Kategorie: Projektübersicht

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 3.

Heute will ich dir zeigen, was meine Tarotkarten zu meiner Frage nach einer Idee für einen Roman sagten. Ich habe das keltische Kreuz gelegt, weil es das ausführlichste Legesystem ist, das ich kenne. Es deckt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ab und weist auch auf Einflüsse hin. Hier mal ein Foto meines wunderschönen *hust* Fußbodens im Büro, auf dem ich wegen dem vielen Platz die Karten legte. Wichtiger sind natürlich die Karten. 😉

Sieht auf den ersten Blick merkwürdig und auch etwas unübersichtlich aus. Keine Sorge, es folgt die Übersetzung:

aktuelle Situation: Der Magier (umgekehrt)
Die Figur hat enorme Energie (materiell, emotional, intellektuell oder kreativ). Sie ist inspiriert, wird aber den falschen, missbräuchlichen Weg gehen. Vielleicht hat sie Details übersehen oder war zu ehrgeizig.

Einflussfaktoren: Ritter der Münzen (umgekehrt)
Die Figur schiebt eine Entscheidung oder Tag vor sich her oder fühlt sich festgefahren. Sie versteht die Leute nicht und sie droht, alles zu verlieren.

Wünsche der Figur: Königin der Kelche (aufrecht)
Die Figur wünscht sich ein glückliches und zufriedenes Leben / eine reife Frau an ihrer Seite, die verträumt wirkt / Hilfe von Freunden / Mitarbeit an einer guten Sache / Glück durch Ehrlichkeit.

mögliche Entwicklung: 10 der Münzen (aufrecht)
Die Figur kommt mit der Familie/Freunden/Familie des/der Liebsten gut zurecht. Sie hat Geld und die Welt ist in Ordnung. Vielleicht wird sie für etwas vorgeschlagen. Sie sollte in ihre Zukunft (Geld, Freunde, Familie) investieren.

Vergangenheit: Der Narr (aufrecht)
Die Figur schert sich nicht darum, was andere über sie denken. Sie hat in ihren vergangenen Leben schon alles gesehen und erlebt. Deshalb weiß sie, dass nichts wichtig ist. Man verkennt sie gerne als Dummkopf oder Spaßmacher oder der nichts ernst ist. Aber es ist ihre Aufgabe, den Menschen zu zeigen, dass die Dinge zwei Seiten haben und oft weniger ernst sich, als sie wirken. Die Figur ist frei im Geist. Sie geht auf alles zu und handelt unkonventionell. Je lockerer sie die Dinge angeht, umso erfolgreicher ist sie.

Zukunft: 6 Stäbe (umgekehrt)
Jemand verbreitet Lügen oder Infos über die Figur, die ihr schaden. Etwas verzögert sich, das dringend ist. Die Figur kann den Menschen nicht trauen.

Situation: 8 Schwerter (umgekehrt)
Der Figur sind die Hände gebunden. Sie kann nicht tun oder sagen, was sie will. Die Menschen handeln unzuverlässig und hemmen die Figur.

Einflüsse auf die Figur und den Ausgang der Situation: König der Münzen (umgekehrt)
Ein Mann ist unzuverlässig und unaufrichtig. Die Figur soll engstirnige Menschen meiden und sich nicht in den Mittelpunkt stellen.

mögliche Lösung für Probleme, die aus der Situation entstehen: Page der Stäbe (umgekehrt)
Die Figur muss gründlich über ihre Lebensweise nachdenken. Sie kann mit niemandem reden und es geschehen Dinge, mit denen sie nicht rechnete.

Lösung: Die Sonne (umgekehrt)
Eine Beziehung endet / die Figur ist schwach oder kraftlos / etwas kann nicht beendet werden und sie fühlt sich schuldig / letztlich wird sicher alles gut.

Daraus kann man echt viel machen. Meine erste Idee hätte zu einem Krimi geführt, aber ich habe keine Ahnung, wie man einen guten Krimi schreibt, mal ganz davon abgesehen, dass der mich nicht gereizt hätte. Meine zweite Idee wäre ein Familiendrama geworden. Schon besser, weil ich die etwas lieber lese als Krimis, aber von denen habe ich auch keine Ahnung. Ich musste meine Gehirnwindungen beim Überfliegen der Kartenbedeutungen echt daran erinnern, dass „wir“ eine Fantasyautorin sind, folglich also Fantasy schreiben. Es hat geholfen und ich bin mit der Idee sehr zufrieden. Was herausgekommen ist, das werde ich nach und nach hier verraten.

