Kategorie: Veranstaltungen

LBM #9 – Die letzten Tage nach der LBM

Wie das so ist, man bringt von einer Buchmesse etwas mit. Waren es bei mir 21 Bücher, so wollte mein Mann doch lieber etwas Ausgefalleneres. In seinem Fall eine Erkältung. Braucht auch viel weniger Platz im Kofferraum. Ich durfte mich also um zwei Kranke kümmern. Zum Glück fand Gimmsy es auf dem Bauch meines Mannes furchtbar angenehm, sodass ich nicht darauf aufpassen musste, ob sie vielleicht doch am Pflaster nagt, obwohl wir ihr extra einen Body angezogen hatten. Effektiv kümmerten sie sich umeinander. An Arbeiten war dennoch nicht zu denken, da ich die gekauften Bücher fotografieren und gemeinsam mit den Fotos auf der Messe zu Kollagen für meine Beiträge hier vorbereiten musste. Auch meine Notizen meiner Erlebnisse auf der LBM mussten aufbereitet werden, um sie mit dir zu teilen. Nebenher musste ich den Body an Gimmsys Bedürfnisse anpassen bzw. reparieren, weil sie mit ihrer rauen Katzenzunge den Stoff aufraute und Löcher beim Kratzen hinterließ. Der Body wanderte in die Tonne, sobald sie ihn ausziehen durfte.

Ich bin mit meinen Beiträgen nicht fertig geworden, ehe mich die Erkältung freitags anfiel und ich für eine Woche ausfiel. An den schlimmen Tagen habe ich nur das Nötigste gemacht. Der Haushalt will weiter gepflegt, die Tiere wollen versorgt werden. Als es wieder besser wurde, habe ich die Beiträge langsam weitergeschrieben und vorbereitet.

Mittlerweile wurden bei Gimmsy die Fäden gezogen und mein Mann ist auch wieder gesund. Es ist also an der Zeit, mit beiden ein ernstes Wörtchen reden, wie man sich während einer Messe verhält. Krank werden ist jedenfalls keine Option.

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LBM #8 – Auf der LBM 01.05.2023-1

Montag, Tag der Arbeit und Heimreisetag. Ich war total aufgeregt, weil ich endlich wieder meine Katzen sehen würde. Wir waren sechs Tage voneinander getrennt und ich vermisste sie sehr.

Auf den Autobahnen war viel weniger Verkehr und die Autofahrer wirkten entspannter. So konnte ich fast die gesamte Autofahrt über lesen.

Eine halbe Stunde vor unserer Ankunft, telefonierte ich mit unserem Katzensitter. Es hatte ein paar Probleme mit Ghizmo gegeben. Er ist etwas kapriziös, was seine Fressgewohnheiten betrifft und was man alles bei ihm beachten muss. Letztlich war das alles aber nur halb so dramatisch.

Wir wurden freudig von unseren beiden Stubentigern begrüßt, allerdings merkte ich zwischen 18 und 19 Uhr, dass mit Gimmsy etwas nicht stimmte. Sie hockte ewig auf dem Katzenklo. Wir riefen bei einer Tierärztin an, die Notdienst hatte, und durften sofort kommen. Nach einem Ultraschall diagnostizierte sie zwei Harnsteine, von denen einer im Harnleiter steckte, weswegen die Blase sich nicht entleeren konnte. Die war auch voll. Wir hatten nur eine Option. Wir mussten in die Tierklinik. Die legten einen Blasenkatheter, wodurch der Harn abfließen konnte, und vermerkten Gimmsy für den nächsten Morgen zur OP.

Wir fielen irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr nachts ins Bett, waren aber schon früh wieder auf, um erreichbar zu sein, falls während der OP etwas passieren sollte. Ich machte mir solche Sorgen! Nachmittags durften wir sie dann wieder abholen. Die OP war gut verlaufen und Gimmsy hatte schon gefressen und gepinkelt. Sie war auch wieder frech wie immer.

