Leserückblick „Weit weg und ganz nah“

Es liegt schon ein paar Jahre bei mir auf dem SuB. Endlich habe ich es mir vorgenommen. „Weit weg und ganz nah“ von Jojo Moyens, das zugleich mein erstes Buch von dieser Autorin ist.

In dem Buch geht es um Jess. Ihr Mann hat sie verlassen und zahlt weder für sie noch die Kinder Unterhalt, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen kann. Jess hält sich und ihre kleine Familie mit Putzjobs und gelegentlichem Kellnern mehr schlecht als recht über Wasser. Zu den Geldsorgen kommt, dass der Sohn ihres Mannes, den sie aufgenommen hat, ständig verprügelt wird, und dass ihre Tochter ein Mathegenie ist und eigentlich auf eine Schule für Hochbegabte gehört, sie das finanziell aber nicht stemmen kann, so sehr ihre Tochter sich das wünscht. Da begegnet sie einem Mann, für den sie putzt. Er ist völlig betrunken, sodass sie ihn mit dem Taxi nach Hause bringt. Im Taxi findet sie sein Geld. Geld, das sie dringend gebrauchen kann. Sie nimmt es mit der Absicht an sich, es ihm zurückzuzahlen. Und dann sitzt sie mit ihrer Familie wenige Tage später bei ihm im Auto und lässt sich von England nach Schottland zu einer Matheolympiade bringen …

Die Figuren sind so herzlich. Sie haben alle ihre eigenen Probleme, die sie gegenseitig beeinflussen. Sie wollen sich gegenseitig helfen und machen es dabei teilweise noch schlimmer. Und über allem hängt dieses Damoklesschwert in Form des genommenen Geldes, das ich als Leserin nur zu gerne vergessen wollte.

Der Schreibstil passt super zu einem Roman, den man im Sommer liest. Die Handlung spielt zwar zum Wechsel in den Frühling, aber ich stelle es mir super vor, träge am Strand zu sitzen, den Wellen zu lauschen und dabei diesen Roman zu lesen. Er lässt sich super lesen und lockt mir kurzen Kapiteln bzw. Szenen zum Weiterlesen. Schön fand ich, dass der Roman aus den vier Perspektiven von Jess, den Kindern und ihrem Arbeitgeber geschrieben ist. So konnte ich auch hautnah mitverfolgen, wie es vor allem den Kids geht, die jeder für sich einen nicht unerheblichen Packen mit sich herumtragen müssen.

Obwohl der Roman überwiegend im Auto stattfindet, mag ich ihn. Ich möchte gerne weitere Romane dieser Autorin lesen, vor allem der Bestseller von ihr. Von mir gibt es für diesen Roman eine klare Empfehlung. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und war immer wieder tief berührt von den Ereignissen.

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