Kategorie: Veranstaltungen

Wir sind beim BuCon dabei!

Juhuu! Ja, es kommt ähnlich verspätet wie mein Bericht zur FaRK, aber ich bin Künstlerin. Ich muss wenigstens ab und zu chaotisch sein. Wir gehören zu den Glücklichen, die Eintrittskarten für den BuCon ergattern konnten. Noch weiß ich gar nicht, wer alles dort wird ausstellen dürfen, aber ich hoffe sehr auf die alten Bekannten und auch ein paar, die ich zwar schon kenne, aber noch viel zu wenig. Ich konnte mich auf der FaRK nämlich nicht mit dem gesamten Lesestoff ausrüsten, den ich gerne gekauft hätte, weil die Tasche einfach zu schwer wurde. Sie sieht an den Tragegriffen tatsächlich etwas mitgenommen aus. Vielleicht sollte ich zum BuCon wirklich einen meiner großen Rucksäcke mitnehmen. Dort passen zum Start der Veranstaltung die Kekse und unsere Verpflegung rein und später, wenn alles verzehrt ist, die Bücher. Viele Bücher! Natürlich bin ich auch auf die Lesungen gespannt. Da wird es sicher wieder ein paar tolle geben.

FaRK 2022

Vom 09. bis 11. September war FaRK. Ich weiß, das erzähle ich spät. Viele haben ihre Berichte bereits geteilt. Aber vielleicht hast du ja noch nicht genug davon.

Dieses Jahr fand die FaRK zum ersten Mal in Losheim am Stausee statt, weil das ehemalige Grubengelände in Landsweiler nicht mehr zur Verfügung steht. Ich kann bestätigen, dass die anhaltenden Regenfälle dem Gelände nicht gut getan haben. Das Stroh, das an verschiedenen Stellen auf dem Boden verteilt worden war, damit man nicht plötzlich im knöcheltiefen Matsch steht, hat das Schlimmste zwar verhindert, aber es hat dort trotzdem keinen Spaß gemacht, zu gehen. So kann ich reinen Gewissens sagen, dass beide Veranstaltungsorte ihre Vor- und Nachteile haben, bei denen keiner der klare Sieger ist. Ich bin daher froh, dass ich mich überwiegend bei den Verlagen und Autoren aufgehalten habe. Dort waren die Wege fast gänzlich gut begehbar. War allerdings auch nicht so wichtig, da die Zelte einen eigenen Holzboden hatten.

Das große Abenteuer war natürlich der Samstag. Wir kamen erst gegen 18.00 Uhr auf dem Gelände an, weil wir vorher noch auf einem anderen Termin gewesen waren. Erstaunlich schnell fanden wir auf dem riesigen Gebiet unser Ziel, sodass ich als erstes die Autorin Ann-Kathrin Karschnick überfallen konnte. Bisher kannten wir uns nur aus dem Internet bzw. ich hatte sie auf der letzten FaRK zwar gesehen, sie damals aber noch nicht gekannt. Sie ist eine unheimlich sympathische Frau und ich werde immer noch grün vor Neid, wenn ich an ihren Präsentationstisch denke. So viele Bücher! Und es waren nicht einmal alle! Sie sieht es anders, trotzdem finde ich, dass sie enorm produktiv und auch erfolgreich als Autorin ist. Markus Heitkamp kam vorbei, sodass wir noch schnell Gelegenheit hatten, ihn zu begrüßen, bevor er mit dem Sohn ins Hotel ging, damit der kleine Mann schlafen konnte. Unser Weg führte uns anschließend zu seiner Frau Hanna Nolden. Sie hat sich so gefreut, dass wir da waren. Es war richtig schön. Ihr Tisch stand im selben Zelt mit dem Leseratten Verlag. So wurden wir auch von Tanja und Marc Hamacher herzlich begrüßt. Wir nutzten die Gelegenheit, um ein wenig über das Projekt „Hexenmeister Jakob Wolff“, neue Bücher des Verlags und auch Privates zu reden. Wir hatten uns noch gar nicht warmgequatscht, als ein Mitarbeiter der FaRK ins Zelt stürzte und uns informierte, dass alle Besucher zügig das Gelände verlassen müssten, weil ein Sturm herankäme. Ich dachte zuerst, dass das ein Witz wäre. Anderen ging es genauso. Marc fragte auch nach. Nein, es war kein Witz, und der Mann riet auch den Ausstellern, besser zu gehen. Uff, mir war doch mulmig bei dem Gedanken zumute. Wir verabschiedeten uns schnell und machten einen kurzen Abstecher beim Verlag Torsten Low, um wenigstens kurz Hallo zu sagen. Auch hier war die Freude groß, uns zu sehen. Sie hatten schon auf uns gewartet, weil es ja naheliegend ist, dass wir die heimischen Veranstaltungen besuchen. Trotzdem haben wir uns beeilt, der Aufforderung nachzukommen. Unterwegs hörten wir aus Lautsprechern die Ansage, dass man wegen einer Starkwetterlage das Gelände räumen müsse. Kaum saßen wir im Auto, fielen auch die ersten Tropfen herab.

