Verena Jung

April – Monatsrückblick

Am liebsten würde ich die Zeit anhalten. Sie fliegt dahin. Wie soll ich da hinterherkommen?

Gut, ich hatte in der ersten Aprilwoche noch Urlaub. Das hat mich ein wenig Produktivzeit gekostet. Das erklärt dann auch, weshalb ich nicht die 100 % für den Monat geschafft habe. Aber mit 73,86 % bin ich auch zufrieden. Hey, ich hatte Urlaub. Da kann ich nicht die volle Leistung bringen, zumal ich meine Arbeitszeit verringern musste, um gesund zu bleiben.

Trotzdem habe ich 45 Minuten für ein Märchen geplottet. Das Märchen hat keinen Anklang gefunden, aber ich bis zur Deadline noch Zeit. Ich werde mir etwas anderes einfallen lassen. Ich sehe es als Übung.

Für mein Pseudonym Ina Faland habe ich wieder mehr Zeit in mein nächstes Buch gesteckt. Der Veröffentlichungstermin steht kurz bevor. Da war es kein Luxus etwas mehr als sieben Stunden zu investieren. Die Überarbeitung ist so ziemlich abgeschlossen, aber es gibt noch einiges für die Veröffentlichung selbst zu tun.

Und dann habe ich tatsächlich viel korrigiert, fast genau sechs Stunden. Das Projekt hat zwar bis Ende des Jahres noch Zeit, aber – ja, ich hätte für dieses Jahr noch ein paar Slots frei, sodass du auch kurzfristig anfragen kannst – gerade habe ich keinen Auftrag, sodass ich die Korrektur lieber vorziehe, damit ich Ende des Jahres für andere Korrektorate frei bin. Da habe ich sogar schon eine Anfrage bekommen, die ich dank meiner Herangehensweise bestätigen konnte.

Ich habe noch viel drumherum erledigt. Mein Aquarellkurs für die VHS endet morgen. Dafür hatte ich im April echt viel gemalt, vor allem im Urlaub, weil ich da mal richtig Zeit und Muse hatte. Das habe ich richtig genossen und es sind so tolle Bilder entstanden. Die Entwicklung meiner Malfähigkeiten hat mich echt überrascht. Hatte ich am Anfang des Kurses noch Zweifel, ob ich als Dozentin für Aquarellmalerei wirklich geeignet bin, bin ich mittlerweile sicher, dass ich einen guten Job mache. Die Rückmeldung meiner Teilnehmer tut da ihr übriges.

Ich habe für einen Kollegen einen begonnenen Roman testgelesen, bei dem er nicht wusste, ob er stimmig ist und wie er ihn beenden soll. Ich habe einfach jede Szene kommentiert, wie ich mich beim Lesen gefühlt habe, was ich von den Ereignissen und dem Verhalten der Figuren halte und was ich eventuell deswegen im späteren Verlauf des Romans erwarte. Dieser Einblick hat dem Kollegen so sehr geholfen, dass er tatsächlich jetzt weiß, wie er weitermachen will. Er muss nur noch Zeit dazu finden. Wie schade! Ich warte nämlich sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Für meine Lektoratsausbildung habe ich 6 Stunden gearbeitet. Ich kann jetzt bald etwas an meinen Ausbilder schicken und habe echt Bammel vorm Urteil. Aber egal, wie es ausfallen wird, ich kann nur daraus lernen.

Tja, mal sehen, was ich dann im Mai schaffe. Ich habe Pläne!

Neues von Ghizmo und Gimms

Woran merkt man, dass Katzen ihren eigenen Kopf haben? Genau, sie haben einen eigenen Geschmack bezüglich des Werkzeugs, mit dem sie gebürstet werden. Ghizmo liebt ja seinen Bürsthandschuh. Früher wollte er nie gebürstet werden. Erst als wir diese Dinger kauften und sie ihm als Massagehandschuh und Wellnesswerkzeug verkauften, war er plötzlich total davon angetan, gebürstet zu werden. Dummerweise kann er dabei nicht stillhalten. Er läuft immer hin und her und schreit lauthals seine Freude heraus. Gimmsy kann auch nichts mit den typischen Tierbürsten anfangen, findet den Bürsthandschuh allerdings ebenfalls doof. Aus Jux habe ich sie mit meinem Kamm gebürstet. Der kommt nicht gut durch ihr Fell, ist also raus. Dann folgte meine Wildschweinborstenbürste. Wow, die liebt sie! Da ging die Schnurr auf einmal los wie ein Moped. So laut ist sie selten. Merke: Ich darf die Wildschweinborstenbürste vielleicht gnädigerweise weiterhin benutzen, aber das ist jetzt Gimmsys Bürste.