Bis dahin lasse ich dir hier noch ein Bild, in dem du die Karten, die für meine Geschichte herausgekommen sind, aufrecht und ohne Überdeckungen bewundern kannst. 😉

Schreibupdate – NaNoWriMo 2021, die 2.

Heute geht es wieder um den NaNo. Er lässt mich einfach nicht los und mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ich mein aktuelles Tief trotz des dabei entstehenden Drucks mit dem NaNo bekämpfen kann. Ich habe mich entschieden, teilzunehmen. Seitdem geht es mir bedeutend besser. Ich bin zwar immer noch oft müde und fühle mich manchmal etwas antriebslos, aber es ist kaum der Rede wert.

Letzte Woche habe ich meine Notizen nach einer Idee durchforstet, die ich schreiben will. Keine hat mich angesprochen, ihre Zeit ist noch nicht gekommen.

Anschließend habe ich das getan, das ich seit ein paar Jahren ausprobieren will. Ich habe einmal in einem Artikel gelesen, dass man mit Tarotkarten Geschichten plotten kann. Das klang damals so interessant, dass ich mir ein Tarotkartenset mit Mangamotiven besorgte. Eines mit den großen und den kleinen Arkanen, wenn dir das etwas sagt. Ich kannte damals nur die großen Arkanen von einem Tarotset mit Sailor Moon darauf. Da ich es liebe, etwas so ausführlich wie möglich zu tun, brauchte ich einfach dieses zweite Deck. Ich hatte es bis letzte Woche nie benutzt, weil ich immer schon wusste, was ich als nächstes schreiben wollte. Jetzt bin ich von dieser Spielerei total begeistert. Ich habe bereits ein Grundgerüst. Daran werde ich in den nächsten Tagen noch feilen. Vielleicht kann ich dir dann nächste Woche schon mehr zu diesem einzigartigen Projekt erzählen. Ich bin selbst schon total gespannt, wohin mich das führt.

Schreibupdate – NaNoWriMo 2021

In der vergangenen Woche habe ich mich weiterhin erholt und deshalb nichts geschrieben. Trotzdem treibt mich ein Gedanke um. In dem Schreibforum, in dem aktiv bin, wird bereits alles vorbereitet. Die Schreiber eröffnen ihre Threads, in denen sie ihre Projekte vorstellen, während des NaNos über ihre Fortschritte und Probleme berichten und Textschnipsel posten. Diverse Threads sind aufgeploppt, in denen es Erklärungen zum NaNo und den Abläufen im Forum zu lesen gibt. Die ersten Motivations- und Battleteams haben ihre Pforten geöffnet. Die Stimmung ist gespannt und voller Vorfreude. Wie soll man sich als Autorin dagegen wappnen?

Ich überlege also wieder einmal, ob ich dieses Jahr teilnehmen möchte. Letztes Jahr habe ich meine Abstinenz durchgezogen. Ich komme wegen meiner Depression eben nicht gut mit Druck zurecht. Es wäre vernünftiger, es zu lassen. Ich habe auch kein Projekt für den November. Immerhin schreibe ich aktuell ja nicht einmal an meinem Weihnachtsroman, weil das schon zu viel für mich ist. Mein Plotprojekt Morpheus liegt auch schon länger brach, sodass ich den Plot erst einmal fertigstellen müsste, um damit zu starten. Da sehe ich aber noch viel Arbeit vor mir. Eine Alternative wäre noch, mir ein kleines, süßes Projekt auszudenken, das ich innerhalb des NaNos gut schreiben kann. Da fällt mir spontan noch nichts ein. Bleibe ich also weiterhin brav abstinent oder lasse ich mich von der Stimmung im Forum anstecken und stampfe doch noch etwas aus dem Nichts?

Schreibupdate – Oder eher das Leben

Normalerweise erzähle ich im Schreibupdate, wie produktiv ich in der vergangenen Woche war und möglichst, wie es mir dabei ging. Tja, in der letzten Woche habe ich nicht geschrieben. Ich habe mich ausgeruht. Schon wieder.

Vielleicht denkst du es dir schon länger, schließlich kommt dieses Verlangen nach einer Pause in letzter Zeit immer häufiger vor. Es hat natürlich einen Grund, wieso ich diese Auszeiten brauche. Corona. Ja, das ist ein Grund, aber es geht tiefer. Ich bin seit dem Grundschulalter depressiv und muss mein Leben so gestalten, dass die Depression damit klarkommt. Das war seit Ende 2018 recht leicht möglich. Ich ging vier Mal in der Woche zum Sport, unternahm etwas mit meinem Mann, meiner Schwiegermutter oder Freunden. Ich war ausgeglichen, fühlte mich wohl und konnte deshalb richtig gut in die Tasten hauen.