Am nächsten Tag zeigte der Wetterbericht, dass ein Gewitter Losheim gestreift hatte. Es war vernünftig, die Besucher wegzuschicken. Wäre das Gewitter wirklich über dem Stausee heruntergekommen, wäre es gefährlich geworden. Nun, mir bescherte es einen weiteren Tag auf der Messe und mehr Zeit mit den Leuten, die ich so sehr schätze. So konnte ich auch kurz mit Lisa Dröttboom reden, bekam von einer weiteren Ausstellerin Tipps zum Aufnehmen von Streams sowie von Marc zum Halten von Lesungen. Wir haben uns die Lesungen von Hanna und Markus angeschaut und eine Runde über das Gelände gemacht. Dabei sind ein paar schöne Bilder von Menschen entstanden, die sich extra verkleidet hatten. Mein Favorit ist die Pilzfee, die dank das Wetters besonders unwirklich aussieht, aber auch Ursula, die Meerhexe, war verdammt gut gelungen. Natürlich konnte ich nicht an den Büchern vorbeigehen. Die Tasche war ganz schön schwer. Was muss Ann-Kathrin aber auch so viele tolle und zugleich dicke Bücher schreiben?! Vier davon mussten mit, ebenso ein Rollenspielregelwerk zu den Herbstlanden, was zum Glück nur ein dünnes Büchlein ist.

Es war ein tolles Wochenende und ich bin unheimlich froh, nach zwei Jahren wieder meine Leute gesehen zu haben. Es war verdammt einsam ohne euch!

Ein wichtiger Termin für deinen Kalender

Solltest du das Buch noch nicht haben, musst du dir im Kalender den 01.02.2022 rot anstreichen. Dann startet auf Lovelybooks die Leserunde für Die Residenz in den Highlands. Du kannst dich schon jetzt für ein E-Book bewerben. Die Herausgeberin Marianne Labisch betreut die Leserunde. Darüber hinaus werden wir Autoren, soweit es uns zeitlich möglich ist, mitlesen und bei Fragen Rede und Antwort stehen. Ich werde auf jeden Fall täglich reinschauen und freue mich schon auf die Kommentare zu diesem Buch, das ich unheimlich gelungen finde. Wir sehen uns!

MarburgCon 2021

Lange habe ich mich davor gedrückt, online an einer Messe aktiv teilzunehmen, nachdem ich im März 2020 meinen einzigen Onlineauftritt auf Twitch zur LBM hatte. Vor allem, dass die meisten Aktivitäten über Discord laufen, hat mich abgeschreckt. Ich habe eine unbegründete Abneigung gegen dieses Programm. Vor einer Woche erhielt ich jedoch die Info von meinem Verleger, dass der Leseratten Verlag samstags um 14 Uhr ein Panel für die Reihe Hexenmeister Jakob Wolff hätte. Da wollte ich doch gerne dabei sein, wenn auch nur als Zuschauerin. Regine D. Ritter hatte bereits zugesagt, als Autorin teilzunehmen, sodass ich mich nicht verpflichtet sah, das Internet mit meiner optischen und akustischen Präsenz zu beglücken. Ich installierte also Discord und war frühzeitig online, um vorher schon ein wenig mit meinem Verleger und Torsten Low vom Verlag Torsten Low zu quatschen, sollten sie Zeit haben.

