Verena Jung

Rätsel der Woche (KW 45/2023)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Leserückblick „Der Zirkel der Phantanauten – Der Tränenpalast“

Zuletzt habe ich „Der Zirkel der Phantanauten – Der Tränenpalast“ von Ralf Isau gelesen. Dieses Buch habe ich gekauft, weil mir der zweite Teil vom Grabbeltisch mitgebracht worden war und der Klappentext so vielversprechend klang, dass ich zudem auch den dritten und letzten Teil beschafft hatte.

Im ersten Teil geht es um Jim, der ein merkwürdiges Stück messingfarbenes Metall mit kleinen Diamanten darauf findet. Dank dieses Funds wird er in eine alte Burg eingeladen, um dem Zirkel der Phantanauten beizutreten. Zuvor muss er allerdings eine ganze Welt in seinen Träumen erschaffen und diese besuchen. Was harmlos beginnt, führt zum düsteren Tränenpalast.

Jim ist elf Jahre alt, besitzt allerdings die geistige Reife eines 16-jährigen. Das macht ihn interessant, weil er damit zu kämpfen hat, ernst genommen zu werden. Da kommt die Einladung eigentlich gerade recht. Die übrigen Figuren existieren eigentlich nur dafür, dass sein Abenteuer stattfinden kann. Würde ohne Mitstreiter und Gegenspieler ja auch nicht funktionieren. In der Kombination empfand ich die Figuren kurzweilig, aber einfach gestrickt.

Umso mehr mochte ich die Welt, die Jim erträumt hat. Die hätte mit anderen Figuren und anderem Zielpublikum auch für einen Gruselroman herhalten können.

Die Geschichte selbst lässt sich leicht und schnell lesen, da sie sich eher an Jugendliche richtet. Ich schätze, das Zielpublikum dürfte so 12 bis 16 Jahre alt sein. Als Erwachsene habe ich meine Erwartungen also etwas gesenkt. Die Sätze sind einfacher aufgebaut. Auf manches wird nicht so genau eingegangen bzw. die Konflikte werden rasch gelöst. Dafür wurde ich mit einer schönen Geschichte voller Fantasie belohnt.

Ich fand das Buch kurzweilig und ich bin begeistert von der Fantasie des Autors. Obwohl es sich der Portalfantasy zuordnen lässt, habe ich noch nichts Derartiges gelesen. Ich hatte ein schönes Leseerlebnis. Zugleich habe ich das Gefühl, dass meine eigene Fantasie in mir noch ungekannter Form Nahrung erhalten hat.

Warum ist es wichtig, seine Texte korrigieren zu lassen?

Die Frage will ich heute anhand von Bewerbungen beantworten. Es ist kein Mythos, dass Bewerbungen auf dem Absagestapel landen, sobald die mit der ersten Sichtung betraute Person über einen Schreibfehler stolpert. Ich habe selbst lange Jahre im Büro gearbeitet und diese Anweisung bekommen. Ich habe mir den Spaß gemacht, die Bewerbung trotzdem zu Ende zu lesen. Die Fähigkeiten waren super, die Referenzen überzeugend, der Lebenslauf lückenlos und die Personen hatten teilweise zuvor in namhaften Unternehmen gelernt bzw. gearbeitet. Trotzdem erhielten sie nicht einmal die kleinste Chance, weil sich z. B. ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Die Leute taten mir unheimlich leid. Sie hatten vermutlich eine tolle Rechtschreibung, aber dieser eine kleine Fehler war weder von ihrem Schreibprogramm angezeigt worden noch haben sie ihn beim Lesen gesehen. Über so was liest man einfach drüber, ohne es zu bemerken.

Es kommt häufig vor, dass die Bewerbung vorgeschrieben und nur noch in Teilen an das Unternehmen und die Stelle angepasst wird. Wieso soll man auch ständig das Rad bei den Absätzen über die letzte Stelle und die Kompetenzen neu erfinden? Da zieht sich unter Umständen ein solcher Fehler durch alle Bewerbungen, teilweise hunderte, und man erfährt nie, wieso man nur Absagen erhält. Da ist es besser, sich einmal die Bewerbung kontrollieren zu lassen. Das kostet auch nicht viel, ist aber eine sinnvolle Investition.

