NaNoWriMo – Tag 18

Mittlerweile ist mein Roman schon 34.080 Wörter lang. Rund 68% des NaNos sind abgearbeitet. Die NaNo-Homepage sagt, dass ich voraussichtlich am 26. November die 50.000 erreichen werde. Aktuell hoffe ich darauf, schon am 24. November fertig zu werden. Ich habe am 25. einen Termin, bei dem ich gerne erzählen würde, dass ich mein Ziel erreicht habe. Aber das betrifft nur meinen Ehrgeiz. So oder so bin ich echt stolz darauf, dass es so gut läuft.

Es geht auch mit Kapitel 15 weiter. Der Herzog hat Nalin angeboten, im Schloss zu leben. Wenn sie für ihn arbeiten soll, ist es schließlich praktisch, nicht ständig erst nach ihr schicken zu lassen. Außerdem fühlt er langsam vor, zu was sie alles bereit sein könnte. Er begründet es damit, dass es ab und zu nötig sein könnte, Feinde des Reichs im Auftrag des Königs auf unauffällige Weise aus dem Weg zu räumen. Er schmiert ihr ganz schön Honig ums Maul, sagt, er habe eine gute Menschenkenntnis und wüsste, dass er ihr vertrauen kann und dass sie zu den nötigen Schritten fähig sei. Nalin ist happy. So viel Vertrauen und Respekt hat man ihr zuhause nie entgegengebracht. An dieser Stelle setzt der Schnipsel ein.

Er rieb sich das Kinn. Sein Blick war undurchdringlich und intensiv, als würde er direkt in ihre Seele blicken. »Die Frage mag dir merkwürdig vorkommen, aber wie alt du bist.«
Will er mir Avancen machen?, schoss es Nalin durch den Kopf. Er könnte mein Vater sein. Wäre es wirklich ein Problem, wenn ich mich auf ihn einließe? Er ist immerhin ein Herzog. Er könnte mir ein Leben bieten, von dem ich in Chiater nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
»Ich bin vierundzwanzig Jahre alt«, antwortete sie schließlich.
»Da habe ich dein Alter gut geschätzt. Eine hübsche junge Frau, noch zudem eine Magierin, wird unter den Männern am Hof wählen können. Allerdings ist eine Frau wie du für die meisten viel zu schade. Ich habe einen anderen Vorschlag für dich.«
Nalin sah sich in ihrem Verdacht bestätigt. Sie war froh, so vorausschauend denken zu können. Jemand anderes, davon war sie überzeugt, musste bei den folgenden Worten einfach überrascht sein. Welche junge Frau in ihrem Alter rechnete schließlich damit, dass ein Herzog, der alt genug war, ihr Vater zu sein, ihr einen Heiratsantrag machte oder sie zu seiner Geliebten ernannte?
»Mein Sohn Rodan ist genau im richtigen Alter für dich und unverheiratet. Würde dir denn ein dauerhaftes Leben im Schloss gefallen? Du wärst eine Prinzessin. Im unwahrscheinlichen Fall, dass den Kindern meines Bruders etwas zustoßen sollte, wärst du die zukünftige Königin.«

Tja, so weit ist es dann doch nicht hin mit Nalins Weitsicht. Umso glücklicher ist sie. Allerdings fürchtet sie, dass es einen Grund hat, weshalb der Sohn des Herzogs noch unverheiratet ist. Sie bittet darum, dass die beiden sich erst einmal kennenlernen, ehe sie sich für oder gegen eine Hochzeit entscheiden. Vom Schloss ist Nalin zunächst entsetzt. Alles ist so düster und kalt. In ihrer Fantasie sah sie bunte Bilder an den Wänden, Blumen in Vasen in Nischen und viel Licht. Aber durch die Schießscharten kommt ja kaum Licht rein. Umso mehr überrascht sie das Gästezimmer, in das der Herzog sie führt. Leuchtend gelbe Seidentapeten an den Wänden und bunte Seidenteppiche auf dem Boden. Das kennt sie gar nicht und ist schon ganz erpicht darauf, sich beides einmal näher anzusehen und das Material zu berühren. Es wird noch ein Weilchen dauern, bis sie alleine ist, um das zu tun …

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