Da erfuhr ich, dass meine Kollegin aus privaten Gründen hatte absagen müssen. Das fand ich unheimlich schade. Ich hatte mich darauf gefreut, mehr über die Hintergründe ihres Kurzromans zu hören. Aber wie praktisch war das doch für meinen Verlag, dass da noch eine Autorin anwesend war, die kurzfristig einspringen konnte. Ich kam also zu dem Panel wie die Jungfrau zum Kind, nur mit der beruhigend gemeinten Aussage bestückt, dass wir nicht lesen und nur locker über die Reihe reden werden. Na gut, besser hätte es nicht sein können. Hätte ich früher von meinem Glück gewusst, wäre ich vor Nervosität schon am Tag zuvor zugrunde gegangen. So hatte ich gar keine Zeit dazu, weil ich keine halbe Stunde später im Stream saß und tapfer lächelte. Erst als ich merkte, dass mein Verleger jetzt wohl bald auf meinen Kurzroman und mich zu sprechen kommen würde, flatterte die Angst in meinem Bauch und raubte mir den Atem.

Letztlich ging alles gut. Ich habe mich, soweit ich das heute Morgen in der Aufzeichnung erkennen konnte, weder verhaspelt noch hatte ich Probleme, im Hochdeutschen zu bleiben. Ich habe die Fragen anständig beantwortet und auch bei der fiesen Doppelfrage nicht vergessen, auf beide einzugehen. Mein Verleger hat auch angekündigt, dass die ersten beiden Teile der Reihe baldmöglichst als Heftromane erscheinen sollen. Wenn die sich gut verkaufen, werden auch die übrigen Kurzromane gedruckt. Ich hoffe wirklich sehr, dass das klappt, denn es gibt schon ein paar Leute in meinem Bekanntenkreis, die gerne ein Autogramm von mir auf ihrer Geschichte hätten und das Buch in ihr Regal stellen wollen, um es ihren Freunden stolz mit dem Satz „Die Autorin kenne ich persönlich“ zu präsentieren. Das funktioniert auf dem Reader natürlich nicht.

Anschließend gingen wir zum gemütlichen Teil über, also wirklich einfach am Stand „stehen“ und quatschen. Es gab Catcontent mit meinem Kater Ghizmo, der ihn überwiegend verschlafen hat, ein großes Lob von Torsten Low (Er will meinen Kurzroman! Signiert! Also, sobald es ihn als Heftroman gibt.) und einfach ein wenig Familiengefühl, wenn auch nicht ganz so stark wie sonst, wenn wir uns vor Ort sehen und drücken können.

Es war schon toll, obwohl eine Onlinemesse mit einer real stattfindenden natürlich nicht mithalten kann. Ich habe aber auch gemerkt, dass mich die fünf Stunden, in denen ich online war, ziemlich geschlaucht haben. Da ist eine richtige Messe einfach gechillter. Wenn  mir die Füße wehtun, setze ich mich in eine Lesung und lerne womöglich einen mir noch unbekannten, aber tollen Autoren kennen. Zwischen den einzelnen Ständen sind meistens ein paar Meter Wegstrecke, die ich zurücklegen muss, sodass ich zwischen den Gesprächen ein paar Sekunden Luft habe, um ein wenig von der Euphorie abzubauen und das letzte Gespräch zu verarbeiten. Eine reale Messe ist einfach etwas gestreckter, nicht so geballt wie eine Onlinemesse. Der einzige Nachteil sind die Anreise-,  Übernachtungs- und Verpflegungskosten. Aber mit zwei bis drei tollen Buchmessen/Cons direkt vor der Haustür habe ich es noch echt gut getroffen.

