Kategorie: NaNoWriMo

NaNoWriMo – Tag 7

Hach ja, welch Sakrileg, ich sabotiere meinen heiligen Sonntag. 😄 Aber nur so bleibe ich im Soll. Ist auch nicht schlimm. Ich bin für heute schon fertig und auch mein Puzzle ist angewachsen. Ich freue mich jetzt trotzdem über etwas Freizeit, ehe es schon bald wieder ins Bett geht. Vorher möchte ich dir jedoch noch ein Leckerchen dalassen.

Nalin macht sich mächtig Sorgen, als sie nach Hause geht. Schließlich siegt jedoch ihre Natur und sie erkennt, dass ihr nichts Besseres passieren konnte. Als Magierin kann man ihr nicht mehr vorschreiben, wen sie heiratet. Aufgrund der besonderen Stellung der Magier in der Gesellschaft, ist es recht wahrscheinlich, dass sie jetzt eine gute Partie für sich finden wird. Und ihrem Vater bleibt eigentlich gar nichts anderes übrig, als sie endlich zu respektieren. Der denkt aber gar nicht daran, solange sie nicht die Tätowierung einer Magierin an der Schläfe trägt. Die muss Kender erst bei ihrem Lehensherrn beantragen. Tja, es gibt ein Register für Magier. Man will als König schließlich wissen, wen man im Auge behalten sollte. 😉

Wir wechseln jetzt in Torans Sicht. Er sitzt mit den Zwillingsprinzen in einer Wirtschaft.

Toran kam gerne her, erst recht in Begleitung der Zwillinge. Die Prinzen waren seine besten Freunde. Ihnen verdankte er, dass ihn sein Aufenthalt im Schloss als königlicher Beamter nicht zum Verzweifeln brachte. Er hoffte, dass seine Eltern mit seiner Abwesenheit ebenso gut zurechtkamen. Allerdings fiel es ihm schwer, das zu glauben. Immerhin wusste jeder Adlige, was hinter der Arbeit ihrer Söhne im Schloss steckte.
Bei dem Gedanken verkrampfte sich seine Hand um den Henkel seines Bierkrugs. Sie waren Geiseln des Königs. Dazu bestimmt, ihre Väter gefügig zu halten. Die unausgesprochene Drohung, dass der älteste Sohn der Adelsfamilie, die ihre Treue brach, noch am selben Tag sterben würde, genügte, um dem König die Macht zu erhalten.
»Denkst du schon wieder an deine Eltern?«, fragte Tahsim. (…) »Du brauchst nichts zu sagen. Ich sehe es dir an. Du hast wieder diesen besonderen Ausdruck im Gesicht, den du immer hast, wenn du an dein Zuhause und diese ganze Situation denkst. Lass es bleiben. Es führt zu nichts. Eines Tages kannst du zurückkehren. (…)«
»Ja, wenn mein Vater sich entweder nicht mehr um die Belange unserer Familie kümmern kann oder tot ist. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich ihn nie wiedersehen werde.«
»Es ändert nichts daran, wenn du dir Sorgen machst. Akzeptiere es und lebe dein Leben, solange du es kannst. Es ist kurz und gefährlich genug. Du kennst unseren Vater«, meinte Rebwar.

Er hat es wirklich nicht leicht. Ich mag ihn deswegen auch ganz besonders. Und er ist ein echtes Sahneschnittchen.

Wieder das Soll erfüllt. Ich hoffe jetzt nur, dass ich in der nächsten Woche mehr schaffe, damit ich den NaNo schneller abschließen kann. Ich will einfach nicht am Wochenende arbeiten. Aber nur ein paar Alibiwörter reichen mir auch nicht.

NaNoWriMo – Tag 6

Ich war fleißig und habe mein tägliches NaNo-Soll erfüllt. Die Statistik sagt, dass ich am 27. November 2021 mit meinen 50.000 Wörtern durch sein werde, sollte ich das bisherige Schreibtempo beibehalten. Das ist doch schon mal eine nette Aussicht. Zwei Tage mehr, die ich nutzen kann, um dem tatsächlichen Ende meines Romans näher zu kommen.

