Letzte Woche habe ich von meiner großen Excel-Tabelle erzählt, in der jeder Handschlag an meinen Projekten erfasst wird. Heute gehe ich auf meine Projektübersicht ein.
Diese lebt teilweise durch die Tabelle, die ich letzte Woche vorgestellt habe. In ihr erfasse ich in der ersten Spalte die Namen meiner Projekte. In den dahinter folgenden Spalten stehen die Vorbereitungszeit für Recherche und Planung, die geschriebenen Worte, die Überarbeitungszeit, die geschriebenen Seiten, wann ich die Geschichten abgeschickt habe und wie die Entscheidung seitens des Verlags ausgefallen ist. Durch diese Tabelle kann ich genau sagen, wie viel ich an dem jeweiligen Projekt gearbeitet habe. Die Tabelle von letzter Woche ist eher eine Monatsübersicht, auch wenn ich dort sehen kann, was ich da monatlich pro Projekt gearbeitet habe.
Dieses Jahr ist meine Projektübersicht schon sehr umfangreich, weil ich am Jahresanfang bei sechs Projekten aus dem letzten Jahr noch auf Rückmeldung wartete und diese deshalb in die Tabelle für dieses Jahr übernommen habe. Mittlerweile habe ich zu jeder dieser Kurzgeschichten eine Nachricht erhalten und darf mich über zwei Zusagen freuen. Mit Abgabetermin für dieses Jahr habe ich elf weitere Kurzgeschichten. Davon muss ich noch eine schreiben und für sieben dieser elf Geschichten ist die Abgabefrist noch nicht abgelaufen. Entsprechend habe ich erst für drei dieser elf Geschichten eine Rückmeldung – eine Absage und zwei Zusagen! Auch eine Kurzgeschichte, die erst nächstes Jahr abgegeben werden muss, hat es bereits in meine Projektübersicht geschafft, weil ich meine Aufgaben lieber zeitnah erledige, statt die Abgabefristen bis aufs Limit auszureizen. Sechs weitere Zeilen betrachten meine Romanprojekte in ihren unterschiedlichen Bearbeitungsständen. In den letzten beiden Zeilen geht es um Kurzgeschichten, die nichts oder nichts mehr mit einer Ausschreibung zu tun haben. In der einen Zeile geht es mir um neue Kurzgeschichten, die ich einfach schreiben musste, und in der anderen um ältere, die prinzipiell geschrieben sind, aber nie überarbeitet oder von den Verlagen abgelehnt wurden, sodass ich sie noch einmal prüfen will.
Die letzten beiden Zeilen vernachlässige ich leider meistens sträflich, weil ich so viel Neues im Kopf habe. Da fällt es schon schwer, sich um alte Kurzgeschichten zu kümmern. Aber ich versuche, immer wieder mal eine dieser Geschichten zu bearbeiten.
Dank dieser Tabelle weiß ich auf einen Blick, welches Projekt ich zuerst bearbeiten sollte. So muss ich z. B. mindestens eine der beiden neu hinzugekommenen Kurzgeschichten fertigmachen, ehe ich anfange, meinen Weihnachtsroman zu schreiben. Die Abgabefrist zu dieser Ausschreibung endet am 31. August. Da ich nicht sicher sagen kann, dass ich bis dahin mit dem Schreiben meines Romans fertig bin, und ich ungern mittendrin unnötig aus der Thematik herausgerissen werde, ziehe ich die Kurzgeschichte also vor. Und wenn ich schon dabei bin, spricht ja nichts dagegen, wenn ich auch die zweite Kurzgeschichte gleich mit abarbeite, auch wenn ich bis Ende Januar nächsten Jahres Zeit habe. Zumindest, wenn mir dazu etwas einfällt. Notfalls schiebe ich diese Geschichte noch etwas, bis mir entweder etwas einfällt oder ich mir sicher bin, dass das Thema und ich nicht harmonieren.
Auf der einen Seite finde ich es schade, dass es keine entsprechenden Tools für Autoren gibt. Andererseits bin ich mir sicher, dass jeder Autor seine eigene Art hat, seine Arbeit nachzuvollziehen. Gäbe es also ein Programm für solche Erfassungen, müsste es sich idealerweise in sehr vielen Punkten individualisieren lassen. Das ist machbar, aber auch ein enormer Programmieraufwand, den wohl niemand wird bezahlen wollen. Deshalb bin ich immer wieder froh, dass ich mich mit Excel so gut auskenne.