Das ist seit anderthalb Jahren nicht mehr möglich gewesen. Seit einem guten halben Jahr merke ich bereits, wie sich meine Psyche langsam verkriechen will. Letzte Woche war es soweit. Die Depression überrollte mich. Alles war dumpf, grau, langweilig, uninteressant.

Zum Glück habe ich seit 11. August meinen vollen Impfschutz. Ich kann jetzt also gegen die Depression etwas tun, wenn auch vorsichtig. Corona ist nicht mehr so gefährlich für mich, aber dennoch bleibt es ein Thema, vor dem ich die Augen nicht verschließen darf.

Am Samstag habe ich also ein richtig schönes Programm für meine Psyche veranstalten können. Faulenzia über den Tag und abends etwas Action. Das heißt, ich habe den ganzen Tag gelesen und etwas am Handy gespielt. Am Abend gingen mein Mann und ich essen und anschließend ins Kino. Es lief Free Guy – ein herrlich sinnbefreiter Film, der mich zum Lachen brachte. Genau das Richtige für mich in meiner aktuellen Situation. Ich habe mich endlich wieder mit mir wohlgefühlt.

Als wir das Kino verließen, flackerte der Himmel im Sekundentakt. Ich überlegte, ob es blitzt, aber in der Taktung und ohne Regen kannte ich kein Gewitter. Stattdessen kam ich zu der Überzeugung, dass eine Disko den Himmel mit Scheinwerfern beleuchten oder vielleicht auch ein Auto mit einer Art Blaulichtanlage, nur in weiß, in der Nähe stehen würde. Keine fünf Minuten später lernte ich, dass Blitze sehr wohl in einer so schnellen Taktung und ohne Regen auftreten können. Es schüttete wie aus Eimern. Die Scheibenwischer schafften die Wassermassen kaum. Die Sicht war furchtbar und wir fuhren auf die Autobahn zu, um nach Hause zu kommen. Am liebsten wäre ich rechts rangefahren und hätte das Unwetter abgewartet, aber mein Mann saß am Steuer. Er besitzt viel mehr Fahrerfahrung als ich, da ich meistens nur Kurzstrecken fahren muss und selbst die eher selten. Wir fuhren mit 50 bis 70 km/h auf der Autobahn unserem Vordermann hinterher. Manchmal blendete der Blitz uns für einen Moment. Dann waren die Rücklichter unseres Vordermanns das Einzige, das uns auf der Straße als Orientierung diente. Ich hatte Angst. In solchen Situationen kommen mir immer die abstrusesten Gedanken. Mir fiel die Gewitterszene in meinem Drachenroman ein und dass ich die unbedingt anpassen muss, um die Gefühle, die ich in mir fühlte, einzubeziehen. Ich dachte aber auch, dass wir in echt verrückten Zeiten leben. Corona mit allem, was dazugehört. Wahnsinnige Unwetter, die Menschen zum Verhängnis werden und ganze Ortschaften fast völlig zerstören. In dem Moment konnte ich teilweise nachempfinden, was die Opfer der Flutkatastrophe vor wenigen Wochen empfunden haben müssen. In unserem Fall ging es glimpflich aus. Etwa fünf Kilometer von unserem Zuhause entfernt, also nach ungefähr zwanzig Kilometern bei Starkregen, nahm der Regen ab. Zuhause hätte man meinen können, dass alles normal ist. Es regnete, aber es war ein ganz normaler Regen.

Für mich war der Tag dennoch schön. Sogar dem Unwetter konnte ich etwas Gutes abgewinnen. Uns ist schließlich nichts passiert. Ich bin dankbar für diese Erfahrung. Als Autorin macht es mich reicher, um es weiterzugeben. Als Mensch sorgt es bei mir für ein Umdenken. Ich weiß noch nicht, wie viel ich umsetzen kann, aber ich will auf jeden Fall noch mehr auf meinen Umgang mit der Welt achten. Wo ich vorher schon versucht habe, weniger Müll zu produzieren und Strom und Wasser zu sparen, will ich jetzt zusehen, das Auto noch weniger zu nutzen und stattdessen lieber notwendige Fahrten zusammenzulegen, um wenigstens etwas CO2 zu sparen. Viel kann ich nicht einsparen. Immerhin fahre ich manchmal eine Woche überhaupt nicht und sonst auch nur wenig. Ich tue also schon viel für die Umwelt. Aber ich will versuchen, noch etwas mehr zu tun.