Heute habe ich während des Diktats mit einem Puzzle begonnen. 3.000 Teile. Daran werde ich eine ganze Weile sitzen.
Zur Belohnung meines Durchhaltevermögens lacht mich auch eine ganz besondere Zahl an. Mein Roman ist mittlerweile 10.914 Wörter lang, was bedeutet, dass das erste Fünftel geschafft ist. So schnell war ich noch nie. Dabei beobachte ich wieder einmal, wie andere Autoren 2.000 oder gar 5.000 Wörter am Tag schreiben. Ich beruhige mich damit, dass sich in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht habe, dass mein Tempo ausreicht, um das NaNo-Ziel zu erreichen. Das ist die Hauptsache!

Aber ich will dich nicht länger zappeln lassen. Hier folgt eine kurze Zusammenfassung, was bisher geschehen ist, und ein kleiner Schnipsel.

Nalin hat es nicht geschafft, die Feder schweben zu lassen. Jedenfalls nicht so, wie es angedacht war. Die Feder stand plötzlich in Flammen, weil Nalin die Geduld verlor. Durch die Thermik hob die Feder kurz ab, ehe sie verkokelt wieder auf dem Boden landete. Na ja, Test so semi-bestanden. Immerhin ist klar, dass das nur mit Magie möglich war. Der Gelehrte knallt ihr dann die Anweisungen zum Umgang mit magiebegabten Personen in der Ausbildung um die Ohren. Auf nüchternem Magen und nachdem Nalin Magie gewirkt hat, ist das zu viel für sie. Sie wird ohnmächtig. Kender ist so nett, ihr etwas zu geben, und er will auch mit ihrem Lehensherrn sprechen, damit der die Familie etwas unterstützt. Es wäre verantwortungslos, Nalin auszubilden, wenn sie ständig Hunger hat. Zugleich wäre es falsch, wenn der Rest der Familie wegen ihr noch mehr Hunger leiden müsste. Er ist schon sehr korrekt, der gute Kender. Er schickt sie nach Hause, damit sie sich noch etwas ausruhen kann. Dort wartet allerdings der Mist, den sie eimerweise zum Feld schleppen soll. Hier setzt mein Schnipsel an.

»Mein Vater wird außer sich sein«, stellte sie fest. »Er wird glauben, dass ich ihn anlüge. Er hält mich sowieso schon für faul und verwöhnt.« Bitterkeit stieg aus ihrem Bauch empor und brannte in ihrer Kehle.
Kender bedachte sie mit einem Blick, der sie mehr verletzte, als sie für möglich gehalten hätte. Offenbar dachte er nicht viel anders von ihr.
Er sah zum Fenster hinaus, als er ihr antwortete: »Das Leben der Magier ist nicht einfach. Die Menschen kommen zu ihnen und bitten um Rat. Es wird sich jetzt einiges für dich ändern. Harte Arbeit mag für dich der Vergangenheit angehören, dafür liegt jetzt das Schicksal vieler Menschen in deiner Hand. Sie werden dir als Magierin blind vertrauen. Es wird vorkommen, dass du an Gerichtstagen um deine Meinung gebeten wirst. Du musst jetzt lernen, das Vertrauen deiner Mitmenschen zu gewinnen und sie nicht zu enttäuschen. Sieh die Konfrontation mit deinem Vater als erste Übung dafür an.«
Das war nicht die Antwort, die Nalin sich erhofft hatte. Vielmehr hatte sie damit gerechnet, dass der Gelehrte sie nach Hause begleiten und die Situation erklären würde, damit kein Zweifel aufkäme.
»Ich verstehe, dass du zögerst. Allerdings wird sich an deiner Situation nichts mehr ändern. Je eher du dein Schicksal akzeptierst, umso schneller wird man auch dich akzeptieren.«

Damit hat Kender Nalin eine ziemliche Nuss zu knacken mitgegeben. Sie überlegt jetzt erst einmal, was sie von dieser neuen Situation halten soll.

NaNoWriMo – Tag 5

2.292 Wörter! Ich freue mich gerade tierisch! Ich wusste ja, dass ich heute mehr Zeit zum Schreiben habe. Ich hatte auch vor, deutlich mehr zu schreiben. Dass ich innerhalb von weniger als vier Stunden, inklusive Pause!, wirklich so viel schreiben würde, hatte ich dann doch nur gehofft, aber nicht erwartet.

