Kategorie: Projektübersicht

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 9.

Nur noch zehn Arbeitstage bis zum NaNo! Ich kann es kaum noch abwarten. Zugleich habe ich noch so viel zu tun! So viele Recherchetabs sind zu sichten, Informationen daraus für meinen Roman zu notieren und meine Figuren und die Details meiner Geschichte kenne ich auch noch nicht vollständig.

Fast sechs Stunden habe ich letzte Woche mit Recherche verbracht. Viel zu wenig für das, was ich noch vor mir habe. Allerdings hege ich die Hoffnung, diese Woche einiges zu schaffen. Ich habe keine Termine und die Nachmittage zum Schreiben frei. Das will ich nutzen, damit ich nächste Woche nur die Feinheiten erarbeiten muss. Dazu gehört z. B. die Datei in meinem Schreibprogramm anzulegen und in Normseiten zu formatieren oder die Figurendatenblätter anzulegen.

Ich darf gar nicht so genau darüber nachdenken. Da habe ich so früh angefangen und gerate jetzt doch etwas unter Zeitdruck. Aber ich genieße das NaNo-Gefühl. Es ist unbeschreiblich.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 8.

Langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Letzte Woche konnte ich fünf Stunden arbeiten, obwohl ich wieder vier Mal zum Sport ging. Dabei sammelte ich erneut viele Informationen über das Leben im Mittelalter und den damaligen Aberglauben. Mein Browser platzt zwar fast wegen einer Vielzahl an geöffneten Tabs, aber ich hege mittlerweile die Hoffnung, rechtzeitig vorm NaNo alle gesichtet zu haben. So oder so bekomme ich immer mehr ein Gefühl für meine Welt und meine Figuren. Das Dokument, in dem ich alle Informationen niederschreibe, ist bereits 20 Seiten lang und ich bin gespannt, was ich noch herausfinden werde. Noch bin ich nicht so weit, aber ich freue mich schon darauf, wenn der NaNo startet und ich endlich in die Welt eintauchen kann.

Eine weitere Erleichterung kam heute hinzu. Da mir vom vielen Tippen die Handgelenke häufig weh tun, habe ich mir jetzt eine Diktiersoftware zugelegt. Damit hoffe ich während des NaNos nicht nur schneller meine Geschichte zu Papier bringen zu können, sondern auch gelenkschonender. Ich übe bereits fleißig mit der Software, damit sie meine Aussprache lernt und ich mich an ihre Handhabung gewöhne.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 7.

Ja, ich stecke immer noch in der Recherchephase. Mir fällt ständig etwas auf oder ein. Ein Vorteil ist, dass mein NaNo-Roman im August anfangen soll. Ich beobachte also unser Wetter, um mich später beim Schreiben daran orientieren zu können. Gestern entdeckte ich ein Tagpfauenauge. Das muss in meinen Roman, irgendwie. Aber das passiert nur nebenbei, indem ich mit offenen Augen durch die Welt gehe.

Die eigentliche Recherche betrifft immer noch das Leben im Mittelalter. Da konnte ich letzte Woche immerhin drei Stunden investieren. Etwas wenig, aber ich denke, die habe ich konzentriert und effektiv gearbeitet. Die Freizeit habe ich auch gebraucht. Einfach wieder rausgehen und etwas erleben. Endlich wieder Sport treiben. Das hat mir echt gefehlt und ich hoffe, dass ich darauf nicht zu bald wieder verzichten muss, weil ich sonst meine Gesundheit oder sogar mein Leben aufs Spiel setze.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 6.

Viel Arbeitszeit ist letzte Woche schon wieder nicht zusammengekommen. Ich habe „nur“ eine Stunde und fünfzehn Minuten für mein Tarotkartenprojekt recherchiert. So langsam bekomme ich eine Ahnung vom Leben im Mittelalter. Ich bin wirklich froh, über diese Mittelalterwiki-Seite gestolpert zu sein. Allerdings ist Recherche auch nicht immer das Richtige für mich. Dabei muss ich mich konzentrieren können.