Schreibupdate – 16.08.2021

Das Sommerloch hat mich fest im Griff, ebenso Termine, wegen denen ich meine Schreibzeit stark einschränken musste. Deshalb komme ich nur auf 1.907 neu geschriebene Wörter in meinem Weihnachtsroman. Nun, es lässt sich wohl auch leichter ein Weihnachtsroman im Winter als im Sommer schreiben. Trotzdem ist das Manuskript mittlerweile über 60.000 Wörter und 207 Normseiten lang.

Die bisherige Figurenentwicklung verläuft sehr vielversprechend. Es scheint so, als würde meine eher gefühlskalte Antagonistin die ihr zugedachte Entwicklung erreichen, was wichtig für das Ende der Geschichte ist. Das war einer der Punkte, wegen denen ich zitterte. Es ist nicht leicht, innerhalb eines Romans Figuren eine Wendung zu geben. Umso mehr bin ich erleichtert, dass es zu klappen scheint.

Schreibupdate – 09.08.2021

Ich habe keine Ahnung, woran es liegt. Ich hatte keine Nachwirkungen von der Impfung mehr, musste nur freitags Fenster putzen, was eben länger dauerte, wodurch ich am Freitag auf das Schreiben verzichtete. Letzte Woche war einfach mäßig. Ich komme gerade einmal auf 2.369 geschriebene Wörter und 18 Minuten, während denen ich eine Änderung im Manuskript vornahm.

Mein Weihnachtsroman ist mittlerweile 57.892 Wörter lang. Prinzipiell entwickelt er sich also gut. Ich habe bei manchen Szenen einen geradezu diebischen Spaß, weil es nicht nach der Nase des Weihnachtsmanns geht. Diese speziellen Szenen finde ich einfach genial. Ich liebe es, die Personen, die man generell mit positiven Dingen verbindet, mit negativen Eigenschaften zu belegen und dadurch leiden zu lassen. Ich finde es erfrischend und bin schon sehr gespannt, wie diese Szenen eines Tages auf meine Testleser wirken.

Schreibupdate – 02.08.2021

Letzte Woche … Tjaaah, ich habe nichts gemacht. Nicht geplant, nicht geschrieben, nicht überarbeitet. Ich hatte aber auch einen sehr guten Grund dafür. Ich wurde geimpft! Die zweite Impfung, Biontech, hat mich etwas ausgebremst. Die Einstichstelle hat etwas wehgetan und ich habe bei der ersten Impfung gemerkt, dass der Arm sich besser anfühlte, wenn ich nicht schreibe. Ich habe mich also auf das wirklich Nötigste konzentriert – den Haushalt. Natürlich habe ich auch viel gelesen. Das ist ein gutes Training für mich, weil ich eventuell neue Wörter lernen kann, auf jeden Fall aber Formulierungen kennenlerne. Nebenbei bin ich meinen anderen Hobbys nachgegangen, was eben ohne den linken Arm gut ging. Eine nette kleine Auszeit, aber diese Woche kann ich wieder loslegen.

Wegen des Urlaubs und der Woche Auszeit wegen der Impfung habe ich nur 24% meines Solls erfüllen können. Damit bin ich prinzipiell zufrieden, aber der August soll wieder besser werden.

Schreibupdate – 26.07.2021

Die erste Woche nach meinem Urlaub ist vorbei. Ich habe nicht so viel geschafft, wie ich mir erhofft hatte, aber ich hatte auch viel um die Ohren. Trotzdem bin ich zufrieden.

Für die Anthologie The S-Files: Die Succubus Akten habe ich noch einmal gute zwanzig Minuten investiert, um die Druckfahnen zu prüfen. Es scheint jetzt auch alles zu stimmen. Das bedeutet, dass man das Buch bald in den Läden und im Internet kaufen kann.

Außerdem habe ich 4.604 Wörter für den Weihnachtsroman geschrieben. Mittlerweile ist er 193 Normseiten lang. Der Wahnsinn! Als ich den Roman plante, habe ich nicht damit gerechnet, dass er so dick werden würde. Da rechnete ich noch mit ungefähr 50.000 Wörtern Umfang. Tja, aktuell liege ich bei 56.000 Wörtern Umfang und ich habe ungefähr die Mitte des Romans erreicht. Jetzt kommen auch bald die Rendez-vous. Auf die freue ich mich schon die ganze Zeit und ich hoffe, dass es mir dann leichter fällt, schneller und mehr zu schreiben.