Zum Glück ist das erst montags passiert. Wäre das während unserer Zeit in Leipzig passiert, hätte unser Katzensitter nicht gewusst, wie sie reagieren sollte, wenn es ihr überhaupt rechtzeitig aufgefallen wäre. Das hätte Gimmsy nicht überlebt.

LBM #7 – Auf der LBM 30.04.2023-1

Der vierte und letzte Messetag war wieder deutlich entspannter.

Er begann mit ein paar sehr tollen Gesprächen mit Verlegern und Kolleg*innen, die sowohl ihnen als auch mir weiterhalfen. Ich konnte mit Ideen aufwarten, auf die nicht jeder so leicht kommt. Umgekehrt bekam ich Informationen, nach denen ich nie gesucht hätte. Hier in der Buchbubble der Phantastikautor*innen und -verlage hilft man sich völlig uneigennützig und gerne. Das liebe ich einfach

Die Gespräche waren tagesfüllend, wobei die Messe sonntags auch eine Stunde früher ihre Tore schloss. Nach meiner üblichen Runde, um die letzten Bücher zu kaufen, kam der Abschied. Ich wurde von vielen umarmt, die mich vor der diesjährigen LBM gar nicht oder nur meinen Nicknamen aus dem Chat gekannt hatten. Es war ein Abschied, der mich einerseits erleichterte, weil die vier Messetage sehr anstrengend für mich gewesen waren, der mich aber auch traurig stimmte, weil ich bis zur nächsten Messe warten muss, um sie hoffentlich alle wiederzusehen. Es war eine tolle Zeit, obwohl mein Körper gegen die ungewohnte Anstrengung von langem Stehen und gelegentlichem, langsamem Gehen schmerzhaft protestiert und ich zu wenig Schlaf bekommen hatte. Vielleicht werde ich beim nächsten Mal den Samstag auszusetzen, weil ich an dem Tag überwiegend abgewartet hatte, um mich in den Gängen so bewegen zu können, dass ich meine Ziele erreichen konnte.

Jetzt habe ich nur noch ein winziges Problem. Wann soll ich die 21 gekauften Bücher lesen? Du kannst es nicht sehen, aber gerade huschte mein verzweifelter Blick zu meinem Regal mit einem Teil meiner ungelesenen Bücher. Zwei davon stehen noch von der LBM 2019 dort. Mittlerweile haben es die ungelesenen Bücher sogar auf den Couchtisch geschafft. „Nur zwei kleine Stapel.“ Mein Plan war, diese beiden Stapel schnell zu lesen, um den Tisch wieder frei zu bekommen. Kaum war der erste Stapel aber fast gelesen, kamen ein paar neue, geschenkte(!) Bücher dazu. Und die auf der diesjährigen LBM gekauften Bücher stehen neben dem Karton Geburtstagsbüchern im Büro. Luxusprobleme – ich liebe sie!

LBM #6 – Auf der LBM 29.04.2023-1

Der dritte Messetag begann damit, dass ich Verlage, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde, fragte, ob ich ihnen meine Visitenkarte geben dürfe. Sie haben sie ausnahmslos alle genommen, selbst wenn sie nach aktuellem Stand keinen weiteren Korrektor brauchen. Das war mir natürlich bewusst, aber es ging mir ja auch darum, ihnen eine Springerin zu bieten, sollte mal alles schiefgehen und niemand verfügbar sein.

Danach ging es in den Vortrag „Weltenbau in Fantasyromanen“ der Weltenbauer. Der Vortrag hat mich an ein paar Möglichkeiten erinnert, wie ich eine Fantasywelt erschaffen und glaubhaft aufbauen kann, aber es war jetzt auch kein bahnbrechend neu umgesetztes Thema. Jeder gute Schreibratgeber kann das Thema genauso gut abdecken.

Anschließend haben wir über zwei Stunden einfach nur an einem abgelegenen Ort herumgesessen. Der Samstag ist in der Regel der besuchsstärkste Tag der LBM. Das war er auch in diesem Jahr. Es dauerte ewig, um irgendwo hinzukommen, weil sich der Besucherstrom nur langsam durch die Gänge schob. An einem Stand stehenbleiben, ein Buch ansehen oder kaufen oder gar mit jemandem dort reden, war fast unmöglich. Sie waren völlig überlaufen. Wer sich nicht innerhalb des Stands einen Platz sichern konnte, wurde weitergeschoben.