Zwischendurch habe ich mein Strickzeug geholt. Mir war danach, die Finger zu bewegen. Was bietet sich da besser an, als das Nadelspiel für Socken tanzen zu lassen? Hat einen ähnlichen Effekt wie das Herumlaufen im Büro. Ich kann nicht darauf achten, was mein Computer aus dem, das ich diktiere, macht, und ich komme nicht in Versuchung, die Verständnisfehler direkt zu korrigieren. In der Regel weiß ich ja, was ich in den letzten Stunden erzählt habe, sodass ich die Fehler im Anschluss des Schreibprozesses gut berichtigen kann. Ich muss es allerdings am selben Tag tun, sonst weiß ich in ein paar Wochen wirklich nicht mehr, was ich ausdrücken wollte. Dazu habe ich auch gleich noch etwas für dich!

Jetzt folgt erst einmal der tägliche Schnipsel:

Nalin hat keine Ahnung, was der Gelehrte eigentlich von ihr will. Ihr Vater ist immer noch sauer auf sie und drückt ihr Männerarbeit auf. Er lässt auch keinen Zweifel daran, dass der Gelehrte Nalin Probleme bereiten will, weil sie sicher wieder irgendwas angestellt hat – vermutlich am Feuer im Wald schuld ist.

Kender räusperte sich erneut und strich sich über das Haar. Er wirkte nervös und Nalin kam der Gedanke, dass er ihr einen Antrag machen wollte. Anders konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. Sie wagte nicht, zu hoffen. Immerhin würde er sie damit vor einer Ehe mit dem Färberjungen retten. Dagegen erschien ihr ein Leben an Kenders Seite deutlich verlockender, obwohl sie ihn erst gestern als Heiratskandidaten ausgeschlossen hatte. Daraus konnte jedoch nichts werden, wenn er weiterhin so verlegen vor sich herumdruckste.
Sie beugte sich vor und schenkte ihm ein Lächeln, von dem sie hoffte, dass es scheu wirkte. »Was immer es ist, du kannst mir vertrauen. Was hast du auf dem Herzen? Wenn es in meiner Macht steht, werde ich dir helfen.«
Ein Ruck ging durch seinen Körper, als hätte er sich endlich dazu entschieden, ihr zu sagen, weshalb sie hier war. »Du hast recht. Es ist albern. Da suche ich nach einer Möglichkeit, es dir schonend beizubringen. Dabei bist du eine erwachsene Frau. Ich schätze, ich sehe ab und zu immer noch das Mädchen in dir, dass ich unterrichtete.« Er lächelte entschuldigend und fuhr fort. »Das Feuer gestern. Ich habe den starken Verdacht, dass du dahintersteckst.«

Badumm! Nalin ist erst einmal am Boden zerstört. Dazu gehört dann dieser schöne Verhörer meiner Software:

„Ich werde es dir erklären, aber berühre dich zuerst.“

Ja, nein, das habe ich meinem PC ganz sicher nicht diktiert! Nalin soll sich beruhigen, weil sie aus reiner Verzweiflung losheult.

Kender erklärt Nalin, dass sie vermutlich eine Magierin ist, und fordert sie zum Beweis dazu auf, eine Feder mittels Willenskraft schweben zu lassen.

Ich werde wie erwartet am Wochenende arbeiten müssen. Du kannst dich also schon darauf freuen, wie dieser Test ausgeht.

NaNoWriMo – Tag 4

Tag 4 des NaNoWriMos neigt sich dem Ende entgegen. Mit 1.724 Wörtern konnte ich wieder mein Soll erfüllen. Für mehr reicht es heute leider nicht, da ich heute gleich zwei Termine hatte. Mir genügt es für den Moment, dass ich mich mit 241 Wörtern Puffer langsam vom Minimum wegbewege. Allerdings bin ich mir mittlerweile sehr sicher, dass ich auch am Wochenende wieder zwei Stunden pro Tag arbeiten muss, um mein Soll halten zu können. Ich möchte nicht mit einem Minus in die neue Woche starten. Da bin ich ehrgeizig.

Immerhin merke ich, dass ich mich langsam einarbeite. Es fällt mir leichter, innerhalb der zwei Stunden mein Soll zu erreichen. Vielleicht kann ich mich in den nächsten Wochen genug steigern, um innerhalb von zwei Stunden deutlich mehr als nur mein Soll zu schaffen.