Lösung zum Rätsel der Woche (KW 18/2024)

Die Lösung des gestrigen Worträtsels lautet „Sisyphusarbeit“. Na, ahnst du es schon? Das Wort stammt natürlich von der griechische mythische Figur Sisyphus zurück. Wenn man das erst weiß, ist die Schreibweise natürlich klar. *Ironie Ende* Manchmal ist der Duden nicht hilfreich. Wie wäre es mit dieser Eselsbrücke. In Sisyphus kommen sowohl ein i als auch ein y vor. Das kann man sich noch merken. Das i kommt im Alphabet vor dem y. Das weiß jeder. Genauso ist es beim Namen.

Rätsel der Woche (KW 18/2024)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Leserückblick „Die Töchter des Henkers“

Ich kann gerade nicht die Finger von den Büchern lassen, die ich auf der LBM gekauft habe, obwohl doch noch so viele seit zwei Jahren auf ihren Moment warten. Ich tröste sie in Gedanken damit, dass ich schneller zu ihnen gelange, wenn ich die Bücher, auf die ich total heiß bin, schnellstmöglich lese. Heute ist also die Märchennovelle „Die Töchter des Henkers“ von Jana Jeworreck dran.

Darin geht es um die beiden Schwestern Felia und Tonja. Felia ist wunderschön, während Tonja aufgrund einer Krankheit als Kind voller Narben ist und das eine Augenlid etwas herabhängt. Ihr Vater hält sie gleichermaßen versteckt vor den neugierigen Blicken der Mitbürger. Dabei ist es Felias größter Wunsch, die Welt zu sehen. Tonja dagegen ist dankbar für das abgeschiedene Leben, das ihr die Blicke ihrer Mitmenschen erspart. Doch als sie älter werden, wird es zum Sport der Boten, die dem Henker die Liste der Todgeweihten bringen, einen Blick auf die beiden Töchter zu erhaschen. Sowohl dem Prinzen als auch einem Adligen gelingt es und aus völlig unterschiedlichen Gründen gehen sie eine Wette ein, die die Herzen der beiden Mädchen betrifft.

Direkt nach den ersten gelesenen Sätzen fühlte ich die Magie eines Märchens. Ich hatte schon wieder vergessen, dass es sich bei dem Buch um eine Märchennovelle handelt. Das merkt man richtig und ich fand es toll. Ich fühlte mich ein wenig in meine Kindheit zurückversetzt, als mir meine Mama die Märchen der Gebrüder Grimm vorlas. Es gibt nichts Schöneres, als wenn ein Buch eine Erinnerung im Leser weckt, die schön ist. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Kapitel meistens zwei bis vier Seiten lang waren. Da kann man immer mal ein Kapitel dazwischenschieben – und dann in der Geschichte hängenbleiben. So ist es wenig verwunderlich, dass ich die 150 Seiten in drei Tagen geradezu gefressen hatte. Einziger Wehrmutstropfen für mich ist, dass der Abstand vom Buchinneren zum Text etwas schmal ist. Ich behandle meine Bücher sehr sorgsam. Die Rücken von meinen Taschenbüchern bekommen keine Knicke, sodass sie oft noch nach Jahren wie neu aussehen. Da hatte ich meine Schwierigkeiten, aber es ging und wäre für mich auch kein Kritikpunkt gewesen, wegen dem ich vom Kauf des Buchs Abstand genommen hätte.

Neues von Ghizmo und Gimms

Gimmsy hat herausgefunden, was von uns bisher keiner wusste. Nicht einmal Ghizmo, der das Geheimnis unserer Küche als kleines Katerchen viel eher hätte bemerken müssen. Das Geheimnis ist, dass man unter die Küche gelangen kann, wenn man klein genug ist. Meine Chinchillas könnten reinpassen, die Katzen zum Glück nicht. Ich müsste ständig die Blende abnehmen, damit ich sie irgendwie hervorscheuchen könnte. Nun ist das nichts Besonderes. Aber ohne dieses Wissen hätte ich gestern nicht gewusst, wohin das Leckerchen verschwunden ist. Ich hatte es einfach in die Küche geworfen, damit Gimmsy hinterher rennen kann. Dabei war es ein paar Mal auf dem Boden aufgekommen und dann hinter die Blende der Küche gesprungen. Da war der Zwischenraum zwischen Boden und Küchenschränken plötzlich noch interessanter für Gimmsy – und mein Mann war so nett, das Leckerchen herauszuholen. Sonst hätte sie uns die Küche auseinander genommen.