Aber es geht voran und am Wochenende hatte ich öfter Gelegenheit, ein paar Minuten über meine Geschichte nachzudenken. Mir ist zum Beispiel eine schöne Zwickmühle für eine Figur eingefallen. Ich werde mich gleich im Anschluss darum kümmern, die Details zu notieren, ehe ich sie doch noch vergesse. Das ist meine größte Angst, was total doof von mir ist. Ich müsste mir nur Papier und Stift nehmen und alles notieren, damit ich es irgendwann, wenn ich Zeit und Gelegenheit habe, die Notizen auf den Laptop übertragen kann. Wirklich nicht schwer, aber an der Umsetzung hapert es noch bei mir.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 5.

Huch, bin ich letzte Woche nur eine Stunde zum Arbeiten gekommen? Gefühlt war es mehr. Liegt vielleicht daran, dass ich ständig darüber nachdenke. Wenn ich etwas sehe, das ich in meinen NaNo-Roman einfügen will, notiere ich es schnell. Da schreibe ich mir die zwei Minuten nicht extra auf. Wobei ich am Wochenende mit meinem Mann über eine Figur gesprochen habe. Diese Figur ist neidisch auf meine Hauptfigur – sagen jedenfalls die Karten. Sie erklärten nur nicht, wieso es so ist. Tja, jetzt weiß ich es, muss das aber noch aufschreiben.

Diese Woche will ich wieder mehr recherchieren und an meinen Figuren basteln, um ihnen ein Gesicht zu geben. Schließlich habe ich nicht mehr viel Zeit bis zum November und es gibt noch so viel zu entdecken.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 4.

Elf Stunden! Wahnsinn! Ich hatte letzte Woche nur an vier Tagen Zeit, aber da habe ich im Vergleich zu den letzten Monaten richtig rangeklotzt. Immerhin waren es fast drei Stunden pro Tag, die ich zum Planen und für die Recherche gearbeitet habe.

Mittlerweile weiß ich einiges über den Roman, den ich im November schreiben will. Das will ich natürlich mit dir teilen.

Titel: Das Geheimnis der Schlüsselblumen
Genre: High Fantasy und etwas Romantasy
Prämisse: Abkürzungen führen ins Verderben

Klappentext:
Nalin ist die Tochter von Bauern. Da ihr jedoch alles gelingt, das sie sich in den Kopf setzt, will sie auf dem Erntefest den Sohn ihres Lehensherrns für sich gewinnen und durch eine gemeinsame Hochzeit im Rang aufsteigen. Sie glaubt sich am Ziel, als bei ihr die begehrten magischen Fähigkeiten bemerkt werden. Doch mit der Magie verfolgt sie auch plötzlich das Pech und Nalin entscheidet, ihre Heimat zu verlassen.

Das ist alles noch nicht völlig in Stein gemeißelt, aber ich finde, dass es zum aktuellen Stand der Dinge schon richtig gut zusammenpasst.

Falls du dich fragst, was die Prämisse ist: Effektiv ist das eine Behauptung, die man als Autor zu seiner Geschichte erhebt und die man mit seiner Geschichte beweist. Wenn man seine Geschichte auf das Allernötigste zusammenstampft, bekommt man die Prämisse, die bei jeder Geschichte anders aussehen kann. Bei meinem Roman wird es jedenfalls Probleme geben, weil Nalin sich nicht an die vorgeschriebene Vorgehensweise halten will.

Habe ich schon erwähnt, dass ich wünschte, der November stünde schon vor der Tür? Knapp Mitte September, ich muss noch so lange warten, bis ich losschreiben kann!

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 3.

Heute will ich dir zeigen, was meine Tarotkarten zu meiner Frage nach einer Idee für einen Roman sagten. Ich habe das keltische Kreuz gelegt, weil es das ausführlichste Legesystem ist, das ich kenne. Es deckt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ab und weist auch auf Einflüsse hin. Hier mal ein Foto meines wunderschönen *hust* Fußbodens im Büro, auf dem ich wegen dem vielen Platz die Karten legte. Wichtiger sind natürlich die Karten. 😉

Sieht auf den ersten Blick merkwürdig und auch etwas unübersichtlich aus. Keine Sorge, es folgt die Übersetzung:

aktuelle Situation: Der Magier (umgekehrt)
Die Figur hat enorme Energie (materiell, emotional, intellektuell oder kreativ). Sie ist inspiriert, wird aber den falschen, missbräuchlichen Weg gehen. Vielleicht hat sie Details übersehen oder war zu ehrgeizig.