Da war es gut, dass ich die letzten Vorträge gedanklich gestrichen hatte. Die meisten waren eher Werbung für Dienstleistungen und daher wenig informativ.

Der Besucherstrom besserte sich erst zwischen halb fünf und fünf Uhr. Das war der Moment, als ich den nächsten Schwung Bücher kaufte und mich am DichtFest Verlag kurz mit Laurentz Horn unterhielt. Außerdem konnte ich mich mit Sarina Wood über ihre Lesung unterhalten und bekam einen kleinen Einblick in den Elysion-Books Verlag. Es war spannend, aber ich war doch froh, als wir die samstäglich überlaufene Messe hinter uns lassen konnten. Obwohl ich die meiste Zeit am Rand gesessen hatte, war ich so müde wie an keinem anderen Tag der Messe.

Abends gab es dann wieder griechisches Essen, allerdings in einem anderen Restaurant. Dank dieses Besuchs weiß ich jetzt, dass Ouzo nicht meinem Geschmack entspricht. So gar nicht! Aber die Gesellschaft, in der wir speisen durften, war angenehm. Diesbezüglich hatten wir dieses Jahr wirklich Glück.

Vom letzten Messetag berichte ich dann ein anderes Mal.

LBM #5 – Auf der LBM 28.04.2023-2

Kommen wir zum Nachmittag des 28. Aprils auf der Leipziger Buchmesse.

Tolino Media redete über das Thema „Autor*in werden im Selfpublishing“. Es war ein unterhaltsamer Vortrag, aber wirklich hilfreiche Tipps gab es keine.

Anschließend konnte ich kurz mit Frank Friedrichs und Nele Sickel reden, bevor wir uns zurück in die Halle 5 begaben, um dort das Thema „Zeitmanagement für Autor*innen – Wann und wie habe ich Zeit zum Schreiben?“ vom Selfpublisher-Verband zu hören. Hier kam mir immerhin eine themenverwandte Idee, aber ich glaube, mehr hat mir der Vortrag dann auch schon nicht mehr gebracht, da die Redner zwar über ihre eigenen Methoden gesprochen haben, damit aber die vielen Möglichkeiten überhaupt nicht abdecken konnten.

Es folgte von BoD der Vortrag „Mach was Besonderes aus deinem Buch! Wie dein Buch durch Illustrationen profitiert.“ Der Titel klingt super, aber der Vortrag wurde dermaßen schnell durchgehetzt, dass ich mir nicht alles notieren konnte.

Danach veranstaltete der Börsenverein einen Talk zum Thema „Wie kann ich mich in die Buch- und Medienbranche einbringen? Netzwerk- und Gestaltungsmöglichkeiten für den Nachwuchs“. Obwohl sich der Talk an den Nachwuchs richtet, war ich der Meinung, dass ich davon durchaus etwas lernen könnte, da ich in Sachen Netzwerken doch noch große Lücken aufweise. Die Essenz des Talks ist ernüchternd und ich glaube, dass auch der Nachwuchs davon nicht wirklich profitieren wird können.

Dann war es auch schon Zeit für meine Schlussrunde. Ich kaufte mächtig beim Drachenmond Verlag ein, plauderte mit den Leuten vom Hybrid Verlag, verteilte Kekse und wurde von der Schlussansage der LBM hinauskomplimentiert.

Den Tag schlossen wir mit einem Abendessen in einem griechischen Restaurant ab. Das Essen war ja lecker, aber – Himmel! – das Dessert war göttlich. Dem Schokoladensoufflé hatte ich nicht widerstehen können. So schokoladig! Innen drin noch ordentlich flüssig. Hmm, davon werde ich noch eine ganze Weile träumen.

LBM #4 – Auf der LBM 28.04.2023-1

Es geht weiter mit dem zweiten Tag der Leipziger Buchmesse.