Rätsel der Woche (KW 17/2024)

Jeden Mittwoch stelle ich hier Wörter vor, die aufgrund ihrer Schreibweise schwer zu knackende Nüsse sind. Damit es nicht zu trocken ist, gestalte ich es wie ein Ratespiel. Spaß gehört beim Lernen dazu. Umso leichter lassen sich die Wörter merken. Wenn mir eine schöne Eselsbrücke einfällt, werde ich sie mit dir teilen.

Im Beitragsbild siehst du den Begriff, um den es geht. Welche Schreibweise ist korrekt? Rate mit und antworte hier. Die Lösung verrate ich morgen.

Leserückblick „Das Zylinderkabinett oder Das Mädchen, das nicht dorthin gehörte“

Du wirst direkt merken, was für ein Fan ich bin, denn es geht heute schon wieder um ein Buch von Fabienne Siegmund, nämlich um „Das Zylinderkabinett oder Das Mädchen, das nicht dorthin gehörte“.

In dem Buch geht es um das Kaninchen Puschkin. Er lebt im Zylinderkabinett, wenn der Zauberer ihn gerade nicht für seine Vorstellung braucht oder die Frau ihn füttert. Dort findet er in einem der Gänge ein Mädchen, das sich an nichts erinnert und offensichtlich nicht ins Zylinderkabinett gehört. Puschkin hilft ihr, ihren Weg zu gehen. Dabei treffen sie auf die Pikdame, die Puschelwuschelohrenkatze und schließlich auch den fürchterlichen Schmuckfrosch.

Wortmagie. Reine Wortmagie. Wie passend, dass es in den Geschichten der Autorin auch immer Magie gibt. In den Gängen des Zylinderkabinetts mit den Tauben, den fliegenden Tüchern und Plastikrosen könnte man sich als Leser verlaufen. Zum Glück konnte ich dem treuen Puschkin folgen und so die vielen erstaunlichen Bewohner des Zylinderkabinetts kennenlernen. Manche hätte ich gerne noch näher kennengelernt oder mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Aber das ließ die Suche nach einer Lösung für das Mädchen nicht zu. Viel zu schnell waren die knapp 100 Seiten gelesen, das Abenteuer beendet. Wobei das Ende mich mit der Frage zurücklässt, ob alles geklappt hat. Bei dieser geschichte überlässt es die Autorin ihren Lesern, das zu entscheiden. Als sehr positiv eingestellte Person geht die Geschichte bei mir natürlich gut aus! Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Ende bei jemand anderem, der sich ein eher bittersüßes Ende ausdenkt, interessanter sein könnte. Falls du es gelesen hast, wäre ich auf dein endgültiges Ende gespannt. Teile es mir gerne mit!

Ein persönliches Highlight war der gezeichnete Hase am unteren Rand der Seiten, der über die Seiten hinweg zu einem Zylinder hüpft und darin verschwindet. Allein das ist etwas Aufmerksamkeit beim Lesen wert.

Wegen des offenen Endes wird die Geschichte nicht für jeden etwas sein. Daher musst du selbst entscheiden, ob das Buch für dich geeignet ist oder nicht. Ich persönlich fand es gut und empfehle es gerne weiter.

Neues von Ghizmo und Gimms

Hach ja, manchmal stellt Gimmsy sich auch selbst ein Beinchen. Wenn ihr die Fütterung nicht schnell genug geht, frisst sie ja bekanntlich meinen Ficus Benjamini an. Es war mal wieder zu viel davon, sodass sie sich erbrechen musste. Als mein Mann morgens nach unten kam, musste er also erst einmal die Pfütze wegwischen. Als er in die Küche gehen wollte, entdeckte er ein Haarknäuel von Ghizmo. Das musste auch erst einmal entfernt werden. Anschließend wollte er ins Esszimmer, um Ghizmos Futterschüssel zu holen. Dort hatte Ghizmo noch einen Unfall, vermutlich, weil sein Magen vom Haarknäuel noch empfindlich gewesen war. Das kommt vor bei dem armen Bub. Vielleicht hat er sich auch aufgeregt, weil Gimmsy ihn geärgert hatte. Jedenfalls musste dieser Unfall auch weggewischt werden. Gimmsy beobachtete meinen Mann die ganze Zeit bei seiner Tätigkeit. Ihr Blick wechselte von Unglauben zu Ungeduld. Wie konnte er sie wegen diesen kleinen Malheuren denn bitte so lange warten lassen? Sie war doch am verhungern! Es gab dann anschließend auch Futter, aber ich glaube nicht, dass sie daraus gelernt hat.