Heute habe ich wieder zwei Schnipsel im Gepäck. Nalins Vater ist so gar nicht begeistert, dass Nalin dem Sohn ihres Lehensherrn schöne Augen gemacht hat.

»Ich habe mit Asan gesprochen. Sein ältester wäre wohl bereit, über deine Fehler hinwegzusehen und dich zur Frau zu nehmen. Laut seinem Vater besitzt er eine starke Hand und einen festen Willen. Vielleicht gelingt ihm, was deiner Mutter und mir missglückt ist.«
Nalin klappte der Mund auf und sie starrte ihren Vater ungläubig an. Das hatte er nicht wirklich gesagt. Sie musste es sich eingebildet haben. Der Sohn des Färbers war bekannt dafür, dass er schnell die Geduld verlor. Es verging kaum eine Woche, in der es keine Beschwerden über ihn gab. Jeden vierten Sonntag, wenn der Lehensherr nach dem Rechten sah und gegebenenfalls Recht sprach, kam sein Verhalten zur Sprache. Herr Jindar hatte ihn mehrfach deswegen ermahnt, doch hatte es bisher keine Wirkung gezeigt. Insgeheim warteten alle nur darauf, dass während einer seiner regelmäßigen Schlägereien jemand ernsthaft verletzt wurde oder sogar zu Tode kam. Hinter vorgehaltener Hand wetteten die Leute, wann es so weit wäre. Dagegen war seine eingebildete Schwester die pure Unschuld. Und mit diesem Mann wollte ihr Vater sie ernsthaft verheiraten?
Das konnte sie nicht unkommentiert geschehen lassen.

Sie ist nach dem Streit in den Wald gelaufen und hat sich ihrer Wut Luft gemacht.

»Bei den Göttern, Nalin!«
Jemand packte sie am Handgelenk und zog sie mehrere Schritte mit sich. (…) Hinter ihr krachte es. Das Geräusch durchschnitt die Stille. Nalin zuckte zusammen und wandte sich um.
Schlagartig unterließ sie jeden weiteren Versuch, sich loszureißen. An der Stelle, an der sie Sekunden zuvor noch gestanden hatte, lag ein dicker Ast und brannte lichterloh. Ihr Blick wanderte an den mächtigen Baumstämmen hinauf. Ihre Kronen standen in Flammen.
Das Knistern ihrer Wut, die Hitze und der Sonnenaufgang bekamen eine völlig neue Bedeutung. Entsetzt fragte sie sich, wie lange sie sich bereits in dieser Gefahr befand.
(…) »Nalin, ist alles in Ordnung mit dir?«
Nalin drehte den Kopf und erblickte den Gelehrten. Er sah sie mit gerunzelter Stirn an. Seine Augen wirkten hinter den Gläsern unnatürlich groß. (…)
»Nalin«, rief der Gelehrte eindringlich.
»Es geht mir gut«, antwortete sie, obwohl das nicht der Wahrheit entsprach. Immerhin war sie körperlich unversehrt. Wie es um ihre Gefühlswelt stand, wusste sie gerade selbst nicht.
Kender musterte sie noch einmal von oben bis unten. Scheinbar kam er zum selben Schluss. »Geh nach Hause. Ich werde im Dorf Alarm schlagen, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann. Komme morgen bei mir vorbei.«
Seine Stimme klang sanft und ließ dennoch keinen Widerspruch zu.

Damit endet das zweite Kapitel. Der Roman ist jetzt 6.909 Wörter lang. Wenn ich wie geplant am Wochenende mein Tagessoll schreibe, werde ich am Sonntag das erste Fünftel des Monatssolls erreichen. 10.000 Wörter! Innerhalb einer Woche. Für manche Autoren ist das ein Klacks. Für mich ist das ein Grund zur Freude.

NaNoWriMo – Tag 3

Ich bin total happy! Obwohl ich den gesamten Vormittag nicht zu Hause war und anschließend Staub saugen und den Boden wischen musste, habe ich gerade eben mein Soll erfüllt. Ich hatte befürchtet, es heute nicht zu schaffen. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass mir das Diktieren beim Auf- und Abgehen leichter fällt. Alternativ könnte die Stelle gerade auch dankbar für viele geschriebene Worte sein. Dass das Manuskript bereits 5.185 Wörter umfasst, ist natürlich auch motivierend. Aktuell müsste ich nur 5.001 Wörter haben. Der Rest ist Puffer. 184 Wörter genügen jedoch noch nicht, um am Wochenende frei zu haben oder es wenigstens deutlich langsamer angehen zu können. Da werde ich mich am Freitag noch ordentlich ran halten müssen. Morgen klappt es leider nicht, weil ich gleich auf zwei Termine muss. Dann werde ich wohl froh sein können, wenn ich die notwendigen 1.667 Wörter für mein Soll schaffe.