Für den Juli sieht meine Statistik durchwachsen aus. Natürlich, zwei Wochen Urlaub reißen ein ziemliches Loch in die regelmäßige Arbeit hinein. Ich habe erst 24% geschafft. Selbst die angestrebten 70% liegen in unmöglicher Ferne. Aber es ist ok. Ich habe die Auszeit gebraucht. Schreiben ist eben auch Arbeit. Da ist es egal, ob ich zuhause arbeiten kann und nur ins Büro gehen muss, um direkt loslegen zu können, oder eine halbe Stunde bis zu meinem Arbeitsplatz fahre oder ob ich mein eigener Herr bin oder einen Chef habe, der mir immer weitere Akten auf den Stapel knallt, die alle am besten gestern erledigt sein müssen. Und der nächste Monat sieht sicher wieder deutlich besser aus.

Ein „neues“ Projekt

Nachdem mein Drachenroman hoffentlich die letzte Testleserunde durchfliegt, beschäftige ich mich bereits mit dem nächsten Projekt, das ich überarbeiten will. Es ist ein High Fantasy Roman in einem mittelalterlichen Setting.

Ursprünglich waren es zwei getrennte Kurzromane. Den einen hatte ich im NaNoWriMo 2015 geschrieben, den zweiten im darauffolgenden Frühling. Beide Romane hatten gemeinsam, dass der König seine Untertanen tyrannisiert. Ich habe keine Ahnung, wieso dieses Grundmotiv in zwei aufeinanderfolgenden Romanen eine Rolle spielte. Lag es daran, dass ich damals noch wenig Romanerfahrung hatte? Zuvor hatte ich nur ein Projekt beendet, das man hätte Roman nennen können, das handwerklich jedoch eine Katastrophe war.

Zum NaNoWriMo 2016 erkannte ich die Parallelen und entschied mich, den November dafür zu nutzen, aus den beiden Kurzromanen einen Roman mit zwei Handlungssträngen zu stricken. Zugleich wollte ich ein wenig überarbeiten, aber ich war viel zu unerfahren darin. Ich habe hier und da mal ein Wort ersetzt oder einen Satz umgebaut. Das kann man nicht Überarbeitung nennen. Trotzdem entstand daraus ein Roman mit 76.066 Wörtern auf 221 Normseiten verteilt.

Diesen Roman habe ich jetzt seeeehr lange liegenlassen. Ich hatte einfach furchtbaren Bammel vor der Überarbeitung. Mich schreckte es ab, wie viel Zeit ich da hineinstecken muss. Es wirkte auf mich, als würde ich nie damit fertigwerden können.

Jetzt weiß ich dank meines Drachenromans, der mittlerweile ja fast doppelt so viele Seiten hat, dass ich die Ausdauer dazu habe. Es war also naheliegend, dass ich als nächstes meinen wahren Erstling überarbeite. (Die Katastrophe kann ich nicht Erstling nennen. Die müsste ich komplett neu schreiben, viele Teile auch neu planen, manches umstrukturieren, damit es ein ordentlicher Roman werden könnte.) Da es so lange her ist, als ich den Roman zusammenstrickte, lese ich ihn gerade auf meinem Reader, wenn ich zwischendurch etwas Zeit habe. Ich rechne schließlich damit, dass ich noch einmal in die Überarbeitung für meinen Drachenroman muss. Bevor das nicht erledigt ist, will ich nicht mit der Überarbeitung meines Erstlings beginnen. Schließlich will ich mich vollständig auf die Aufgabe konzentrieren können und nicht von einer anderen Überarbeitung abgelenkt werden.

Ich bin noch nicht weit mit dem Lesen. Ich glaube, ich stecke im zweiten Kapitel. Trotzdem bin ich überrascht. Ich kann zum Stil nichts sagen. Wortwiederholungen, schwache Verben, Adverben und Co. fallen mir beim einfachen Lesen nicht auf. Dafür nutze ich Papyrus, das mir meine Fehler anzeigt. Aber die Geschichte gefällt mir bisher. Natürlich habe ich mir bereits ein paar Notizen gemacht, was ich bei der Überarbeitung beachten will. Aber es handelt sich bei dem Roman ja auch um eine Rohfassung. Da würde es mich wundern, wenn es anders wäre.

