Leserückblick „Infiltriert“

Definitiv nichts für schwache Nerven! Ich hätte das Buch wohl nie gekauft, wäre ich nicht in den Genuss einer Lesung gekommen. Der Verleger Torsten Low weiß wirklich, wie man vorliest. Anschließend kam ich nicht um das Buch herum, obwohl ich wusste, dass es garantiert noch heftig zugehen würde.

In dem Roman geht es um Florian und seine Familie. Sie genießen einen sonnigen Tag an einem Badesee, doch diese Idylle wird jäh durch einen Schauer unterbrochen – allerdings ohne eine einzige Wolke am Himmel. Fortan beobachtet Florian, wie sich die Menschen verändern. Auch seine Familie ist betroffen und er muss sich entscheiden, ob er an dem Bewährten weiterhin festhalten oder doch den unvorstellbaren Aussagen von potentiellen Verschwörungstheoretikern glauben will.

Ich fand die Figuren super. Florian ist ein Familienvater, wie ich ihn mir nur wünschen kann. Lynn, seine jüngste Tochter, habe ich direkt geliebt. Seine ältere Tochter Nele ist in der Pubertät. Die haben wir alle mal durchgemacht, weswegen ich gut mitfühlen konnte, wie schwierig diese Phase für sie ist. Seine Frau kommt dagegen etwas zu kurz, wobei das seine Gründe hat, auf die ich nicht näher eingehen will. Was mir besonders gefiel, ist, dass es nicht mit dieser Familienkonstellation endete. Florian ist ein Drilling und es gibt Kontakt zu den beiden Brüdern sowie ihren Eltern. Auch die eine Schwägerin und der Neffe fallen nicht unter den Tisch, wie es häufig in Büchern vorkommt. Dadurch erschien mir die Geschichte näher an der Realität.

Richtig gut kann der Autor beschreiben – und es gibt eine Menge zu beschreiben, von dem man gar nicht so genau wissen will, wie es sich verhält oder aussieht. Dadurch formte er eine Stimmung in dem Roman, der ich mich nicht entziehen konnte. Selbst in den ruhigeren, fröhlicheren Momenten schafft er damit eine Form von Bedrohung, die dem Leser in den Nacken haucht. Gänsehaut garantiert!

Insgesamt wurde meine Ahnung nicht getrogen. Gleich im Prolog sterben Menschen, weil sie auf ein mysteriöses Phänomen stoßen. Immerhin wird hier abgeblendet, wenn das Sterben beginnt. Später wird es blutig. Wie gesagt, nichts für schwache Nerven. Allerdings auch extrem spannend! Ich dachte ständig darüber nach, wie es wohl weitergeht. Selbst als ich ins Kino wollte, ertappte ich mich dabei, die Lösung des Romans in dem Film zu erwarten. Wer es also heftig und spannend mag, ist mit diesem Buch definitiv gut bedient.

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