Leserückblick März

Etwas verspätet komme ich endlich dazu, meinen Leserückblick vom Monat März mit dir zu teilen. Ich erzähle einfach in der Reihenfolge, wie ich die Bücher und Büchlein auch gelesen habe.

Zuerst also Der Schicksalsritt von Federica de Cesco. Laut dem Klappentext geht es um einen Jungen, der das Pferd eines Zigeunermädchens haben will und auch nicht vor Intrigen zurückschreckt, um es zu bekommen. Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass der Klappentext nicht stimmt. Es ist der Vater des Jungen, der Intrigen spinnt, um doch noch seinen Willen zu bekommen. Der Junge versucht stattdessen, die Zigeuner zu warnen. Ich war wenig begeistert von dem Roman. Der Schreibstil las sich wie für Kinder. Der Junge wird von der Autorin widersprüchlich gezeichnet. Ein Lichtblick ist das Zigeunermädchen, das mit viel Charakter ausgestattet wurde. Auch wenn der Roman dazu einlädt, über Vorurteile nachzudenken, werde ich ihn ganz sicher nicht ein zweites Mal lesen.
Danach las ich Nicht ohne meinen Kater! von Eva Berberich. Es ist eigentlich der Folgeband von Ein himmlischer Fall für vier Pfoten. Das habe ich nicht gemerkt, aber sie lassen sich auch in verkehrter Reihenfolge lesen. Da sie zusammengehören, bespreche ich sie auch als Einheit. Nicht ohne meinen Kater! ist eine Sammlung von Kurzgeschichten und wirken, als habe die Autorin sie selbst erlebt, wobei es interessant ist, dass sie mit ihrer Katze spricht und Antwort bekommt. Mehr davon ist mir nicht in Erinnerung geblieben. In Ein himmlischer Fall für vier Pfoten will der Kater, dass seine Besitzerin einen Krimi über den verlorenen Schwanzspitzenstern des Katersternenbildes schreibt. Die Jagd nach dem Dieb ist sehr verwirrend und nur selten wenigstens amüsant. Beide Bücher haben gemeinsam, dass der Schreibstil eigen und irgendwie ist. Schade, denn die Ideen hinter den Büchern sind gar nicht schlecht.
Der letzte Gast von Thomas Lohwasser und Vanessa Kaiser ist eine Art Leseprobe zur Anthologie Dunkle Stunden (Ich hoffe, ich habe es so richtig recherchiert, weil ich es schon wieder vergessen hatte.) aus dem Low Verlag. Fünf Menschen verbringen eine stürmische Nacht in einer Herberge. Alles ist gut, bis jemand klopft und um Einlass bittet. Sie besitzt einen gewissen Gruselfaktor und ist echt toll und spannend geschrieben. Ich habe sie mit Begeisterung verschlungen, zumal ich den Stil der beiden Autoren bereits in den Herbstlanden ein wenig kennengelernt hatte und zu schätzen weiß.
Zuletzt komme ich zu Vanillin Zucker von Rita M. Janaczek. Es ist ein Minibuch, das in eine Zigarettenschachtel mit ein paar seiner Brüder passt. Die Idee finde ich witzig, auch wenn ich als Nichtraucherin nicht mit sowas dienen kann. Sollte ich mehrere dieser Büchlein irgendwann besitzen, kaufe ich mir vielleicht eine Plastikzigarettenschachtel, um sie sauber und sicher aufbewahren zu können. In dieser Geschichte wird das Zusammenleben einer dreiköpfigen Familie plus Schwiegermutter mit Demenz geschildert. Es ist keine Kurzgeschichte, die man einfach mal runterliest. Da steckt etwas dahinter – die Problematik, mit einem dementen Menschen zu leben, und auch die Krankheit an sich. Ich finde sie klasse, denn auch sowas muss erzählt werden.

Ich habe im März „nur“ drei Bücher und zwei Kurzgeschichten geschafft, da die Leipziger Buchmesse mich an drei Tagen ziemlich mit Beschlag belegte, und ich finde es erstaunlich, dass mich lediglich die beiden Kurzgeschichten wirklich überzeugen konnten. Für mich als Schriftstellerin ist es aber auch wichtig, Geschichten zu lesen, die nicht meinem Geschmack entsprechen oder meine Ansprüche erfüllen. Daraus lerne ich, wie ich es – für mich! – besser machen kann. Ob es für dich und andere Leser reicht, kann ich nur hoffen.

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