Teuflische Leserunde

Frohe Weihnachten! Und natürlich komme ich mit Geschenken. Heute startet auf Lovelybooks meine Leserunde zu Hexenmeister Jakob Wolff – Die Teufelshand. Du kannst dich bis zum 3. Januar 2021 für eines von zehn kostenlosen eBooks bewerben. Am 4. Januar geht es mit dem Lesen los.

Nochmal zur Erinnerung, worum es in meinem Buch geht:

Wir schreiben den frühen Herbst des Jahres 1799. Das Ritual steht bald bevor und Jakob Wolff verschlägt es auf der Suche nach einem Opfer in den Süden Frankreichs. Auf seiner Wanderschaft erfährt er von einem mysteriösen, schwer erkrankten Gefangenen Napoleons, der in der Zitadelle in Valence untergebracht ist. Der Arzt des Gefangenen bittet Jakob um Hilfe bei der Behandlung und Jakob, der einem Kollegen gerne helfen möchte, ahnt nicht, wem er bald gegenüberstehen wird.

BuCon-line

Der BuCon wird dieses Jahr wegen Corona online stattfinden (nachzulesen auf der Startseite des BuCon). Ich hatte damit gerechnet und trotzdem fühlt es sich, obwohl ich es schon seit einiger Zeit weiß, immer noch wie ein Schlag an. Ich zweifle die Entscheidung der Organisatoren nicht an. Sie ist richtig. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber ich vermisse die Zusammenkunft mit Autorenkollegen und Verlegern, die Familie, die wir bilden.

Außerdem hatte ich dieses Jahr geplant, mit einem Stand und einer eigenen Lesung vor Ort zu sein, sofern das Glück mir hold ist. Ich hatte es mir so schön vorgestellt, mit den Lesebegeisterten ins Gespräch zu kommen und mich auszutauschen, um auch über Leserwünsche mehr zu erfahren. Kaum zu glauben, aber als Autorin bin ich ein sehr geselliger Mensch, wo ich zuhause gerne Zeit alleine mit mir und meinen Gedanken verbringe.  Natürlich gibt es Möglichkeiten, das alles online zu machen, aber das ist nicht dasselbe und ich traue es mir nicht zu. Daher nehme ich dieses Angebot nicht wahr, überlasse technikaffineren Leuten die Slots. Ich denke, dass es so das Beste für alle ist. Keiner hat etwas von einer Lesung einer Autorin, die mit der Technik kämpft.

Es ist ein wehmütiges Gefühl, das in mir aufkommt, wenn ich darüber nachdenke, dass ich dieses Jahr keine Messe besuchen und meine große Familie nicht treffen kann. Unvorstellbar, dass ein Virus uns dazu zwingt. Hätte man mir das vor zwei Jahren prophezeit, hätte ich denjenigen ungläubin angeschaut. Aber durch Corona bin ich jetzt auch schlauer, weiß, dass ähnliche Ereignisse nicht in der fernen Vergangenheit zurückliegen, als es noch kein Penicillin und Antibiotika sowie eine Standardhygiene gab. Eigentlich schade, dass mir diese Umstände nicht schon vorher bekannt waren. Ich hätte in Hinblick darauf die Momente, in denen ich mich frei unter Menschen bewegen, sie umarmen und ohne Mundschutz mit ihnen reden konnte, noch bewusster gelebt. Aber es ist nicht alles verloren. Corona wird wie die anderen Krankheiten irgendwann kein Thema mehr für uns sein. Dann werde ich nachholen, was ich mir aktuell verkneifen muss. Bis dahin achte ich auf mich und meine Mitmenschen, trage Verantwortung und meinen Mund- und Nasenschutz korrekt, damit ich mich nicht anstecke und womöglich vor meiner Zeit sterbe oder zumindest unter üblen Nachwirkungen der Krankheit bis an mein Lebensende leide. Ich will gesund bleiben, um vielleicht schon nächstes Jahr meine Gesundheit und Freiheit wieder in vollen Zügen genießen zu dürfen – auch auf dem BuCon. Achtet ebenfalls aufeinander, damit wir uns wohlbehalten wiedersehen können!