Nalin hat Orin vom Fest weggelockt und versucht ihn gerade von einer Hochzeit zu überzeugen.

Nalin rückte ein Stück näher und schmiegte sich an ihn. »Ja«, hauchte sie. »Ich hege seit einer ganzen Weile Gefühle für dich und kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mein Leben an deiner Seite zu verbringen. Ich will dich glücklich machen, deine Kinder zur Welt bringen und, wenn das dein Wunsch ist, helfe ich dir dabei, in den Adel aufzusteigen.«
Er schüttelte den Kopf und brachte etwas Abstand zwischen sie. Bedauern und Zweifel standen in seinen Augen. »Nalin, wie willst du das anstellen? Du weißt selbst, dass dies nur möglich ist, wenn ich eine Adlige heirate. Mit dir an meiner Seite wäre mein Schicksal besiegelt. Ich könnte nie mehr als ein Lehensherr sein.«
(…) Hastig und mit eindringlicher Stimme redete sie auf ihn ein. »Mir wird etwas einfallen. Du wirst sehen, dass wir es gemeinsam schaffen können. (…)«
Orin (…) lehnte sich zurück (…) und zog seinen Arm hinter ihr heraus. (…) »Würden wir heiraten, wärst du der Klotz an meinem Bein, wegen dem ich in der Gesellschaft nicht aufsteigen könnte.« Er stand auf und sah auf sie herab. »(…) Du bist eine wunderschöne Frau und ich fühle mich zu dir hingezogen. Aber wenn ich meine Ziele erreichen will, darf ich mich nicht von meinen Gefühlen aufhalten lassen.« Er wartete ihre Reaktion nicht ab. Er wünschte ihr eine gute Nacht, wandte sich um und verschwand nach wenigen Schritten im Dickicht.

Das ist mächtig schiefgelaufen. Zu allem Überfluss erwartet ihr Vater sie zu Hause und wirft ihr vor, sich wie eine Dirne an den Sohn ihres Lehrensherrn herangemacht zu haben. Ich schätze, er denkt, dass die beiden intim geworden sind. Das entspricht zwar Nalins Plan, aber es ist nicht dazu gekommen.

NaNoWriMo – Tag 2

Feierabend! Ich glaube, ich brauchte heute etwas länger, um mein Soll zu erfüllen. In der letzten halben Stunde lief ich fleißig auf und ab, während ich meinem Computer diktierte. Es fühlte sich für mich natürlicher an, auf diese Weise meine Geschichte zu erzählen. Spätestens jetzt hat sich der Kauf der Software gelohnt. Jedenfalls war ich deutlich produktiver, als ich im Büro herumlief. Ich werde das morgen noch einmal ausprobieren und freue mich jetzt einfach über 1.786 neue Wörter.

Hier folgt auch schon der Schnipsel des Tages. Nachdem Nalin im Maislabyrinth wie erhofft auf Orin traf, feiern sie jetzt das Erntefest ausgelassen auf dem Marktplatz, wo sie gemeinsam tanzen.

»Ich würde am liebsten jeden Tag tanzen«, rief sie ihm zu. Endlich stellte sich das Gefühl von Freiheit und Glück ein, von dem sie träumte, es nie wieder zu verlieren.
Orin grinste belustigt. »Das ist nicht mit den Festen zu vergleichen, die der Adel zu feiern pflegt. (…) Da wird die Nase gerümpft und hinter deinem Rücken über dich getratscht, wenn du beim Tanzen herumspringst. Sowas gehört sich für uns normalerweise nicht und du kannst davon ausgehen, dass man dich nicht auf dem nächsten Fest einladen wird.« (…)
Nalin stolperte über ihre eigenen Füße, als sie seine Ausführungen hörte. Was musste er von dir denken? Er musste sie für ein dummes Bauernmädchen halten. Wenn sie ehrlich zu sich war, war sie nichts anderes. Die Wahrheit stach in ihr Herz (…).
»Es muss dennoch seinen Charme haben«, brachte sie hervor.
Orin lachte, doch es klang gequält (…). »(…) wenn man auf langsame Tänze und Musik, in der es keinen Rhythmus gibt, Wert legt, sind unsere Feste auf jeden Fall unvergleichlich.« (…)
Nalin sah sich betroffen um. So hatte sie ihr Leben noch nie betrachtet. Dagegen klang Orins Leben weniger erstrebenswert. Während sie weitertanzten, dachte sie über das Gehörte nach. Was war wichtiger? Ausgelassener Spaß während eines gelegentlichen Festes oder ein voller Magen, ein warmes Bett, ein dichtes Dach über dem Kopf und ordentliche Kleidung am Leib?

