Verena Jung

Zitat der Woche (KW 22/2020)

Darf man sich eigentlich selbst zitieren? In diesem Fall finde ich es völlig legitim, denn es ist einer meiner Leitsätze beim Schreiben. Er begleitet mich seit etwa zehn Jahren und steht auf der ersten Seite meines Notizbuchs, in dem ich meine Ideen für Geschichten schreibe. Dank ihm traue ich mich, meine phantastischen Geschichten zu schreiben. Er stellt das große rote Stoppschild vor den Bereich meines Gehirns, das sogleich „unmöglich“ schreien will, weil das in der Realität tatsächlich unmöglich wäre. Aber in einer Welt, die meiner Fantasie entspringt, kann es möglich sein, zu fliegen – weil z. B. die Menschen dort eine andere Evolution erlebt haben und deshalb Flügel besitzen oder weil sie ihr Gehirn besser ausnutzen und deshalb durch Gedankenkraft Dinge und auch sich selbst bewegen und schweben lassen können …

Du siehst, trotz aller Möglichkeiten suche ich auch nach Gründen, wieso diese eigentlich unmöglichen Eigenschaften existieren können. Ich möchte, dass meine Geschichten nachvollziehbar sind, weil ich selbst schon ab und zu über ein „Das ist in meiner Welt einfach so“ beim Lesen gestolpert bin. Das hat mich gestört und aus dem Lesefluss gerissen, weil die Geschichte kein Stoppschild für meine Logik parat hatte. Die schrie also jedes Mal, wenn etwas Unmögliches vorkam, dass das so nicht geht. So dürfte es den Menschen gehen, die mit phantastischer Literatur generell nichts anzufangen wissen. Ihre Logik lässt bei ihnen nicht zu, dass sie sich einem „Was wäre, wenn …?“ hingeben, selbst wenn es gut und nachvollziehbar geschrieben ist.

Inspiriert auch dich dieser Leitspruch? Vielleicht nicht gleich zu einer Geschichte, aber zu einer Melodie, einer Lösung zu einem Problem oder ein Schnittmuster für ein noch nie dagewesenes Kleidungsstück?

Schreibupdate – 27.05.2020

Fast fertig! Es fehlen noch 21 Seiten, die ich auf Herz und Nieren prüfen will, ehe ich das Manuskript wieder an den Verlag zurückschicken kann. Heute habe ich innerhalb von anderthalb Stunden 30 Seiten überprüft. Deshalb bin ich optimistisch, dass ich diese Aufgabe morgen beenden kann, wobei ich noch einmal alle Seiten durchscrollen will, damit mir kein Kommentar mit einer Frage entgeht, die ich noch mit meiner Lektorin klären muss. Wenn sich da nichts mehr findet, werde ich die Mail wohl morgen verschicken. Ansonsten wird es sich etwas hinauszögern, damit ich ggf. noch etwas ändern kann, je nachdem, wie die Antwort aussieht.

Seit dem letzten Update habe ich fast elf Stunden an dem Projekt gearbeitet. Nicht viel, ich weiß, aber ich habe mir ein verlängertes Wochenende gegönnt und zwischendurch weiß ich einfach nicht, wo die Zeit geblieben ist. Mittlerweile liege ich bei 47 Stunden Überarbeitung. Das entsprich bei Angestellten mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von acht Stunden fast sechs Arbeitstagen. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Vermutlich habe ich mir darüber nie konkrete Gedanken gemacht, weil mir 47 Stunden für ein solches Projekt gerade irgendwie wenig und viel zugleich erscheinen. Ich habe nur Gespräche mit anderen Autoren im Hinterkopf, die jahrelang an ihrem drei Mal längeren Roman herumfeilen und immer noch nicht fertig sind. (Ich bewundere dieses Durchhaltevermögen, wobei man als Autor irgendwann auch loslassen muss.) Im Vergleich zu diesen Autoren bin ich bisher verdammt schnell unterwegs. Wenn ich mir also mal die Zeit nehme und wirklich darüber nachdenke, gibt es keinen Grund, mit mir zu hadern, zumal die Kommentare meiner Lektorin erfreulich positiv und unverhofft gering ausgefallen sind. Da hatte ich eigentlich mit einem rot gefärbten Text gerechnet.