Einlass ist ja erst um 10.00 Uhr. Da ich um 10.30 Uhr beim Knaur Fantasy Talk mit unter anderem Liza Grimm und Markus Heitz sein wollte, beeilten wir uns, direkt zum Veranstaltungsort zu gelangen und uns Plätze zu sichern. Es war uns tatsächlich gelungen, aber es wollten so viele Leute dem Talk lauschen, dass sie auch auf dem Boden saßen. Für mich hat es sich gelohnt. Es war lustig und die Autoren wirkten wie normale Menschen, obwohl mindestens ein paar von ihnen Bestsellerautoren sind.

Was mir anschließend auf den Gängen auffiel: Es war mehr los als am Donnerstag. Ich musste aufpassen, um nicht von meinem Mann getrennt zu werden. Das war mir 2019 nicht aufgefallen. Ich vermute, dass viele Leute auf die LBM gewartet haben.

Anschließend ging es zu einem Vortrag des Selfpublisher-Verbands zum Thema „Wege aus der Klappentexthölle – Der perfekte Klappentext fürs Buchcover, aber wie?“ Dazu konnte ich mir einige Informationen aufschreiben, die mich hoffentlich weiterbringen werden, wenn es so weit ist.

Danach hatte ich eine Stunde Zeit. Ich wollte mit Mathias Teut vom DichtFest Verlag reden, aber es war so viel los, dass ich am Stand nur ein paar Kekse verteilen konnte. Die übrige Zeit verbrachten wir vor der Leseinsel, um uns gute Plätze bei der darauffolgenden Lesung von Sarina Wood zu sichern. Ärgerlich war, dass der vorherige Programmpunkt gnadenlos überzogen wurde. Der Autor muss eine Größe unter den Autoren sein, denn er wurde von niemandem unterbrochen. Das fand ich ungerecht, zumal Sarina Wood die fehlende Zeit irgendwie ausgleichen musste. Entsprechend war die Lesung nicht so gut, wie sie hätte sein können, was ich total schade für die Autorin fand.

Wie es am Nachmittag weiterging, erzähle ich dir ein anderes Mal.

LBM #3 – Auf der LBM 27.04.2023-2

Kommen wir zum Nachmittag des 27. Aprils.

Es ging zum Vortrag „Sichtbarkeit für Bücher aus Klein- und Selbstverlagen“ des MVB. Der MVB ist eine Tochtergesellschaft des Börsenvereins und Dienstleister in der Buchbranche. Irgendwie passt es, dass der Vortrag langatmig war und schlecht einstudiert wirkte. Das fand ich schade, da die Thematik durchaus wichtig für den angesprochenen Personenkreis ist.

Die nächste Pause nutzte ich für einen Snack und einem Gespräch mit der Verlegerin des Machandel Verlags und einem ihrer Helfer.

Anschließend ging es zum nächsten Vortrag des Selfpublisher-Verbands zum Thema „Zum Bestseller mit Kindle Direct Publishing (Amazon) – Mit KDP zum Bestseller werden“. Während ich ihn hörte, hatte ich einen themenfremden Geistesblitz, wie ich meine eigene Produktivität zukünftig etwas steigern könnte. Das will ich ausprobieren.

Damit endete mein Programm für den Tag. Ich nutzte die restliche Zeit, mich mit Karsten Zingsheim ein wenig zu unterhalten. Darüber kam ein Verleger vorbei, dem Karsten mich als geniale Korrektorin vorstellte. So schnell hatte ich noch keinen Interessenten für meine Dienstleistung. Wie sich herausstellte, ist der Verlag gerade auf der Suche nach weiteren Korrektoren, um die aufkommende Arbeit stemmen zu können. Er nahm mich kurzerhand mit an den Verlagsstand, um mich den anderen Verlegern des Verlags vorzustellen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und ich bin begeistert von dem, was dieser Verlag alles macht.