Schreibupdate – 06.11.2023

Der NaNo hat letzten Mittwoch begonnen. Ich war von Montag bis einschließlich Mittwoch wegen der Halloweenlesung des Verlags Torsten Low nicht zuhause, aber von Donnerstag an habe ich täglich geschrieben. Dabei ließ ich es langsam angehen. Immerhin hatte ich letzte Woche Urlaub. So schrieb ich von Donnerstag bis Samstag 2.246 Wörter. Am Sonntag allerdings habe ich gestreamt. Einige Autor*innen haben sich zusammengetan, um im November von morgens bis abends in einer NaNoStaffel zu streamen, und ich war sonntags von 11 bis 14 Uhr online. In der Zeit, von der auch einiges für Quatschen draufging, habe ich meinen Wortstand fast verdoppelt. Mit 2.038 Wörtern bin ich mal gerade auf 4.284 Wörter gesprungen. Es hat aber auch total Spaß gemacht, mit so vielen NaNo-Begeisterten zu arbeiten. Ob Teil 3 meiner Dienstmädchen-Reihe im November noch fertig wird?

Schön wäre es, weil ich dann im Dezember Zeit für die Veröffentlichung meines nächsten Lebensratgebers unter meinem Pseudonym Ina Faland hätte. Daran habe ich nämlich auf Halloween die ersten 443 Wörter geschrieben. Ich werde an beiden Projekten parallel arbeiten müssen, um meinen Zeitplan einhalten zu können. Das ist neu für mich, aber ich will, dass es klappt, also werde ich alles Nötige dafür tun.

Den Oktober beende ich mit 26,16 %. Mit den ganzen anderen Aufgaben, die ich in dem Monat erledigte, ist es ein gutes Ergebnis. Wenn alles klappt, hole ich das fehlende Pensum im November nach. Der November steht bereits bei 23,16 % und für 2023 bin ich bei 85,94 %. Ich läute mal den Endspurt ein.

This content has not been reviewed by National Novel Writing Month. For more information, please visit nanowrimo.org.

Neues von Ghizmo und Gimms

Ghizmo liebt Kartons. Wann immer er einen findet, in den er hineinpasst – wir reden hier von einem stattlichen Kater –, legt er sich hinein. Gimmsy ist nicht so vernarrt in Kartons, aber sie schaut gerne rein, wenn Ghizmo drin hockt. Dumm nur, dass Ghizmo sich dadurch gestört fühlt. Er fauchte, sie fauchte zurück. Er schlug nach ihr, sie schlug zurück. Es war eine Pattsituation, die Gimmsy zu doof wurde, weshalb sie ihrer Wege stolzierte. Western, 12 Uhr mittags, aber 2.0.

Warum ist es wichtig, seine Texte korrigieren zu lassen?

Die Frage will ich heute anhand alltäglicherer Beispiele beantworten. Die Hochzeit steht an. Das Glück ist so groß, dass das Brautpaar es mit Verwandten und Freunden teilen will. Schnell wird es getrübt, wenn die Frage aufkommt, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird. Wenig später wird das Glück ins Unermessliche gesteigert. Das erste Kind ist da und soll getauft werden. Schon wieder stolpert man über einzelne Begriffe oder Bezüge in der Einladung. Der runde Geburtstag soll in großer Runde gefeiert werden. Da kann man doch nichts falsch machen. Aber der eine Kollege weist diskret auf diesen einen Fehler in der Einladung hin. Wie peinlich! Natürlich wird dieser Fehler kein zweites Mal passieren, aber die Blamage ist schon da.

