielen sie an die Wand, denn ihre Persönlichkeit kommt nur bruchstückhaft zur Geltung. Das Opfer ist dagegen die wohl überzeugendste Person im ganzen Buch. Hier spricht eine gründliche Recherche aus jedem Satz, und man könnte sagen, dass diese Person der heimliche Star des Buchs ist. In gewisser Weise ist das Opfer auch als einziger… OK, keine Spoiler.

Mir hat Jakobs Seelenkonflikt gut gefallen. Er muss sich gleich mehreren der schwersten Fragen stellen, die es gibt. Seinem Meister ist er nicht gewachsen, das haben schon ganz andere versucht, aber immerhin verbucht Jakob doch einen Erfolg. Und noch ist seine Geschichte ja nicht zu Ende erzählt.

Fazit: Das Buch wird desto besser, je länger es dauert. Für Freunde des Genres auf jeden Fall eine Empfehlung.

Ich freue mich unheimlich, dass ihn das Opfer der Geschichte so stark überzeugte. Da steckte wirklich viel Arbeit drin, zumal diese Person tatsächlich existierte und ich ihr einen glaubhaften Charakter geben wollte. Es ist schwer, Charakterzüge in überlieferten Texten zu finden. Die meisten konzentrieren sich auf die Taten. Aber ich fand ein wenig über diese Person heraus, was ich auch einfließen ließ. Dafür nahm ich es auch gerne in Kauf, dass Lilo in meinem Buch nur eine Nebenrolle spielt. Da Jakob und Lilo häufig getrennte Wege gehen, fand ich es passend. Aber wenn der Leser gerne mehr von ihr gelesen hätte, ist das natürlich ein Kompliment an ihre Figur.

Mit diesem Leser hat die Leserunde richtig Spaß gemacht. Er dachte viel über Details nach, reflektierte die Handlungen und Gedanken und erkannte dadurch die Konflikte der Figuren deutlicher als manch anderer Teilnehmer der Leserunde. Für mich bedeutet das, dass mein Buch einer genaueren Kontrolle standhält, aber auch für Leseratten funktioniert, die sich nicht zu viel mit dem Gelesenen beschäftigen, sondern es beim Konsum genießen wollen.

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