Der erste Messetag endete für mich mit einer letzten Runde durch Halle 3, bei der ich einen letzten Abstecher bei Lucian Caligo machte. Die ersten Bücher kaufte ich beim Verlag Torsten Low und den Nordlichtphantasten. Eigentlich hatte ich mich auch schon beim DichtFest Verlag eindecken wollen, aber der Autor war nicht am Stand, um die Bücher zu signieren, sodass ich den Kauf der Bücher auf einen anderen Tag schob. Dann kam auch schon die Durchsage, dass die Messe jetzt schließt. Timing ist alles.

Nach einem guten italienischen Essen in toller Gesellschaft fiel ich total müde ins Bett.

LBM #2 – Auf der LBM 27.04.2023-1

Weiter geht es mit meinen LBM-Abenteuern.

Der 27. April fing trotz einer kurzen Nacht mit einem leckeren Frühstück gut an. Wir kamen auch gut zur LBM durch, sodass wir noch viel Zeit bis zum ersten Vortrag hatten, den ich mir anhören wollte. Deshalb schauten wir uns in der Halle 5 einmal um. Es war ein merkwürdiges Sammelsurium von Dienstleistern und Verlagen, die sonst wohl nirgends richtig reingepasst hatten. Ich wusste damit nichts anzufangen und war froh, als das Programm für mich losging.

„Mach dein Buch mit BoD! Wie Selfpublishing funktioniert!“ Bei diesem reißerischen Aufmacher hätte ich wissen müssen, dass es keine grobe Anleitung ist, wie man Selfpublishing betreibt, sondern vielmehr eine Werbeveranstaltung ist, wie man über BoD seinen Text veröffentlicht. Ich habe mir mehr erwartet. Die erhaltenen Infos hätte ich mir auch leicht über deren Homepage zusammensuchen können. Trotzdem war es interessant, mir ein Bild dieses Dienstleisters zu machen.

Anschließend ging es zu einem Vortrag des Selfpublisher-Verbands zum Thema „Newsletter: Goldmine des Marketings. Wie funktioniert ein Newsletter als erfolgreicher Marketing-Knaller?“ Hier erhielt ich ein paar Tipps, wie man den Newsletter für Leser ansprechend gestaltet, dass er nicht nach Werbung und „Kauf meine Bücher“ schreit und trotzdem dieses Ziel erreicht. Ob ich diese jedoch so umsetzen kann, bezweifle ich aktuell noch.

Für den nächsten Vortrag hätte ich eigentlich sitzen bleiben können. Da wollte BoD über „Trends und Herausforderungen im Selfpublishing“ sprechen. Dummerweise haben die Vortragenden den Veranstaltungsort verwechselt und woanders mit dem Vortrag begonnen. Als das ersichtlich wurde, war der Vortrag fast zur Hälfte gehalten. Wir versuchten dennoch, zum irrtümlichen Veranstaltungsort durchzukommen, aber er war so überlaufen, dass ich das Thema fallen lassen musste.

Ich hatte eine kurze Veranstaltungspause. Die nutzte ich, um beim Verlag Torsten Low, Hanna Nolden und Kuddel am Stand der Nordlichtphantasten, Jessie Weber beim PAN-Stand und Lucian Caligo Hallo zu sagen.

So viel für heute. Was ich am Nachmittag erlebt habe, erzähle ich an einem anderen Tag weiter.

LBM #1 – Verena fährt in die große Stadt

Ich habe mich zwar abgemeldet, aber nicht die Hintergründe dazu erläutert. Das hat dich sicher gewundert. Normalerweise ist es nicht meine Art, so geheimnisvoll zu tun und dann auch so lange in der Versenkung zu verschwinden. Es hat seine Gründe und heute werde ich anfangen, alles zu erzählen.