Mir fällt auch gerade auf, dass ich mir schon einmal Gedanken zum Titel gemacht habe. Den verrate ich natürlich nicht, aber wow, der ist gar nicht so schlecht. Kommt natürlich darauf an, was der Verlag am Ende sagt, sollte sich einer für meinen Roman interessieren. Aber wenn nicht und für den Fall, dass ich dann den Weg des Selfpublishings gehe, kann ich mir diesen Titel sehr gut vorstellen.

Nun brauche ich nur noch einen Begriff, unter dem ich von ihm erzählen kann und du direkt weißt, von welchem Roman ich spreche. Etwas kurzes, das nicht zu viel verrät und das ich mir merken kann. (Letzteres ist sehr wichtig!) Ich denke, ich nehme als Arbeitstitel Mondroman. Der Mond nimmt darin eine wichtige Rolle ein. Also, du weißt Bescheid, wenn ich zukünftig öfter von meinem Mondroman erzähle. 😉

Schreibupdate – 21.06.2021

Es ist wieder Zeit für ein Produktivitätsupdate. In der letzten Woche fiel es mir aufgrund der Temperaturen schwer, mich zu konzentrieren. Es wurde von Tag zu Tag wärmer und drückender, sodass es keinen Spaß machte, unterm Dach zu sitzen und zu schreiben, während im Wohn-Esszimmer die Klimaanlage lief. Wieso läuft sie, wenn dort keiner ist? Wegen der Chinchillas, die durch unsere sommerlichen Temperaturen einen Hitzschlag bekommen und sterben können. Diese Tiere sind eher Temperaturen um die 18° C gewohnt. Da waren die zeitweise 26° C trotz Klimaanlage, weil die nicht für die Fläche gedacht ist, schon grenzwertig. Ich habe mich in der Zeit mit einem Ventilator begnügt, den ich meistens nach einer halben Stunde ausschaltete, weil mich der Windzug störte.

Trotzdem brauche ich mich nicht zu verstecken, da ich für meinen Weihnachtsroman über 4.500 Wörter geschrieben habe. Mittlerweile bin ich auf Seite 160 und es hat Spaß gemacht, zu sehen, dass meine Antagonistin über Gefühle verfügt. Ich schreibe gerne aus ihrer Perspektive, weil sie sich durch ihre harte Schale eigentlich nur vor Enttäuschungen schützen will. Allerdings hatte ich noch nicht viele Szenen aus ihrer Sicht. Da hat es mich in der letzten schon überrascht, dass sie ihre Probleme doch so stark wahrnimmt und sie nicht einfach ignoriert.

Der Plot für Morpheus nimmt auch langsam Formen an. Letzte Woche habe ich damit begonnen, die Schneeflockenmethode auf das, was ich bereits habe, anzuwenden. Vieles ist schon erledigt oder befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Allerdings habe ich meine Figuren bisher sträflich vernachlässigt. Ich habe bereits für alle, die ich kenne, ein Figurendatenblatt angelegt, habe mir bisher aber noch keine Gedanken über deren Aussehen, ihr Alter oder ihre Hintergrundgeschichte gemacht. Ich habe von den 26 Figuren meine zehn Hauptfiguren identifiziert und gekennzeichnet. Die Infos, die ich durch den Plot bereits hatte, sind eingetragen. Ich denke, als nächstes werde ich im Internet nach Bildern suchen, die zu meinen Figuren passen. Wenn ich sie sehe, erfahre ich noch einmal sehr viel über ihre Charaktere. Bei 26 Figuren steht mir einiges bevor, obwohl ich die Nebenfiguren nicht ganz so präzise ausarbeiten muss wie meine Hauptfiguren. Ich vermute, dass ich ein paar Wochen allein mit den Figurendatenblättern zu tun haben werde, ehe ich zurück ans Plotten gehen kann. Allerdings werden sich ein paar neue Plotpunkte dadurch ergeben, die meine bisherige Handlung ergänzen werden. Die Geschichte zu entdecken, ist eine spannende Angelegenheit. Figuren und Ideen zur Handlung greifen ineinander. Ihr Wachstum beruht auf dem jeweils anderen. Irgendwann schaue ich auf eine beachtliche Datenmenge und weiß, dass der Zeitpunkt reif ist, die Geschichte zu schreiben. Davon bin ich immer noch weit weg, lote immer noch aus, was die Geschichte alles erzählen will. Aber wenn es soweit ist, dass ich mit dem Schreiben beginnen kann, ist das ein unbeschreibliches Gefühl.