NaNoWriMo – Tag 1

Der erste Tag ist geschafft! Nach ungefähr zwei Stunden habe ich 1.669 Wörter geschrieben. Es war eine ziemliche Überwindung, nicht schon nach 1.000Wörtern aufzuhören. Ich bin jetzt ziemlich geschafft und freue mich darauf, gleich auf meine Couch zu verschwinden. Aber noch bin ich nicht zu müde, um mein Versprechen zu vergessen. Hier folgt der Textschnipsel, der gut für das erste Kapitel steht. Vorsicht! Es ist eine reine Rohfassung. Ich habe nur einmal drüber gelesen, um die schlimmsten Fehler, die die Diktatsoftware reingemogelt hat, zu entfernen.

 

»Ankor geht mir dermaßen auf die Nerven!«, rief Hiva und warf ihre Arme nach oben. Aufgebracht lief sie im weiten Nichts des Alls auf einem nicht existenten Boden auf und ab.
Allmählich beruhigte sie sich und merkte, dass Loran nicht reagierte. Er saß im Schneidersitz in der Schwärze, die Ellenbogen auf die Beine und das Kinn auf den gefalteten Händen gestützt, da und starrte auf den Planeten vor sich. (…)
Sie trat hinter ihn und schlang ihre Arme um seinen muskulösen Oberkörper. »Liebling?«, flüsterte sie. (…)
Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Hand auf seiner Brust. »Es wäre auch möglich, dass der Prinz seinen eigenen Weg findet, wenn sein Vater erst einmal beseitigt ist.«
Hiva schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Krieg die Lösung ist. König Ankor ist nicht das einzige Problem. Es herrschen Intrigen und Unzufriedenheit unter den Menschen. Das muss ein Ende haben.«
»Was schlägst du vor?«
Sie küsste ihn auf die Schläfe. »Gib mir etwas Zeit, Liebster.«
Er zog sie zu sich herunter auf seinen Schoß und vergrub die Nase an ihrem Hals. »Wieder eine deiner sonderbaren Ideen?«
Sein Atem kitzelte ihre Haut und sie kicherte leise. Scheinbar besserte sich seine Stimmung gerade. Sie schmiegte sich in seine Umarmung und murmelte: »Du weißt, das sind die besten.«
Während sich ihre Lippen zu einem Kuss trafen, schickte Hiva die Magie auf die Reise ins Königreich Devara.

 

Noch der Vollständigkeit halber: Letzte Woche habe ich neun Stunden damit verbracht, meinen Plot so aufzudröseln, dass ich weiß, was in welchem Kapitel vorkommen soll. Ich bin noch nicht fertig, aber ich habe alles bis Kapitel 30 vorbereitet. Ob die Aufteilung der Kapitel so bleibt, werde ich erst später sehen, aber ich kann damit fürs Erste arbeiten. Wenn ich zwischendurch etwas Zeit übrig habe, werde ich die folgenden Kapitel auch noch vorbereiten.

Überraschung im NaNoWriMo

Autoren achten normalerweise penibel darauf, möglichst wenig über ihre Romane zu erzählen, damit ihre Ideen nicht geklaut oder kopiert werden. Ich mache mir da zwar wenig Sorgen, weil die Details die Geschichten ausmachen, hielt mich bisher jedoch auch immer sehr bedeckt.