Einflussfaktoren: Ritter der Münzen (umgekehrt)
Die Figur schiebt eine Entscheidung oder Tag vor sich her oder fühlt sich festgefahren. Sie versteht die Leute nicht und sie droht, alles zu verlieren.

Wünsche der Figur: Königin der Kelche (aufrecht)
Die Figur wünscht sich ein glückliches und zufriedenes Leben / eine reife Frau an ihrer Seite, die verträumt wirkt / Hilfe von Freunden / Mitarbeit an einer guten Sache / Glück durch Ehrlichkeit.

mögliche Entwicklung: 10 der Münzen (aufrecht)
Die Figur kommt mit der Familie/Freunden/Familie des/der Liebsten gut zurecht. Sie hat Geld und die Welt ist in Ordnung. Vielleicht wird sie für etwas vorgeschlagen. Sie sollte in ihre Zukunft (Geld, Freunde, Familie) investieren.

Vergangenheit: Der Narr (aufrecht)
Die Figur schert sich nicht darum, was andere über sie denken. Sie hat in ihren vergangenen Leben schon alles gesehen und erlebt. Deshalb weiß sie, dass nichts wichtig ist. Man verkennt sie gerne als Dummkopf oder Spaßmacher oder der nichts ernst ist. Aber es ist ihre Aufgabe, den Menschen zu zeigen, dass die Dinge zwei Seiten haben und oft weniger ernst sich, als sie wirken. Die Figur ist frei im Geist. Sie geht auf alles zu und handelt unkonventionell. Je lockerer sie die Dinge angeht, umso erfolgreicher ist sie.

Zukunft: 6 Stäbe (umgekehrt)
Jemand verbreitet Lügen oder Infos über die Figur, die ihr schaden. Etwas verzögert sich, das dringend ist. Die Figur kann den Menschen nicht trauen.

Situation: 8 Schwerter (umgekehrt)
Der Figur sind die Hände gebunden. Sie kann nicht tun oder sagen, was sie will. Die Menschen handeln unzuverlässig und hemmen die Figur.

Einflüsse auf die Figur und den Ausgang der Situation: König der Münzen (umgekehrt)
Ein Mann ist unzuverlässig und unaufrichtig. Die Figur soll engstirnige Menschen meiden und sich nicht in den Mittelpunkt stellen.

mögliche Lösung für Probleme, die aus der Situation entstehen: Page der Stäbe (umgekehrt)
Die Figur muss gründlich über ihre Lebensweise nachdenken. Sie kann mit niemandem reden und es geschehen Dinge, mit denen sie nicht rechnete.

Lösung: Die Sonne (umgekehrt)
Eine Beziehung endet / die Figur ist schwach oder kraftlos / etwas kann nicht beendet werden und sie fühlt sich schuldig / letztlich wird sicher alles gut.

Daraus kann man echt viel machen. Meine erste Idee hätte zu einem Krimi geführt, aber ich habe keine Ahnung, wie man einen guten Krimi schreibt, mal ganz davon abgesehen, dass der mich nicht gereizt hätte. Meine zweite Idee wäre ein Familiendrama geworden. Schon besser, weil ich die etwas lieber lese als Krimis, aber von denen habe ich auch keine Ahnung. Ich musste meine Gehirnwindungen beim Überfliegen der Kartenbedeutungen echt daran erinnern, dass „wir“ eine Fantasyautorin sind, folglich also Fantasy schreiben. Es hat geholfen und ich bin mit der Idee sehr zufrieden. Was herausgekommen ist, das werde ich nach und nach hier verraten.

Bis dahin lasse ich dir hier noch ein Bild, in dem du die Karten, die für meine Geschichte herausgekommen sind, aufrecht und ohne Überdeckungen bewundern kannst. 😉

Schreibupdate – NaNoWriMo 2021, die 2.

Heute geht es wieder um den NaNo. Er lässt mich einfach nicht los und mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ich mein aktuelles Tief trotz des dabei entstehenden Drucks mit dem NaNo bekämpfen kann. Ich habe mich entschieden, teilzunehmen. Seitdem geht es mir bedeutend besser. Ich bin zwar immer noch oft müde und fühle mich manchmal etwas antriebslos, aber es ist kaum der Rede wert.

