NaNoWriMo – Tag 23

Heute Morgen habe ich meinen Hamster einschläfern lassen. Kirin war schon zwei Jahre alt und ich hatte seit ein paar Wochen den Gedanken im Hinterkopf, dass sie mich wohl bald verlassen würde. Es war gestern trotzdem ein Schreck für mich, als ich bei ihr saubermachen wollte und sie dann gerade dabei beobachtete, wie sie aus dem Hamsterklo quasi rauskullerte. Ihr Köpfchen stand leicht schief. Das sorgt meistens dafür, dass die Kleinen ihren Gleichgewichtssinn zu einem großen Teil oder sogar ganz verlieren. Sie lag kurz auf dem Rücken, sodass ich auch ihren verschmierten Hintern sah. Ich konnte erst für heute Vormittag einen Termin bei meiner Tierärztin bekommen. Dank Corona sind die Öffungszeiten nicht mehr wie früher. Sonst hätte ich noch den gesamten Nachmittag Zeit gehabt, um vorbeizukommen. Meine Befürchtung, dass sich Milben in ihren Gehörgang festgesetzt haben und ihren Gleichgewichtssinn dadurch stören, hat sich nicht bewahrheitet. Meine Tierärztin vermutete einen Hirntumor oder einen leichten Schlaganfall. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Ich kam schon in die Praxis mit dem Gedanken, dass ich die Kleine nicht wieder mitnehmen würde. So ist es auch gekommen. Sie war schon so fertig, dass die Narkose fast genügt hätte, um ihr Leiden zu beenden. Ich hoffe, sie war mit dem Leben, das ich ihr geboten habe, zufrieden.

Trotzdem habe ich heute über 2.000 Wörter geschrieben und das in relativ kurzer Zeit. Ich kann es mir nur mit dem täglichen Training erklären und dass es nicht mein erster Hamster ist, der gestorben ist. Man härtet etwas ab, obwohl ich sie natürlich vermissen werde und traurig bin, dass sie mir nicht noch ein halbes Jahr länger erhalten bleiben konnte. Das wäre durchaus noch drin gewesen.

Nun ja, meine Arbeit hat für Kapitel 25 komplett gereicht. Der Herzog hat Nalin zum Tee eingeladen, um von ihr zu erfahren, was seine Spione nicht herausfinden konnten.

Dazu gibt es einen hübschen Verhörer meines Computers:

Die Dealer verbeugten sich vor ihm und er entließ sie mit einer kurzen Handbewegung.

Es soll natürlich Diener heißen, aber bei den vielen Intriegen könnte man auch einen Dealer brauchen, um mit ihnen klarzukommen.

Nalin bestätigt, dass der König ihr wie von ihm erwartet eine Stelle als Hofmagierin angeboten hat. Er löst sie aus ihrem Versprechen, ihn als Beraterin zu unterstützen, übt dagegen jedoch Druck auf sie aus, dass sie an eine Ehe mit seinem Sohn festhält. Durch diese Verbindung will er sich ihre Loyalität sichern. Nalin ist erleichtert, dass er sie so billig davonkommen lässt, obwohl sie durchaus Gefallen am Kronprinzen hätte. Er nutzt seine Chance, ihr sein „schlechtes Gewissen“ zu erklären, dass der König ein schlechter Mensch sei und auch sein Sohn bereits verdorben wäre. Die Zweifel genügen, dass sie gerne die inoffizielle Verlobung mit seinem Sohn aufrecht erhält.

In Kapitel 26 hat sich bereits herumgesprochen, dass Nalin zur Hofmagierin ernannt werden soll. Adlige und reiche Bürger bitten um ihren Rat und Zauber, um ihre Problemchen zu lösen. Nalin findet das ermüdend, aber sie mag, dass diese Besucher ihren Beutel mit Münzen füllen. Sie geht nach der letzten Besucherin auf den Markt, bestellt genug Seidenstoff für ein üppiges Kleid und feine Spitze, kauft eine Bürste, weil sie ihr so gut gefällt, obwohl sie bereits eine hat, und ein süßes Brötchen, weil sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hat. An dieser Stelle steigen wir ein.

Da fiel ihr ein Muff aus Samtnerz ins Auge. Das sonst blütenweiße Fell war in einem zarten Blau gefärbt. Es schien wie für sie gemacht zu sein. In ihrem Zimmer hing ein Kleid, das im fast selben Farbton leuchtete. Die Kombination der beiden Töne würde sicherlich perfekt aussehen, wenn sie an kalten Tagen ausgehen wollte. Zugleich würde er zu fast allen ihren Kleidern passen. Wenn das nicht Grund genug war, um sich dieses besondere Stück zu kaufen, wusste sie es auch nicht.
Sie spürte genau, wie ihr das Blut aus den Wangen wich, als sie den Händler bezahlen wollte, um den Muff sogleich zu nutzen. Der Preis überstieg die Münzen, die in ihrem Beutel lagen.
Der Mann bemerkte offensichtlich ihre Verlegenheit. Er raunte ihr zu: „Die zukünftige Hofmagierin hat natürlich Kredit bei mir. Gebt mir jetzt die Hälfte des Preises, und ich überlasse Euch dafür den Muff. Bezahlt den Rest einfach, sobald der König Euch entlohnt hat.“
Nalin lächelte erleichtert und gab ihm die genannte Summe. Dennoch verabschiedete sie sich schnell von ihm. Es war ihr unangenehm, bei einem Händler Schulden zu haben. Sie vergrub ihre Hände in den Muff und konnte sich doch nicht so recht über das weiche Fell freuen, das ihr bald die Kälte aus den Fingern vertrieb.

Und lernt sie daraus?

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