Nun dauert es ja nicht mehr lange, bis der NaNo beginnt. Ich habe mir da eine kleine Überraschung ausgedacht. Bei meinem NaNo-Roman möchte ich etwas Neues ausprobieren. Ich möchte jeden Tag, an dem ich geschrieben habe, berichten, was ich geschrieben habe. Auch kurze Textschnipsel möchte ich vorstellen, wenn mir eine Stelle gut gelungen erscheint. Diese Schnipsel werde ich nicht überarbeiten, ehe ich sie hier einstelle. Es sind reine Rohfassungen. Keiner soll denken, dass Autoren, egal ob erfahren oder am Anfang ihrer Karriere, fertige Romane tippen können.

Ich stelle mir das aus Lesersicht spannend vor. Hätte ich diese Möglichkeit vor zwanzig Jahren gehabt, hätte ich diese Beiträge fieberhaft verfolgt. Vielleicht hätte ich mich dann schon früher an das Schreiben herangetraut, statt Autoren auf ein Podest zu stellen.

Jeder ist herzlich willkommen, mitzulesen und auch seine Gedanken zu den Texten mitzuteilen.

5. und letzter NaNoWriMo-Bericht 2019

Geschafft! Trotz Widrigkeiten bin ich frühzeitig fertiggeworden. Aktuell zählt meine Geschichte 50.378 Worte, aber sie ist noch lange nicht fertig. Mir ist eine Idee für eine kleine Nebenhandlung eingefallen, die große Auswirkungen auf die Haupthandlung haben wird. Darauf freue ich mich schon.

Ich will dir aber nicht vorenthalten, wie die letzten Tage abgelaufen sind. 🙂

25.11.2019: 4.684
26.11.2019: 2.589
27.11.2019: 3.065
28.11.2019: 2.624

Ich habe mich selbst überrascht und am Montag einfach mal so den kompletten, durch das Wochenende aufgebauten, Rückstand aufgeholt und war sogar mit 425 Worten im Plus. Schon da visierte ich den heutigen Donnerstag für den Abschluss des NaNos an. Außerdem fiel mir ENDLICH ein halbwegs brauchbarer Arbeitstitel für meine Geschichte ein. Ich kann ja nicht immer von meinem Bunny reden, wo sie doch schon lange keine schriftstellerische Ablenkung mehr war. Sie trägt jetzt den Titel „R.I.P“. Klingt doch spannend, oder? 😀

Dienstags weitete ich meinen Vorsprung auf 1.347 Worte aus. Da wusste ich noch nichts von der Nebenhandlung, die ich jetzt noch einfügen will, und dachte, dass ich mit Erreichen der 50.000 Worte wohl auch so ziemlich das Wörtchen Ende darunterschreiben könnte. Das war naheliegend, weil ich bereits beim letzten Kapitel angelangt war. Aber Geschichten verändern sich, auch wenn sie gut geplant wurden.

Gestern war ich mit 2.745 Worten im Plus. Es fehlten nur noch 2.204 Worte für das Ziel.

Nachdem ich diesen Monat regelmäßig über 2.000 Worte am Tag schaffte, war mein Ehrgeiz geweckt. Ich MUSSTE! die 50.000 Worte für heute schaffen. Egal, wie. Geschafft und die Dominosteinepackung ist bereits offen. Nach vier Wochen, in denen die Dominosteine vom Schrank aus nach mir gerufen haben, habe ich sie mir endlich verdient. Auf diese Weise schmecken sie noch besser, als wenn ich sie mir einfach nur so gönne.

Ich fühle mich gerade verdammt gut. Der NaNo ist immer eine Herausforderung, aber ich habe dieses Jahr auch durch ihn gemerkt, dass ich immer sicherer bei dem werde, was ich tue. Dieses Jahr habe ich zum vierten Mal am NaNo teilgenommen und es ist das erste Mal, dass ich so früh fertig wurde. Das hat sicher mit der Erfahrung zu tun, die ich vor allem in den letzten zwei Jahren gesammelt habe. Trotzdem, ich freue mich jetzt auf ein paar ruhigere Tage, an denen ich zwar auch schreiben, aber es auch langsamer angehen werde. Es reicht vorerst vollkommen, wenn ich bis Ende Dezember diese Geschichte beende und die letzten Projekte, die in diesem Jahr noch anstehen, erfülle.

Und weil es so schön ist, folgt hier das Gewinnerzertifikat. Ganz offiziell von der NaNoWriMo-Homepage. 🙂

4. NaNoWriMo-Bericht 2019

Dieses Wochenende brauchte ich dringend, um mich ein wenig vom NaNo zu erholen. Daher kommt mein Bericht verspätet.