Letzte Woche habe ich meine Notizen nach einer Idee durchforstet, die ich schreiben will. Keine hat mich angesprochen, ihre Zeit ist noch nicht gekommen.

Anschließend habe ich das getan, das ich seit ein paar Jahren ausprobieren will. Ich habe einmal in einem Artikel gelesen, dass man mit Tarotkarten Geschichten plotten kann. Das klang damals so interessant, dass ich mir ein Tarotkartenset mit Mangamotiven besorgte. Eines mit den großen und den kleinen Arkanen, wenn dir das etwas sagt. Ich kannte damals nur die großen Arkanen von einem Tarotset mit Sailor Moon darauf. Da ich es liebe, etwas so ausführlich wie möglich zu tun, brauchte ich einfach dieses zweite Deck. Ich hatte es bis letzte Woche nie benutzt, weil ich immer schon wusste, was ich als nächstes schreiben wollte. Jetzt bin ich von dieser Spielerei total begeistert. Ich habe bereits ein Grundgerüst. Daran werde ich in den nächsten Tagen noch feilen. Vielleicht kann ich dir dann nächste Woche schon mehr zu diesem einzigartigen Projekt erzählen. Ich bin selbst schon total gespannt, wohin mich das führt.

Schreibupdate – NaNoWriMo 2021

In der vergangenen Woche habe ich mich weiterhin erholt und deshalb nichts geschrieben. Trotzdem treibt mich ein Gedanke um. In dem Schreibforum, in dem aktiv bin, wird bereits alles vorbereitet. Die Schreiber eröffnen ihre Threads, in denen sie ihre Projekte vorstellen, während des NaNos über ihre Fortschritte und Probleme berichten und Textschnipsel posten. Diverse Threads sind aufgeploppt, in denen es Erklärungen zum NaNo und den Abläufen im Forum zu lesen gibt. Die ersten Motivations- und Battleteams haben ihre Pforten geöffnet. Die Stimmung ist gespannt und voller Vorfreude. Wie soll man sich als Autorin dagegen wappnen?

Ich überlege also wieder einmal, ob ich dieses Jahr teilnehmen möchte. Letztes Jahr habe ich meine Abstinenz durchgezogen. Ich komme wegen meiner Depression eben nicht gut mit Druck zurecht. Es wäre vernünftiger, es zu lassen. Ich habe auch kein Projekt für den November. Immerhin schreibe ich aktuell ja nicht einmal an meinem Weihnachtsroman, weil das schon zu viel für mich ist. Mein Plotprojekt Morpheus liegt auch schon länger brach, sodass ich den Plot erst einmal fertigstellen müsste, um damit zu starten. Da sehe ich aber noch viel Arbeit vor mir. Eine Alternative wäre noch, mir ein kleines, süßes Projekt auszudenken, das ich innerhalb des NaNos gut schreiben kann. Da fällt mir spontan noch nichts ein. Bleibe ich also weiterhin brav abstinent oder lasse ich mich von der Stimmung im Forum anstecken und stampfe doch noch etwas aus dem Nichts?

Schreibupdate – Oder eher das Leben

Normalerweise erzähle ich im Schreibupdate, wie produktiv ich in der vergangenen Woche war und möglichst, wie es mir dabei ging. Tja, in der letzten Woche habe ich nicht geschrieben. Ich habe mich ausgeruht. Schon wieder.

Vielleicht denkst du es dir schon länger, schließlich kommt dieses Verlangen nach einer Pause in letzter Zeit immer häufiger vor. Es hat natürlich einen Grund, wieso ich diese Auszeiten brauche. Corona. Ja, das ist ein Grund, aber es geht tiefer. Ich bin seit dem Grundschulalter depressiv und muss mein Leben so gestalten, dass die Depression damit klarkommt. Das war seit Ende 2018 recht leicht möglich. Ich ging vier Mal in der Woche zum Sport, unternahm etwas mit meinem Mann, meiner Schwiegermutter oder Freunden. Ich war ausgeglichen, fühlte mich wohl und konnte deshalb richtig gut in die Tasten hauen.

Das ist seit anderthalb Jahren nicht mehr möglich gewesen. Seit einem guten halben Jahr merke ich bereits, wie sich meine Psyche langsam verkriechen will. Letzte Woche war es soweit. Die Depression überrollte mich. Alles war dumpf, grau, langweilig, uninteressant.