Lesung auf „Live statt Leipzig“ und eine Auspackfotostrecke

Gestern hatte ich meinen großen Soloauftritt auf Live statt Leipzig. Ich war furchtbar nervös, obwohl ich alles gut vorbereitet hatte.

Ich wusste, wo ich sitzen würde – in meinem Esszimmer, zuhause, wo ich mich wohl fühle. Ich hatte die Lichtverhältnisse ausgetüftelt, damit die eine Bildseite nicht völlig überbelichtet ist. Obwohl bei den Tests mein Microfon am Laptop funktionierte, hatte ich das Headset bereitliegen, um es blitzschnell einstecken zu können, sollte das Microfon doch wieder nicht mitspielen. Die Bücher, die ich vorstellen wollte, lagen griffbereit. Ich wusste, dass ich nicht an den Esstisch kommen durfte, weil sonst der Bildschirm mit der Kamera und somit das Bild wackeln würde. Ich hatte meinen Text prinzipiell in 14pt auf drei Seiten ausgedruckt, damit ich selbst dann weitermachen konnte, wenn ich einen totalen Blackout hätte. Mein Wasser stand in der Nähe, falls meine Stimme plötzlich Probleme machen sollte. Ich hatte die Ressourcen fressenden Programme geschlossen und den Laptop mit dem Router per Kabel verbunden, damit die Verbindung ganz sicher nicht gestört würde – zumindest nicht durch etwas, das ich hätte vermeiden können. Ich habe sogar die Helligkeit meines Bildschirms runtergeschraubt, damit man die Spiegelung nicht so extrem in meiner Brille sieht. Und ich habe meinen Text geübt und dabei die Zeit gestoppt, um textsicher zu werden und weder zu schnell noch zu langsam zu sein. Ich habe extra meinen Timer auf der Uhr auf neunzehn Minuten gestellt, damit ich noch eine Minute Luft habe, um schnell zum Ende zu kommen, sollte ich mich verquatschen.

Die Realität 😖 … Es ist peinlich, aber kurz bevor es losging, musste ich noch einmal schnell auf Toilette. Hände waschen im Schnelldurchlauf. Auf dem Handy verfolgte ich Anja Bagus, die vor mir ihr Programm durchzog und rasend schnell zum Ende kam. Mit nur ein paar Sekunden Verzögerung saß ich bereit und rief meinen Verleger über Skype an, damit er mich auf Twitch schalten kann. Ich hätte mir Zeit lassen können. Unsere Verlagsmitarbeiterin Julia sollte mich erst noch vorstellen. Ich hätte noch etwa fünf Minuten gehabt. Aber in solchen Momenten verfliegt jegliches Zeitgefühl. Deshalb bin ich lieber zu früh und muss warten, als wenn ich genau pünktlich dazukomme.

Es war auch nicht verkehrt. Das Mikrofon vom Laptop übertrug nur Rauschen. Also habe ich schnell das Headset eingestöpselt. Dafür war die übrige Zeit wirklich sinnvoll. Dadurch entging mir aber, was Julia alles über mich erzählte, weil ich zu dem Zeitpunkt die Twitch-App bereits auf lautlos gestellt hatte. Was sie da alles über mich ausgegraben hat! 🙈

Dann ging es endlich los. Ich war am Anfang furchtbar unsicher. In solchen Situationen neige ich dazu, schnell zu sprechen. Aber dann versteht man mich nicht bzw. es fällt schwer, mir zu folgen. Ich musste mich also bremsen. Dabei sollte ich idealerweise nicht meinen Text vergessen. Die Blätter waren ja nur dazu da, dass ich die Zitate bequem vorlesen konnte, und in der Reihenfolge nicht durcheinander zu kommen. Ich wollte so wenig wie möglich darauf schauen. Nach ungefähr fünf Minuten viel die Anspannung aber von mir. Ich hatte mich warmgeredet. Die Vorstellung von The U-Files – Die Einhorn Akten, The P-Files – Die Phönix Akten und The A-Files – Die Amazonen Akten verlief gut.

