Kategorie: Korrektorat

Warum ist es wichtig, seine Texte korrigieren zu lassen?

Die Frage will ich heute anhand von Bewerbungen beantworten. Es ist kein Mythos, dass Bewerbungen auf dem Absagestapel landen, sobald die mit der ersten Sichtung betraute Person über einen Schreibfehler stolpert. Ich habe selbst lange Jahre im Büro gearbeitet und diese Anweisung bekommen. Ich habe mir den Spaß gemacht, die Bewerbung trotzdem zu Ende zu lesen. Die Fähigkeiten waren super, die Referenzen überzeugend, der Lebenslauf lückenlos und die Personen hatten teilweise zuvor in namhaften Unternehmen gelernt bzw. gearbeitet. Trotzdem erhielten sie nicht einmal die kleinste Chance, weil sich z. B. ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Die Leute taten mir unheimlich leid. Sie hatten vermutlich eine tolle Rechtschreibung, aber dieser eine kleine Fehler war weder von ihrem Schreibprogramm angezeigt worden noch haben sie ihn beim Lesen gesehen. Über so was liest man einfach drüber, ohne es zu bemerken.

Es kommt häufig vor, dass die Bewerbung vorgeschrieben und nur noch in Teilen an das Unternehmen und die Stelle angepasst wird. Wieso soll man auch ständig das Rad bei den Absätzen über die letzte Stelle und die Kompetenzen neu erfinden? Da zieht sich unter Umständen ein solcher Fehler durch alle Bewerbungen, teilweise hunderte, und man erfährt nie, wieso man nur Absagen erhält. Da ist es besser, sich einmal die Bewerbung kontrollieren zu lassen. Das kostet auch nicht viel, ist aber eine sinnvolle Investition.

Warum ist es wichtig, seine Texte korrigieren zu lassen?

Die Frage will ich heute anhand alltäglicherer Beispiele beantworten. Die Hochzeit steht an. Das Glück ist so groß, dass das Brautpaar es mit Verwandten und Freunden teilen will. Schnell wird es getrübt, wenn die Frage aufkommt, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird. Wenig später wird das Glück ins Unermessliche gesteigert. Das erste Kind ist da und soll getauft werden. Schon wieder stolpert man über einzelne Begriffe oder Bezüge in der Einladung. Der runde Geburtstag soll in großer Runde gefeiert werden. Da kann man doch nichts falsch machen. Aber der eine Kollege weist diskret auf diesen einen Fehler in der Einladung hin. Wie peinlich! Natürlich wird dieser Fehler kein zweites Mal passieren, aber die Blamage ist schon da.

Es ist nicht schlimm, sich hier Hilfe zu holen. Gerade eine Einladung ist schnell korrigiert, kostet also nicht viel. Du kaufst dir ein Stück Sicherheit, vor allem, wenn Tante Gertrud mit diebischer Freude jeden privaten Text nach Tipp- und Schreibfehlern durchsucht. Was für ein sauertöpfisches Gesicht muss sie ziehen, wenn sie nichts zum Kritisieren findet?

Lösung zum Rätsel der Woche (KW 43/2023)

Die Lösung des gestrigen Worträtsels lautet „ums“. Du solltest jetzt wissend nicken, da wir erst vor zwei Wochen „vors“ behandelten und sich hier dieselben Regeln heranziehen lassen. Falls du das Rätsel verpasst hast, musst du jetzt aber nicht nach ihm suchen, um die Hintergründe zu erfahren. Es handelt sich um eine Verschmelzung einer Präposition (um, vor, auf …) und einem Artikel, in diesem Fall das. Bei dieser Wortgruppe wird kein Apostroph gesetzt, es ist keine Markierung nötig, um die weggelassenen Buchstaben des Artikels anzuzeigen.

Rätsel der Woche (KW 43/2023)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Warum ist es wichtig, seine Texte korrigieren zu lassen?

Die Frage will ich heute anhand des Romans beantworten. Ein Roman soll unterhalten. Dazu ist es zuerst einmal notwendig, dass die Lesenden seinen Inhalt verstehen. Tippfehler oder Buchstabendreher können einem Wort eine neue Bedeutung geben, sodass es zu Verwirrung bei den Leser*innen kommen kann. Sie stolpern über das falsch geschriebene Wort, selbst wenn der Fehler offensichtlich und das korrekte Wort klar ist. Das reißt sie aus dem Lesefluss. Passiert das oft genug, wird das Buch weggelegt und kassiert u. U. eine schlechte Kritik.