18.11.2019: 3.001
19.11.2019: 3.030
20.11.2019: 2.024
21.11.2019: 3.002
22.11.2019: 2.658
23.11.2019: 219
24.11.2019: 213

Am Montag hatte ich wieder unheimlich viel zu tun. Ich wusste gar nicht mehr richtig, wo hinten und vorne war. Dabei wusste ich, dass es dienstags auch wieder so „schlimm“ werden würde. Ich musste oft an die Leute denken, die den NaNo in eine 40-Stunden-Arbeitswoche quetschen und oft auch schaffen. Keine Ahnung, wie sie das machen, aber ich hege ihnen gegenüber großen Respekt. Das ist der beste Beweis dafür, wie sehr man für das Schreiben brennt. Ich schaffte immerhin fast das Doppelte der üblichen Tagesportion, sodass auch mein Rückstand deutlich sank. Nur noch 3.736 Worte aufzuholen!

Der Dienstag startete, wie erwartet, stressig. Ich habe unter anderem die Fenster geputzt, die Vorhänge gewaschen und die ersten Weihnachtsdekorationen angebracht. Es war anstrengend, aber zugleich auch ein Motivationsschub. Mein Rückstand sank auf 2.373 Worte. Und die Süßigkeiten riefen zum ersten Mal deutlich aus dem Voratsschrank nach mir. Aber ich bin standhaft. Umso größer ist meine Motivation, bald meine 50.000 zu erreichen. 😀

Mittwochs war ich leicht abgelenkt. Ich war zuerst mit meiner Schwiegermama frühstücken und hatte später, während ich schreiben sollte, auch ein sehr tolles Gespräch mit einer Bekannten über Facebook. Letzteres steigerte mein Selbstwertgefühl als Schriftstellerin. Dadurch schrieb ich etwas weniger als sonst, aber der Rückstand war nur noch 2.016 Worte groß.

Das Ergebnis von Donnerstag ärgerte mich etwas. Ich hatte mir durch die erledigten Arbeiten am Anfang der Woche viel Zeit freigeschaufelt, sodass ich viel mehr hätte schreiben können sollen. Irgendwie waren mir dafür gut 3.000 Worte zu wenig. Allerdings glaube ich, dass mir da der NaNo in den Knochen steckte. Dieser Schreibdruck ist nicht zu unterschätzen, zumal ich von Anfang an mit meinem Rückstand zu kämpfen hatte. Dafür waren es nur noch 681 Worte, die ich aufzuholen hatte.

Die räumte ich am Freitag beiseite und war endlich mit 301 Worten im Plus, obwohl mein Mann von seiner Schulung schon am Nachmittag wieder zurück war. Mir war klar, dass ich am Wochenende den Rückstand wieder aufbauen würde. Ich wollte Zeit mit meinem Mann verbringen. Es waren ja fast sechs Tage, an denen ich nur am Telefon etwas von ihm hatte.

Das kann man an den Zahlen vom Wochenende auch gut sehen. Ich wollte die Tastatur auch überhaupt nicht in die Hand nehmen. Ich hatte echt keine Lust. Mit 2.592 Worten Rückstand beendete ich also die Woche, nachdem ich mir so viel Mühe mit der Aufholjagd gegeben hatte.

Trotzdem, es ist alles in Ordnung. Klar spüre ich die Anstrengung, so viel zu schreiben, und ich freue mich darauf, wenn ich es im Dezember etwas langsamer angehen kann. Zugleich weiß ich gar nicht, ob das überhaupt möglich ist, denn ich habe schon wieder einige Projekte auf meinem To-do-Stapel, über die ich wohl erst nach dem NaNo berichten werde. Aber vielleicht schaffe ich es wirklich noch bis Weihnachten, diese Geschichte zu beenden. Dann kann das neue Jahr mit neuen Projekten und der Überarbeitung meines Drachen-Romans beginnen. Ja, ich mache mir tatsächlich jetzt schon darüber Gedanken, anstatt mich mit dem Hier und Jetzt zu befassen. 😀 Aber das hole ich nun nach. Ich nutze die Zeit bis zum Feierabend meines Mannes und werde noch etwas schreiben.