Irgendwann während meiner zwanzig Minuten fiel mir auf, dass ich vergessen hatte, den neunzehn-Minuten-Timer an meiner Uhr zu starten. Ich hatte keinen Plan, wie viel Zeit mir noch blieb. Ich musste nach Gefühl gehen und darauf hoffen, dass ich nicht doch zu schnell gesprochen hatte oder wider Erwarten zu langsam war. Ich habe wohl alles richtig gemacht. Am Ende blieben mir noch ein paar Minuten, um auch auf ein paar meiner anderen Veröffentlichungen einzugehen und Werbung für meine bald erscheinende Novelle (Ich mag diesen korrekten Begriff überhaupt nicht, weil man sowas gerne in der Schule als Schullektüre aufgebrummt bekommt. Die waren fast immer langweilig. Ich bevorzuge stattdessen das Wort Kurzroman.) zu machen.

Ich klickte in Skype auf Auflegen und hoffte, dass ich alles gut gemacht hatte. Mal davon abgesehen, dass Julia „nur“ eine Verlagsangestellte ist und ich sie zur Frau meines Verlegers erhoben hatte, sind mir bisher keine Klagen zu Ohren gekommen, wobei selbst das wohl eher mit Humor aufgenommen wurde. Ich betone es immer wieder gerne. Ich. Finde. Jedes. Fettnäpfchen. Auch im Dunkeln! 🙊

Anschließend musste ich zur Post. Der Briefträger hatte tags zuvor ausgerechnet die eine Stunde erwischt, in der ich nicht zuhause war, um ein Paket zu bringen. Endlich sind meine Schätze da! Ich wollte das Ereignis mit dir teilen. Deshalb habe ich Fotos vom Auspacken gemacht.

Absolut unspektakulär. Ein Paket, wow! Ja, aber eines kann ich sagen. Dieses unscheinbare Paket war echt schwer. Ich war froh, dass ich es sowohl von der Post zum Auto als auch vom Auto zum Esstisch nicht besonders weit hatte. Und! Es kam vom Machandel Verlag!!!

 

 

Das Klebeband ist durchtrennt und hervor kommt … Ganz viel Zeitung!
Die Ware soll schließlich wohlbehalten ankommen. Ich schaute trotzdem in dem Moment, als ich das ganze Altpapier sah, ziemlich dämlich aus der Wäsche. Damit hatte ich nicht gerechnet. 😅

 

Die Lage aus Zeitungspapier musste weg. Ich war ja so neugierig und ungeduldig! Zugleich musste ich vorsichtig sein, weil meine Verlegerin angekündigt hatte, Programmhefte dazuzulegen. Die wollte ich nicht kaputt machen. Hach, bei dem Anblick geht einem doch das Herz auf!

 

 

Ich musste die Lieferung einfach hübsch auf dem Tisch ausbreiten, damit du sehen kannst, was ich Tolles bekommen habe! Wer Elfen vertraut, ist selbst schuld und eines der Bücher Taxi mit Elfe gehören mir. Die beiden gehören ja zusammen und ich musste einfach Wer Elfen vertraut, ist selbst schuld auch haben. In Taxi mit Elfe bin ich mit einer Geschichte vertreten. Ich muss dir auch noch unbedingt die beiden Bücher vorstellen. Ich hatte bisher keine Zeit dazu und jetzt möchte ich sie natürlich gerne zuerst lesen, damit ich sie so richtig vorstellen kann. Aber eine kleine Vorstellung werde ich noch diesen Monat irgendwie reinquetschen. Die übrigen Bücher sind für den Verkauf gedacht und hier siehst du auch die Programmhefte und eine Menge toller Lesezeichen. Ich bin total verliebt!

Allein diese beiden Punkte haben meinen Tag gestern zu etwas Besonderem gemacht. Ich war anschließend auch noch sehr fleißig, obwohl ich nicht an meinen Geschichten gearbeitet habe. Ich bereite da etwas vor, zu dem ich schon bald ganz konkret informieren werde.

