Ich habe schon lange kein Zitat mehr mit dir geteilt. Dieses hier hat mir gut gefallen. Ich kann es nämlich gut auf das Schreiben von Geschichten übertragen.
Wenn ich als Autorin die Menschen ignoriere, die ich mit meinen Geschichten eigentlich erreichen will, werden sie meine Bücher nicht kaufen oder den Text darin nicht verstehen können. Es ist nicht einfach, die richtigen Worte zu finden, damit wenigstens die Mehrheit sie versteht. Die Leute denken immer, dass man als Autor ein Wortkünstler wäre, der mit den Worten die Menschen beeinflussen könne. Das ist das Ziel des Autoren, denn eine Geschichte funktioniert nur, wenn man als Leser von ihr eingesogen wird. Aber so einfach ist das gar nicht. Es erfordert viel Arbeit, bis ein einzelner Satz funktioniert. Das geht nicht mit einem Fingerschnippen. Selbst mit viel Übung verkürzt man bestenfalls die Arbeitszeit für das Herumgefeile an den Worten. Ab und zu gelingt ein Satz auch auf Anhieb. Davon bin ich aber noch Ewigkeiten entfernt.
Als Leserin muss ich mich auf das, was ein Autor geschrieben hat, einlassen wollen. Ich muss ihm einen Vertrauensvorschuss geben. Sonst ist es unmöglich, in seine Welt einzutauchen, egal wie gut er sie aufgebaut hat.
So oder so, muss ich offen für mein Gegenüber sein. Sonst kann ich ihn nicht erreichen und er mich umgekehrt ebenfalls nicht. Auch Bücher sind eben nur eine Form eines Gesprächs, obwohl man als Leser nicht redet und die Worte stumm auf den Seiten stehen.