Im Idealfall stimmt dieses Zitat. Wir erleben in unserer Lebensspanne viele Dinge und lernen daraus. Es sollte uns zu besseren Menschen machen. Leider ziehen wir aus den Erlebnissen aber auch manchmal die falschen Schlüsse. Das kann fatale Folgen in der Realität haben, in einer Geschichte jedoch zu den spannendsten Wendungen führen.
Kategorie: Zitate
Zitat der Woche (KW 36/2022)
Das kann ich einfach nur unterschreiben. Als Autorin wäre es fatal, würde ich langweilige Geschichten produzieren. Jeder Mensch sollte also einzigartig sein bzw. bleiben. Das haben wir uns einfach verdient.
Zitat der Woche (KW 34/2022)
Ich weiß nicht, was Nossack explizit mit diesem Spruch sagen wollte, aber ich weiß, wie ich ihn verstehe. Als Schriftstellerin muss ich die Dinge, die in meinen Geschichten passieren, beim Namen nennen. Sonst können die Leser*innen meine Worte missverstehen. Das können schon Kleinigkeiten betreffen wie die Wahl eines Verbs. Zwischen „es regnet“ und „es schüttet“ ist ein enormer Unterschied, der im Verlauf der Handlung viel ausmachen kann wie z. B., dass ein Fluss über seine Ufer tritt und somit den Helden ihren Weg versperrt oder sie sogar in ernsthafte Gefahr bringt. Verwende ich das falsche Verb, haben die Leser*innen ein völlig anderes Szenario im Kopf und werden über die Konsequenzen in der Handlung stolpern, weil sie sie nicht nachvollziehen können. Im schlimmsten Fall legen die Leser*innen das Buch aus diesem Grund zur Seite und lesen nicht weiter.
Zitat der Woche (KW 31/2022)
Das ist eher ein Ratschlag als eine übliche Weisheit, aber ich finde ihn toll. Es ist eine Sache, die manche Menschen nicht befolgen, weil sie Erfolg und Reichtum über alles andere stellen. Sie werden ihre Gründe haben. Ich kann das nicht, weil ich mich für das Glück meiner Mitmenschen mitverantwortlich fühle. Mir sind die Interessen meines Gegenübers stets wichtig, selbst wenn es mal nicht so wirken sollte. Das versuche ich auch meinen Kunden zu zeigen. Mir ist wichtig, dass sie mit meiner Leistung zufrieden sind und das beste daraus für sich mitnehmen können.
Zitat der Woche (KW 29/2022)
Idealerweise hat jeder Mensch eine Leidenschaft, für die er brennt. So geht es mir mit dem Schreiben. Ich fühle mich dabei richtig lebendig. Die Geschichten verfolgen mich und fordern ihren Raum, um geschrieben zu werden. Ich komme dem gerne nach. Zumindest auf dem digitalen bzw. gedruckten Papier bin ich äußerst abenteuerlustig und ich will wissen, wie die Geschichten enden. Es ist schade, dass das Schreiben trotz aller Leidenschaft dafür anstrengend ist. Ich brauche zwischendurch Pausen, während denen ich das Abenteuer nicht weiter verfolgen kann.
Zitat der Woche (KW 28/2022)
Das Erarbeiten der Erkenntnis macht es so interessant, den Figuren eines Romans bei ihrer Entwicklung zu folgen. Es gibt keine Abkürzung, nur einen Schritt nach dem anderen, der gerne auch mal in eine Sackgasse oder die völlig falsche Richtung führen kann. Es ist eine besondere Kunst, diese Entwicklung als Schriftsteller*in so darzustellen, dass sie auch spannend ist.
Zitat der Woche (KW 27/2022)
Menschen mit zerrissenen Herzen haben gelebt und geliebt. Sie wurden enttäuscht und verletzt, aber sie sind ihren Weg weiter gegangen. Sie sind liebenswert und aus ihnen erwachsen die besten Geschichten. Sie haben Gründe, wieso sie sich gegenüber anderen reserviert zeigen oder sonstige merkwürdige Verhalten im Umgang mit anderen zeigen. Mit ihnen können wir mitfiebern, weil wir uns selbst in ihnen erkennen.
Zitat der Woche (KW 26/2022)
Es ist einer der üblichen Fehler, den Figuren begehen, wenn sie eine Lösung für ein Problem suchen. Einfach soll es sein. Es ist vergleichbar mit einem Riss in der Wand, der durch ein fehlerhaftes Fundament entstanden ist. Das Haus arbeitet. Es leidet stärker unter den Vibrationen durch den Straßenverkehr. Man kann den Riss mit Tapete überdecken, aber er bleibt und wird weiter aufreißen. Die Tapete wird irgendwann unter der Gewalt der auseinanderdriftenden Wandteile nachgeben. Mit der Zeit wird der Schaden so groß werden, dass das Haus zusammenbricht. Wir fiebern mit den Figuren mit, weil wir uns denken können, dass die einfache Lösung nicht von Dauer ist. Der trügerische Frieden erzeugt Spannung, sodass wir schnell weiterlesen, um zu sehen, wie sich die Situation verschlimmert und wie die endgültige Lösung aussehen wird.
Zitat der Woche (KW 25/2022)
Es kommt oft vor, dass die Hauptfigur des Romans auf eine Reise geht, um Abenteuer zu erleben oder die Lösung eines Problems zu finden. In den besseren Romanen stellt die Figur am Ende der Reise meistens fest, dass alles, was sie gesucht hat, bereits in ihr steckte. Das eigentliche Abenteuer fand z. B. in den Gedanken an die Heimat statt oder die Person oder der Gegenstand, mit deren Hilfe das Problem gelöst werden kann, war von Anfang an da und wurde lediglich von der Figur übersehen oder falsch eingeschätzt. Den Bogen zurück zum Anfang, der dann mit anderen Augen durch die Figur wahrgenommen wird, finde ich meist befriedigender als die Rückkehr mit einer Superwaffe. Nun stammt das Zitat von einem Romanschriftsteller und ich frage mich, ob er dasselbe dachte.
Zitat der Woche (KW 24/2022)
Verderben ist noch nett formuliert. Im schlimmsten Fall ist man dermaßen mit seiner Angst beschäftigt, dass es keine spürbare Gegenwart gibt. Aber das ist wirklich ein extremes Beispiel. Wäre interessant, eine Geschichte mit einer Figur zu schreiben, der es so oder ähnlich geht. Es muss ja nicht gleich eine Hauptfigur sein. Für eine Nebenfigur böte sie jedoch viel Stoff zum Nachdenken und eventuell auch genug Konflikte für die Handlung, wenn diese Nebenfigur z. B. einen wichtigen Schlüssel besäße, ihn aber nicht herausrückt, weil sie ihn noch brauchen könnte.