Seit dem Update vor knapp zwei Wochen hat sich auf den ersten Blick relativ wenig getan. Deshalb will ich heute nur auf mein aktuelles Romanprojekt eingehen, über das ich bisher kaum etwas erzählt habe und wo sich durchaus viel getan hat, wenn man das anhand von gearbeiteten Minuten wohl auch nicht direkt erkennen kann.
Noch ist alles im Fluss, sodass sich manches ändern kann. Aber bisher soll es eine lockere Liebesgeschichte werden, in der Weihnachten eine große Bedeutung hat. Mir schwebt etwas ähnliches wie die Netflix-Produktionen vor, in denen die Figuren an Weihnachten den richtigen Partner finden. Ob ich das schaffe, wird sich im Laufe des Jahres zeigen.
Ich stehe noch ziemlich am Anfang meiner Arbeit. Im Januar hatte ich ein anderthalb Stunden recherchiert, was es so an Büchern mit dem Thema Weihnachten gibt. Die Auswahl ist in der Erwachsenenliteratur relativ gering, zumindest mit den Schlagworten, die ich auf Amazon benutzt habe. Dadurch weiß ich jetzt aber, was es bereits gibt, und kann etwas Neues erschaffen.
Im Februar schaffte ich es wegen der vielen Kurzgeschichten nicht, an diesem Projekt weiterzuarbeiten. Dafür habe ich im März ziemlich viel erledigt. Fast zwölf Stunden saß ich für erste Recherchen und die ganz grobe Planung am PC. Es klingt langweiliger, als es ist. Hauptschauplatz ist eine Residenz für alte, gut betuchte Leute. Da ich mich mit einer solchen Seniorenresidenz noch nie beschäftigt hatte, bemühte ich Google, um das Wissenswerte zu sammeln. Mein Pitch (eine Art Zusammenfassung der Geschichte in einem Satz) und eine etwas detailliertere Zusammenfassung in fünf Sätzen stehen bereits. Die sind aber noch nicht in Stein gemeißelt. Dazu muss ich erst noch das Exposé schreiben, das deutlich ausführlicher ist als die Zusammenfassung in fünf Sätzen. Dazwischen liegen auch ein paar Arbeitsschritte. Erst wenn das Exposé steht, kann ich sicher sagen, dass sich an meinem Pitch nichts mehr ändert. Dann werde ich ihn mit dir teilen. Bis dahin: 🤐. Anschließend musste ich meine Figuren kennenlernen. Dazu suchte ich im Internet nach passenden Bildern, damit ich die Menschen genau vor Augen habe und besser beschreiben kann. (Trotzdem muss sich niemand Sorgen machen, er könnte sich irgendwann in einer Geschichte wiederfinden. Keine Beschreibung ist so perfekt, dass man als Leser die menschliche Vorlage erkennen könnte.) Ich habe zu jeder Figur ein Datenblatt angelegt und mit einem Namensgenerator Namen vergeben. Es können noch weitere Figuren hinzukommen, aber das Hauptensemble ist gecastet. Mit dem Wissen, wie viele Personen ich habe, habe ich meine Residenz aufgebaut. Es ist ein altes Jagdschlösschen, das zu einer Seniorenresidenz umgebaut wurde. Das ist doch der perfekte Ort für gut betuchte, alte Leute. Ich weiß, wie es darin aussieht. Ich würde dort auch gerne meinen Ruhestand verbringen. 😉 Ich habe mir extra ein Programm heruntergeladen, mit dem ich Gebäude planen und einrichten kann. Die kostenlose Version hat einiges zu bieten. Nur die 3D-Ansicht fehlt, sodass ich nur von oben in die einzelnen Etagen reinschauen kann. Ich musste von jedem Raum ein bis mehrere Foto/s schießen, um mir vorstellen zu können, wie ein Spaziergang durch die Residenz aussieht. Allein der Aufbau dieser Residenz mit dem Programm hat ziemlich lange gedauert.
Jetzt im April geht es weiter mit der Charakterisierung meiner Figuren. Ich habe also angefangen, meine Figurendatenblätter auszufüllen. Ein paar Dinge stehen dort schon drin, weil sie sich durch die Zusammenfassung in fünf Sätzen oder die Einrichtung in der Residenz ergeben haben, aber die meisten Felder sind noch leer. Immerhin, heute habe ich das Figurendatenblatt meiner Hauptfigur ausgefüllt. Manches werde ich noch ergänzen, wenn ich während der Planungsphase weiter ins Detail gehe und dadurch auch meine Hauptfigur näher kennenlerne, aber das grobe Gerüst steht.
Und was bedeutet das Diagramm? 🤔 Wenn du es dir genau anschaust, erkennst du, dass ich meine Arbeitsabläufe in vier Teilschritte aufgegliedert habe.
- Planen: Das beinhaltet Recherche und in meinem Fall die Abarbeitung der Schneeflockenmethode, bei der man vom Groben (Pitch) über die Figurencharakterisierung zum Feinen (Exposé) gelangt. Ich habe sie meinen Bedürfnissen ein wenig angepasst, damit ich besser mit ihr klarkomme, aber ich bin immer noch nahe am Original.
- Schreiben: Dazu muss ich wohl wenig sagen. Es ist der Schaffensprozess meiner Rohfassung.
- Überarbeiten: Hier entsteht aus der Rohfassung, in der Tippfehler, Rechtschreibfehler, Logikfehler, Löcher und schlechter Stil sich tummeln, eine Version, aus der ich das Beste mache, zu dem ich ohne Hilfe fähig bin. Diese gebe ich an meine Testleser, damit ich ihr Feedback einarbeiten kann. Das können übersehene Tipp- und Rechtschreibfehler sein, Sätze, die sich holprig lesen lassen oder deren Sinn sich nur erfassen lässt, wenn man der Autor dieses Satzes ist, oder auch generelle Verständnisprobleme, weil die Erklärung nicht eindeutig genug ist oder komplett fehlt.
- Absenden: Irgendwann muss man als Autor sein Baby in die Welt schicken. In diesem Fall zum Verlag oder dem Anbieter für Selfpublisher.
Ich rechne bisher mit etwa 75 Stunden Arbeit, bis ich mit dem Schreiben beginnen kann. Davon habe ich bereits rund 23,5 Stunden erledigt, wodurch die angezeigten 31% zustandekommen. Ein knappes Drittel ist erreicht und es juckt mir in den Fingern, endlich ans Exposé zu gelangen. Nicht nur, weil ich anschließend mit dem Schreiben beginnen kann, sondern weil ich dann auch genau weiß, wohin die Geschichte gehen soll und welche Umwege sie dorthin nehmen wird. Bist du genauso neugierig wie ich, wohin die Reise gehen wird? 🙃