Romanautor*innen wissen das. Ihnen ist die Maximierung des Lesegenusses wichtig, um von den Lesenden weiterempfohlen zu werden. Nur so können sie ggf. die Kosten für ihr Buch zurück- und eventuell einen Verdienst erhalten. Darüber hinaus ist es eine Respektbekundung, indem man durch gute Qualität zeigt, dass man den Kunden und seine/ihre Entscheidung für das Buch zu schätzen weiß.

Schreibupdate – 23.10.2023

So viel ist letzte Woche passiert! Ich habe wieder an meinen Projekten gearbeitet. Dabei kam ich überraschend gut in meine Herbstlande-Novelle rein, sodass ich sie innerhalb von zwei Tagen und mit insgesamt 2.230 geschriebenen Worten beendete. Somit geht es weiter mit meiner Dienstmädchen-Reihe. Ich habe mir den Plot vorgeknöpft und schon einiges eingefügt. Mein neuer Lieblingscharakter wird vorkommen und ein paar seiner ganz speziellen Auftritte darbieten.

Mein Pseudonym Ina Faland hat noch Pause. Es gab zu viel zu erledigen. Aber ich will nach Möglichkeit noch diese Woche wieder loslegen.

Gerade ist es ruhig in meinem Korrektorat. Viele Autor*innen erholen sich von den Strapazen ihrer Veröffentlichung zur FBM. Ich bin nicht traurig darum, weil es mir Zeit für meine Ausbildung zur Lektorin gibt.

Vom Arbeitspensum her liege ich für den Oktober bei 15,66 und für 2023 bei 83,1 %.

Ich bin mehr als eine Plotterin

Passend zu Dienstag: Ich habe viel zu tun. Für mein Unternehmen habe ich jetzt eine Ausbildung zur Lektorin begonnen. „Bald“, Zeit ist bekanntlich ein sehr dehnbarer Begriff, werde ich zusätzlich zum Korrektorat auch Lektorate anbieten können. Als Fantasyautorin will ich meine Novelle beenden. Da fehlen nur noch ungefähr anderthalb Kapitel. Damit ich das alles inklusive dem kommenden Lebensratgeber unter einen Hut bekommen kann, plane ich nicht nur, was in den Lebensratgeber kommen soll, sondern auch meine Zeit. Ich will jeden Tag an allen drei Projekten arbeiten und sie vorantreiben. Das bedeutet, dass ich ausrechnen muss, wie viel Zeit ich jeweils brauchen werde, wann ich jeweils fertig sein muss und wie viel Zeit ich somit jeden Tag jeweils daran arbeiten muss. Ich teile das Ergebnis, sobald ich damit fertig bin.

Lösung zum Rätsel der Woche (KW 42/2023)

Die Lösung des gestrigen Worträtsels lautet „totlaufen“. Da ist man stolz, zu wissen, wie sich der Tod schreibt, und dann werden manche Wörter doch anders geschrieben, obwohl sie sich auf ihn beziehen. Es ist verwirrend, und ich kann verstehen, wenn du wegen dieser ganzen Regeln angesäuert bist. Der Duden hat dafür eine Erklärung. Verben wie z. B. totkriegen werden meistens mit tot- gebildet. Adjektive wie z. B. todsicher und Wörter wie todlangweilig, die durch die Silbe gesteigert werden, werden meistens mit tod- gebildet.

Rätsel der Woche (KW 42/2023)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Vertrauen

„Wenn ich das in ein Korrektorat gebe, wird der Korrektor denken, ich sei dumm.“ So oder so ähnlich, kennst du diesen Gedanken? Kennst du die Angst vor dem Urteil eines fremden Menschen, weil du weißt, dass deine Rechtschreibung nicht perfekt ist? Tut dir das Herz weh, weil du deine Geschichten in die Welt schicken willst und dich wegen der Fehler im Text nicht traust? Dabei liebst du das Schreiben und deine Geschichten und willst nicht damit aufhören? Sagen dir vielleicht sogar Bekannte, dass du das Schreiben sein lassen sollst?

Atme tief durch, gerne ein paar Mal. Es ist alles in Ordnung. Professionelle Korrektor*innen machen sich nicht über Autor*innen lustig, die sich an sie wenden. Wir respektieren sie, weil sie sich ihrer Schwäche bewusst sind und ggf. ihre Angst überwinden mussten. Mach dir keine Sorgen. Es ist unser Job, die Fehler zu finden und zu korrigieren. Wir fühlen uns deshalb nicht wie etwas Besseres und wir halten niemanden für dumm.