Leserückblick „Energieschnüre“

Dieses Mal habe ich ein eher ungewöhnliches Buch gelesen. „Energieschnüre“ wurde von Denise Linn geschrieben, in deren Adern das Blut der Ureinwohner Amerikas fließt.

Die indigenen Stämme Amerikas haben eine ganz andere Beziehung zu ihrer Umwelt als wir Europäer. Von daher ist die Thematik nicht ungewöhnlich. Es geht darum, dass jeder von uns mit allen Menschen, egal ob verstorben, ungeboren oder gerade am Leben und auch mit vielen Gegenständen durch Energieschnüre verbunden ist. Diese Schnüre können sowohl positive als auch negative Energie zu uns schicken bzw. uns unsere Energie absaugen.

Als mir eine Bekannte von dem Buch erzählte, fand ich das Thema unheimlich interessant. Man muss nicht alles glauben, aber es schadet nichts, möglichst viel über die Gedankenwelten anderer Menschen oder sogar Kulturen zu wissen. Ich schließe nie aus, dass ich am Ende wenigstens Teilweise etwas für mich mitnehme. Allerdings habe ich diesen Wissensdurst lange ignoriert, was ich in Zukunft korrigieren will.

Die Autorin erzählt mit vielen selbsterlebten Geschichten, was es mit den Energieschnüren, ihren Wirkungen auf uns und den Möglichkeiten im Umgang mit ihnen auf sich hat. Diese Geschichten fand ich immer sehr interessant. Die Erklärungen selbst waren mir allerdings etwas zu trocken. Nicht, dass sie wie eine typische Ratgeber- oder Sachbuchautorin schreiben würde. Irgendwie holte mich ihr Erzählstil an diesen Stellen nicht richtig ab. Es fühlte sich ein wenig so an, als würde sie knapp an der Erzählstimme vorbeischrammen, die mich berühren würde. Schade, aber dafür kann sie nichts.

Das Buch beginnt mit der Erläuterung, was Energieschnüre sind und wie man sich die vorstellen kann. Strahlende Schnüre, wenn sie zu einem Menschen oder Objekt führen, mit dem uns Positives verbindet, schrumpelig, dunkel und zäh, wenn sie uns mit etwas Negativem verbinden. Es wird erklärt, wie diese zusätzlichen Verbindungen zustande kommen, wie man sich von ihnen befreien und vor ihnen schützen kann. Die Autorin geht dabei aber auch darauf ein, dass man nicht in Angst vor den dunklen Energieschnüren leben soll, weil man sie dann anzieht …

Definitiv, es ist ein ungewöhnliches Buch. Ich kann mir das Prinzip gut vorstellen, aber würde man mich dazu auffordern, die Augen zu schließen und zu visualisieren, wie die vielen Schnüre aus mir herauskommen und wie sie aussehen und dass ich die dunklen Energieschnüre durchtrenne, ginge bei mir eine rote Warnleuchte wegen Überlastung an. Für mich sind diese Schnüre eher ein Sinnbild, damit man sich das Prinzip vorstellen kann, die aber so in der Form eigentlich gar nicht existieren. Wer dieses Sinnbild allerdings braucht, ist damit gut bedient. Ob ich die beschriebenen Techniken jemals anwenden werde, bezweifle ich aktuell stark.

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