Zum Glück habe ich seit 11. August meinen vollen Impfschutz. Ich kann jetzt also gegen die Depression etwas tun, wenn auch vorsichtig. Corona ist nicht mehr so gefährlich für mich, aber dennoch bleibt es ein Thema, vor dem ich die Augen nicht verschließen darf.

Am Samstag habe ich also ein richtig schönes Programm für meine Psyche veranstalten können. Faulenzia über den Tag und abends etwas Action. Das heißt, ich habe den ganzen Tag gelesen und etwas am Handy gespielt. Am Abend gingen mein Mann und ich essen und anschließend ins Kino. Es lief Free Guy – ein herrlich sinnbefreiter Film, der mich zum Lachen brachte. Genau das Richtige für mich in meiner aktuellen Situation. Ich habe mich endlich wieder mit mir wohlgefühlt.

Als wir das Kino verließen, flackerte der Himmel im Sekundentakt. Ich überlegte, ob es blitzt, aber in der Taktung und ohne Regen kannte ich kein Gewitter. Stattdessen kam ich zu der Überzeugung, dass eine Disko den Himmel mit Scheinwerfern beleuchten oder vielleicht auch ein Auto mit einer Art Blaulichtanlage, nur in weiß, in der Nähe stehen würde. Keine fünf Minuten später lernte ich, dass Blitze sehr wohl in einer so schnellen Taktung und ohne Regen auftreten können. Es schüttete wie aus Eimern. Die Scheibenwischer schafften die Wassermassen kaum. Die Sicht war furchtbar und wir fuhren auf die Autobahn zu, um nach Hause zu kommen. Am liebsten wäre ich rechts rangefahren und hätte das Unwetter abgewartet, aber mein Mann saß am Steuer. Er besitzt viel mehr Fahrerfahrung als ich, da ich meistens nur Kurzstrecken fahren muss und selbst die eher selten. Wir fuhren mit 50 bis 70 km/h auf der Autobahn unserem Vordermann hinterher. Manchmal blendete der Blitz uns für einen Moment. Dann waren die Rücklichter unseres Vordermanns das Einzige, das uns auf der Straße als Orientierung diente. Ich hatte Angst. In solchen Situationen kommen mir immer die abstrusesten Gedanken. Mir fiel die Gewitterszene in meinem Drachenroman ein und dass ich die unbedingt anpassen muss, um die Gefühle, die ich in mir fühlte, einzubeziehen. Ich dachte aber auch, dass wir in echt verrückten Zeiten leben. Corona mit allem, was dazugehört. Wahnsinnige Unwetter, die Menschen zum Verhängnis werden und ganze Ortschaften fast völlig zerstören. In dem Moment konnte ich teilweise nachempfinden, was die Opfer der Flutkatastrophe vor wenigen Wochen empfunden haben müssen. In unserem Fall ging es glimpflich aus. Etwa fünf Kilometer von unserem Zuhause entfernt, also nach ungefähr zwanzig Kilometern bei Starkregen, nahm der Regen ab. Zuhause hätte man meinen können, dass alles normal ist. Es regnete, aber es war ein ganz normaler Regen.

Für mich war der Tag dennoch schön. Sogar dem Unwetter konnte ich etwas Gutes abgewinnen. Uns ist schließlich nichts passiert. Ich bin dankbar für diese Erfahrung. Als Autorin macht es mich reicher, um es weiterzugeben. Als Mensch sorgt es bei mir für ein Umdenken. Ich weiß noch nicht, wie viel ich umsetzen kann, aber ich will auf jeden Fall noch mehr auf meinen Umgang mit der Welt achten. Wo ich vorher schon versucht habe, weniger Müll zu produzieren und Strom und Wasser zu sparen, will ich jetzt zusehen, das Auto noch weniger zu nutzen und stattdessen lieber notwendige Fahrten zusammenzulegen, um wenigstens etwas CO2 zu sparen. Viel kann ich nicht einsparen. Immerhin fahre ich manchmal eine Woche überhaupt nicht und sonst auch nur wenig. Ich tue also schon viel für die Umwelt. Aber ich will versuchen, noch etwas mehr zu tun.