Online-Lesung

Es dürfte keine Neuigkeit sein, dass die Leipziger Buchmesse wegen des Corona-Virus abgesagt wurde. Ich wäre normalerweise als Fachbesucherin vor Ort gewesen. Durch die Absage entsteht gerade für die Kleinverlage ein noch nicht zu kalkulierender Schaden, da mit Einnahmen gerechnet wurden, die jetzt ausbleiben. (Nicht zu vergessen die KNV-Kriese, wegen der viele Kleinverlage auf ihren Forderungen des Weihnachtsgeschäfts sitzen geblieben sind, und der Auslistung einzelner Buchtitel durch Libri, sodass diese Bücher in den Buchhandlungen und Online-Shops nicht mehr sichtbar sind.) Im Internet kursiert aus diesem Grund der #bücherhamstern, der Lesebegeisterte dazu aufruft, die Bücher direkt bei den Kleinverlagen zu bestellen, die sie sonst auf der Messe gekauft hätten. Aber das ist noch lange nicht alles, was die Gemeinschaft aus Autoren, Verlagen, Bloggern und Lesebegeisterten auf die Beine gestellt hat. Es wurden auch mehrere Online-Veranstaltungen ins Leben gerufen. So kann man z. B. auf dem Amazon-Dienst Twitch (mit einem Klick zum Direktlink ganz ohne Anmeldung) donnerstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Lesungen verfolgen. Ich werde gleich donnerstags um 14.45 Uhr für zwanzig Minuten aus The P-Files – Die Phönix-Akten und The A-Files – Die Amazonen-Akten lesen. Ich würde mich unheimlich freuen, wenn möglichst viele die Zeit finden, vorbeizuschauen.

Leipziger Buchmesse 2020

Ich war ja lange unsicher, ob ich dieses Jahr wieder zur LBM fahren sollte. Klar, ich hatte die vier Tage letztes Jahr unheimlich genossen, viele Kontakte geknüpft und Kollegen getroffen. Aber es war auch anstrengend und ein teures Vergnügen, für das ich sonst eine Woche in Urlaub hätte fahren können. Trotzdem, mein Herz hängt an der LBM. So entschied sich mein Manager kurzfristig, dass wir es dieses Jahr wieder versuchen wollen, hinzukommen. Noch fehlt das Ok für seinen Urlaub. Es steht und fällt also damit, ob wir fahren können. Aber das Hotel ist bereits gebucht – natürlich kostenlos stornierbar.

Worüber ich mich gerade ganz besonders freue: Ich habe am Freitag über die Homepage der LBM einen Antrag gestellt, um die Messe dieses Mal als Fachbesucherin besuchen zu können. Dazu musste ich nachweisen, dass ich eine Autorin bin. Puh, wie macht man sowas??? Immerhin habe ich keinen Handelsregisterauszug, kein Gewerbe angemeldet, bin weder im Besitz eines Meister- oder Gesellenbriefes, das Prüfungszeugnis meiner Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation wird sie in diesem Zusammenhang wohl auch kaum interessieren und einen thematisch passenden Arbeitgeber kann ich auch nicht vorweisen. Hmm … Ich habe es mir letztlich einfach gemacht und meine Vita nebst Bibliographie geschickt. Damit konnte man immerhin bei den angegebenen Büchern prüfen, ob mein Name darin auftaucht. Ich hatte keine Ahnung, ob das ausreicht, aber … ES HAT GEREICHT!!! 😍

Ich freue mich tierisch. Dabei geht es mir nicht einmal um die wenigen Euro, die ich beim Kauf des Tickets sparen kann. Die nehme ich gerne mit, aber tatsächlich ist mir wichtiger, dass eine offizielle Stelle – die große LBM! – mich als Autorin akzeptiert. Klar, was sollte sie sonst tun? Immerhin stehen bereits acht Veröffentlichungen in meiner Bibliographie. Aber es fällt mir doch immer wieder schwer, zu glauben, dass andere mich ebenfalls als Autorin sehen und das nicht nur Wunschdenken meinerseits ist.

Ich könnte platzen vor Freude, aber das lasse ich lieber bleiben. Sonst habe ich von meiner Akkreditierung ja nichts mehr. 😅