Ich war auf der Leipziger Buchmesse. Die vollen vier Tage und *Spoiler* es war toll. Wir reisten schon am 26. April an, um uns nicht unnötig Stress zu machen und nicht schon deswegen in den Schlafmangel zu rutschen. Es war eine lange Fahrt. Zu allem Unglück fingen bei mir kurz vor der Fahrt Kopfschmerzen an, die mit der Zeit immer schlimmer wurden. So konnte ich mich bald nicht mehr ablenken, obwohl ich Bücher, Handy und sogar meinen Nintendo 3DS dabei hatte. Trotzdem hatte ich überraschend gute Laune. Irgendwann war ich so fertig, dass ich ein wenig schlief. Danach ging es mir besser. Ich hätte dann gerne gelesen, aber der Verkehr wurde so dicht, dass ich mich schon bei der Vorstellung, nicht alles im Blick zu haben, unwohl fühlte. Ich bekam es regelrecht mit der Angst zu tun, weil die anderen Fahrer auf der Autobahn einfach vor uns einscherten, egal ob Platz war oder nicht. Da war mehrfach ein Bremsmanöver nötig.

Um 18.00 Uhr kamen wir im Hotel an und überlegten, wo wir zu Abend essen sollten. Mein Mann stieß auf einen Beitrag, dass der Verlag Torsten Low gleich um die Ecke eine Whisky-Lesung abhalten würde. Es war gerade genug Zeit, um hinzulaufen. Wir ließen das Abendessen ausfallen und trafen vor Ort auf den Verleger Torsten Low und den Autor Karsten Zingsheim. Perfekt, weil ich sowieso nach der Fortsetzung von „Das zersplitterte Land“ dürste. Hier konnte ich den Autoren gleich darauf ansprechen. Obwohl ich einige der vorgetragenen Geschichten bereits von früheren Lesungen kannte, war es ein gemütlicher und unterhaltsamer Abend, sodass ich mich erst im Hotel wieder daran erinnerte, dass meine geliebten Katzen nicht bei mir sind.

Das soll für heute von meinen LBM-Abenteuern genügen. Demnächst erzähle ich weiter.

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Wohnzimmerlesung mit dem Verleger Torsten Low

Ich komme ja selten raus, aber dieses Jahr kam ich in den Genuss einer Einladung durch eine Bekannte, die ich auf der letzten Halloween-Lesung beim Verlag Torsten Low kennengelernt habe. Einmal im Jahr wird bei ihr eine Wohnzimmerlesung veranstaltet, bei der der Verleger Torsten Low aus dem Verlagsrepertoire vorliest. Dazu lädt sie ihren Bekanntenkreis ein, mit dem sie dieses besondere Schmankerl erleben will.

Es war ein tolles Erlebnis. Wir konnten die Beziehung zu dieser Bekannten vertiefen und haben eine weitere kennengelernt. Die Chemie passte. Ich fühlte mich wohl. Sehr wohl. So wohl, dass mir samstags die Wangen vom vielen Lachen schmerzten. Hatte ich anfänglich Bedenken, weil ich Fremden gegenüber früher Probleme hatte, mit ihnen ungezwungen interagieren zu können, waren diese verflogen, kaum dass ich unsere Gastgeberin sah. Da lag so viel Freude in ihrem Gesicht, uns zu sehen, dass ich mich sofort willkommen und angekommen fühlte. Sie zeigte uns die Altstadt ihrer Wahlheimat und wir besuchten auch den Ostermarkt in Fürth.

Am Samstagabend las der bissige Verleger aus diversen Anthologien und wir durften sogar eine bisher unveröffentlichte Geschichte hören. Es war unheimlich lustig. Torsten weiß, wie er sein Publikum fesselt und gut unterhält. Das Ganze wird mit kleinen Anekdoten gewürzt. Ich kann dir nur raten, die Chance zu ergreifen, wenn er in deiner Nähe eine Lesung hält. Es wird garantiert nicht langweilig.

Das Wochenende endete mit einem abschließenden Frühstück in geselliger Runde und einer langen Fahrt zurück ins Saarland. Insgesamt habe ich jeden Tag viel zu wenig Schlaf bekommen, aber es war so schön, dass ich auch nicht früher ins Bett gewollt hätte. Im Gegenteil, ich hätte am liebsten die Nächte durchgemacht und mit den Anwesenden über alles Mögliche geredet. Dafür werde ich allerdings langsam zu alt. Die Zeit, als das realisierbar gewesen wäre, habe ich verpasst. Umso mehr freue ich mich über das, was ich jetzt erleben darf.