Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser irische Schriftsteller damit nicht sagen wollte, dass wir uns vom Image eines (perfekten) Engels entfernen sollen, nur um unsere Einzigartigkeit zu unterstreichen. Vielmehr denke ich dabei an das Schreibhandwerk. Wer möchte schon Geschichten lesen, in denen alle Figuren nett sind? Ohne Konflikte, die aufgrund von fehlerhaften oder sogar tatsächlich bösartigen Charakterzügen zustandekommen, wären sie langweilig. Keiner würde sie lesen wollen. Sie wären nichts Besonderes.
Daraus ergibt sich, dass vielfältige Figuren interessante Geschichten ausmachen. Dadurch, dass sie nicht perfekt sind, können wir uns mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern, ob sie dennoch ihre Lebensprüfung bewältigen. Wir sind froh, weil sie uns demonstrieren, dass auch wir fehlerhaft sein dürfen. Und sie erzeugen die Spannung, die wir an Büchern so sehr lieben.