Leserückblick „Rafael 2.0“

Mit „Rafael 2.0“ von Karl Olsberg habe ich einen weiteren Roman gelesen, den ich geschenkt bekam und dem ich auf dem Grabbeltisch beim Durchwühlen wohl keinen zweiten Blick geschenkt hätte.

Darin geht es um Michael, dem Sohn eines erfolgreichen Unternehmers und Programmierers. Er hat gerade seinen Zwillingsbruder Rafael an einer Erbkrankheit verloren, als er hinter das Geheimnis kommt, weshalb sich sein Vater in letzter Zeit so merkwürdig benimmt: Er und Rafael hatten in seiner verbliebenen Lebenszeit an einer künstlichen Intelligenz gearbeitet, in der Rafaels Persönlichkeit zu einem gewissen Teil weiterlebt. Während Michael noch nicht weiß, was er davon halten soll, wird sein Vater entführt und plötzlich sind alle hinter diesem Programm her.

Die Figuren sind simpel. Effektiv kann man sie leicht in Gut und Böse sortieren, obwohl zwei Figuren nicht direkt durchschaubar sind. Trotzdem gibt es eine Figurenentwicklung, wie man sie in Geschichten erwartet. Michael macht sich dabei richtig gut. Mir gefällt seine Prinzipientreue. Auch Metatron hat mich positiv überrascht.

Der Roman richtet sich an Jugendliche. Entsprechend lässt er sich gut lesen. Große Überraschungen darf man als erfahrener Lesehase nicht erwarten, aber das ist auch nicht immer nötig. Manchmal will man einfach eine Geschichte genießen können. Da ist jede komplizierte Raffinesse schon zu viel.

Ich fühlte mich gut unterhalten, zumal die Geschichte einen aktuellen Nerv trifft. Was passiert, wenn unsere aktuell bereits existierenden KIs sich plötzlich gegen uns wenden sollten?

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