NaNoWriMo – Tag 19

Heute war ich mit meiner Schwiegermama schwimmen und anschließend Kaffee trinken. Ich brauche diese Abwechslung, wenn ich mich nicht in eine Blockade schreiben will. Einfach mal den Kopf frei kriegen und andere Dinge sehen, sind da echt Gold wert. Ganz zu schweigen von der Bewegung, die ohne Frage gesund ist. Entsprechend mache ich heute schon bei 1.681 Wörtern Feierabend. Es ist schon spät. Die NaNo-Homepage sagt jetzt, dass ich erst am 27. November fertig werde, wenn ich nichts ändere. Püh, der zeige ich es am Wochenende noch so richtig, wenn ich mehr Zeit habe! Bis dahin lasse ich dir zwei Schnipsel da.

Nalin lernt die Schneiderin Jire kennen. Sie findet sie furchteinflößend, weil sie keinerlei Gefühlsregung zeigt – nicht einmal, als der Herzog sie zusammenstaucht.

Von einer Sekunde auf die nächste kam es ihr deutlich kühler vor. Sie rang sich ein Lächeln ab, das Jire jedoch nicht erwiderte. Stattdessen musterte sie sie wie ein Insekt, bei dem sie nachdachte, wie sie es am einfachsten beseitigen konnte. Nalin schauderte.
»Rojda«, rief Jire scharf.
Augenblicklich öffnete sich die Tür und eine Frau trat ein. Sie schenkte Nalin sogleich ein Lächeln.
»Bring die Maga Nalin zum gemeinschaftlichen Bad und sei ihr behilflich. Wir wollen doch nicht, dass die neuen Kleider sogleich schmutzig werden.«
»Sehr wohl, Meisterin.«
Nalin trat auf den Flur hinaus und sah sich nach der Gehilfin um. »Ich bin gerade erst eingetroffen.«
»Keine Sorge, die Herrschaften wissen, wann sie die Hilfe meiner Meisterin benötigen. Normalerweise rufen sie uns jedoch, um eine Geliebte aus dem einfachen Volk herzurichten.«
»Deine Meisterin ist beängstigend. Ist das nur Theater für die Adligen?«
Rojda sah bekümmert den Gang entlang. »Sie ist noch schlimmer. So benimmt sie sich, wenn sie liebenswürdig und zuvorkommend sein muss. Es gelingt ihr nicht besonders gut, nicht wahr?« Sie lächelte schief. »Gerüchten zufolge war sie früher anders. Sie wollte die persönliche Schneiderin der Königsfamilie sein. Lediglich die Affären der Adligen bei Hofe herzurichten, dürfte für sie die größte Beleidigung sein. Ich will mir nicht ausmalen, wie sehr sie diese Enttäuschung schmerzt.«
Nalin dachte an die vielen Rückschläge in ihrem Leben. »Ich auch nicht«, flüsterte sie.

In Kapitel 16 begleiten wir Toran und die Zwillinge bei einem Ausritt. Sie haben erfahren, dass ihr Vater einen Botschafter zum König des Nachbarreichs schicken will, und wollen ihn dafür vorschlagen. Sollte er von der Mission erfolgreich zurückkehren, statt sich dort abzusetzen, sollte ihr Vater ihm genug vertrauen, dass er zu seiner Familie zurückkehren und sich gefahrlos eine Frau suchen kann. Toran ist gerührt von ihrem Vertrauen in ihn und verspricht, sie nicht zu enttäuschen, sollte ihr Vater dem Plan zustimmen.

Kapitel 17 ist noch nicht sonderlich fortgeschritten, aber wir erleben es aus der Sicht des Herzogs.

Firat stockte der Atem. Nalin hatte in ihrem Hauskleid bereits bezaubernd ausgesehen. Es hatte ihn nur in seiner Ansicht bestärkt, dass der Pöbel viel zu selten etwas aus sich machte. Frisch gewaschen und mit ordentlich frisiertem Haar hätte er Nalin nicht wiedererkannt, zumal Jire während seiner Abwesenheit scheinbar dafür gesorgt hatte, dass Nalin diesen Schädling von ihrer Schulter genommen hatte. Sie war dermaßen in das Vieh vernarrt, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass Jire in diesem Punkt erfolgreich sein würde.
Nalin war herangekommen und knickste. »Ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung bedanken, Hoheit.« Anmutig erhob sie sich und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln.
Firat schluckte. Die hellblaue Seide schimmerte mit Nalins blauen Augen um die Wette. Die weiten Ärmel flossen in weiße Spitze über. Den dezenten Ausschnitt zierten aufgestickte weiße Vögel. Obwohl es ein eher dezentes Kleid war, das andere Adlige als Hauskleid tragen würden, stand es Nalin ausgenommen gut. Befänden sie sich nicht auf einer kleinen, privaten Soiree, sondern auf einem Fest, würde sie trotz des eher schlichten Kleides die Aufmerksamkeit aller Männer auf sich ziehen.

Ich freue mich schon auf morgen. Ich will die Soiree entdecken und einfach einen schönen Abend zwischen Adligen und Nalin erleben.

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