Es ist nicht schlimm, sich hier Hilfe zu holen. Gerade eine Einladung ist schnell korrigiert, kostet also nicht viel. Du kaufst dir ein Stück Sicherheit, vor allem, wenn Tante Gertrud mit diebischer Freude jeden privaten Text nach Tipp- und Schreibfehlern durchsucht. Was für ein sauertöpfisches Gesicht muss sie ziehen, wenn sie nichts zum Kritisieren findet?

Leserückblick „Rafael 2.0“

Mit „Rafael 2.0“ von Karl Olsberg habe ich einen weiteren Roman gelesen, den ich geschenkt bekam und dem ich auf dem Grabbeltisch beim Durchwühlen wohl keinen zweiten Blick geschenkt hätte.

Darin geht es um Michael, dem Sohn eines erfolgreichen Unternehmers und Programmierers. Er hat gerade seinen Zwillingsbruder Rafael an einer Erbkrankheit verloren, als er hinter das Geheimnis kommt, weshalb sich sein Vater in letzter Zeit so merkwürdig benimmt: Er und Rafael hatten in seiner verbliebenen Lebenszeit an einer künstlichen Intelligenz gearbeitet, in der Rafaels Persönlichkeit zu einem gewissen Teil weiterlebt. Während Michael noch nicht weiß, was er davon halten soll, wird sein Vater entführt und plötzlich sind alle hinter diesem Programm her.

Die Figuren sind simpel. Effektiv kann man sie leicht in Gut und Böse sortieren, obwohl zwei Figuren nicht direkt durchschaubar sind. Trotzdem gibt es eine Figurenentwicklung, wie man sie in Geschichten erwartet. Michael macht sich dabei richtig gut. Mir gefällt seine Prinzipientreue. Auch Metatron hat mich positiv überrascht.

Der Roman richtet sich an Jugendliche. Entsprechend lässt er sich gut lesen. Große Überraschungen darf man als erfahrener Lesehase nicht erwarten, aber das ist auch nicht immer nötig. Manchmal will man einfach eine Geschichte genießen können. Da ist jede komplizierte Raffinesse schon zu viel.

Ich fühlte mich gut unterhalten, zumal die Geschichte einen aktuellen Nerv trifft. Was passiert, wenn unsere aktuell bereits existierenden KIs sich plötzlich gegen uns wenden sollten?

Schreibupdate – 30.10.2023

Da fühlte es sich nach so viel an und dann muss ich feststellen, dass ich letzte Woche gerade einmal 90 Minuten an meinen Projekten gearbeitet habe – 60 Minuten an meinem Plot für den dritten Teil meiner Dienstmädchenreihe (der Schreibmonat November kann kommen) und 30 Minuten am Konzept für Teil zwei meiner Fee des Schicksals, die ich unter dem Pseudonym Ina Faland veröffentliche.

Tja, die Woche war voll mit weiteren Tätigkeiten. So studiere ich Lektorate, um die Arbeit dahinter zu verstehen und bald Lektorate anbieten zu können. Ich habe mich über Patreon schlau gemacht und meinen Social Media Kurs für Autor*innen von Tinka Beere fortgeführt. Klingt nach wenig, frisst aber Zeit.

Vom Arbeitspensum her liege ich für den Oktober bei 23,77 % und für 2023 bei 83,78 %.

Herbst

Der Herbst hat mich ganz schön überrascht. Die Temperaturen fielen von einem auf den nächsten Tag und mit ihnen verfärbten sich die Blätter. Mittlerweile sehen einige Bäume schon ziemlich zerrupft aus. Ich mag diese Jahreszeit. Sie ist gemütlich und bunt. Wenn es kälter wird, sitze ich vorm PC, eine Tasse Tee in der Hand, die Thermoskanne in greifbarer Nähe, und komme so richtig in Fahrt. Die Trägheit des heißen Sommers ist wie mit dem ersten Herbststurm weggeblasen und ich sprühe vor Energie und Einfällen. Das genieße ich.

Wie stehst du zum Herbst? Kannst du die Veränderung genießen oder trauerst du um das Ende eines schönen Sommers?