Ach, ich freue mich, dass es so gut läuft. Im Moment habe ich wirklich keinen Grund zur Klage. 🙃

Autorenhilfe

Ich erzähle dir ja oft von meinen Projekten, wie ich an sie herangehe, wie ich vorankomme und wie es mir dabei geht. Aber ab und zu mache ich auch andere Sachen. Dann höre ich von Kollegen, dass ihnen etwas an ihren Projekten Probleme bereitet, und ich versuche zu helfen. Jetzt bin ich definitiv völlig unbegabt, was das Lektorieren angeht. Es genügt, um meine Geschichten zu einem Text zu formen, den ich mich traue, den Verlagen zu schicken, aber ich würde niemals meine Dienste als Lektorin anbieten. Ich bin aber eine erfahrene Vielleserin und manchmal genügt genau das. Nämlich in den Fällen, wenn meine Kollegen aus irgendeinem Grund mit ihren Texten unsicher sind. Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen und ist unabhängig vom Grad der Erfahrung. Ich bin zum Beispiel bei meinen Kurzgeschichten oft unsicher, ob sie wirklich das Thema treffen oder knapp daran vorbeirutschen. Auch die Frage, ob meine Geschichten, egal ob Roman oder Kurzgeschichte, spannend sind, treibt mich häufig um. Das ist ein unangenehmes Gefühl, das mir mein Mann zumindest teilweise nehmen kann, wenn er gerade diese Geschichten liest und mir seine Meinung sagt. Dasselbe tue ich oft für meine Kollegen. Sowas braucht man manchmal einfach und ich gebe es gerne. Ich bilde mir nämlich ein, dass ich das gut kann.

Seit Mitte April sitze ich wieder an einem solchen „Problemprojekt“. Es ist ein schönes, dickes Ding, Fantasy, aber nicht unbedingt das, was ich normalerweise kaufen würde. Geschmacksache. Die Autorin des Romans ist der Meinung, die Geschichte sei zu düster und deshalb eher unverkäuflich. Sie wirkte bei dieser Aussage sehr geknickt auf mich, weil sie diese Geschichte sehr mag. Aus dem Grund habe ich ihr angeboten, den Roman zu lesen, auch wenn er nicht ganz in mein Beuteschema passt. Ich kann ja trotzdem objektiv sagen, was ich davon halte, und ihr damit vielleicht ihre Sorgen nehmen. Obwohl wir uns noch nicht so lange kennen, hat sie mir ihr Baby anvertraut. Seitdem lese ich neben meinen eigenen Projekten ihr Manuskript, habe aber erst ein gutes Fünftel davon geschafft. Die Zeit …! Bisher mag ich ihre Geschichte und das habe ich ihr letzte Woche in einem Zwischenbericht geschrieben. Ich weiß ja, wie es ist, wenn man auf etwas wartet. Da ich schon über einen Monat daran sitze und ich sie nicht im Ungewissen lassen wollte (In solche Situationen würde ich mich schon langsam fragen, ob der Leser nicht längst stillschweigend abgebrochen hat, oder – noch schlimmer – nur an mein Manuskript wollte.), habe ich ihr extra eine Mail geschickt. Sie schrieb, dass es noch dunkler werden wird. Ganz ehrlich, ihr Schreibstil ist super und bisher mag ich ihre Ideen, die zu dieser Geschichte geführt haben. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass mich ihr Roman plötzlich abschreckt, nur weil er düster wird. Aber um das mit Sicherheit sagen zu können, muss ich weiterlesen. Ich bin auch neugierig, was sie mit düster genau meint.

Es gibt Autoren, die aus Prinzip die Texte anderer nicht lesen. Es kann auch kritisch werden, wenn man selbst dann ein paar Jahre später etwas veröffentlicht, das irgendwo Ähnlichkeiten aufweist, egal wie klein sie sein sollten. Da ist es ein Vorteil, dass diese Geschichte sich sehr von dem unterscheidet, das ich schreibe. Aber solange ich die Zeit dazu finde, auch mal jemandem zu helfen, tue ich es gerne. Ich kann daraus lernen, bin eine der ersten, die die Geschichte lesen darf, und helfe vielleicht sogar entscheidend dabei, dass der Autor dem Roman doch noch eine Chance gibt. Es tut mir gut, zu helfen, und im Idealfall tut diese Hilfe einem Kollegen gut. Ich finde, dass das Ergebnis jeder unserer Handlungen am Ende so aussehen sollte.

Jägerkatze

Zuhause haben wir Feiertag. Christi Himmelfahrt. Ich liege in meinem Kissen und schnarchel immer wieder etwas vor mich hin. Aber ich bin nicht faul. Ich träume von meinen Jagderfolgen. Es gibt Studien, die belegen, dass Träume auf das Gehirn so wirken, als würde man das Geträumte tatsächlich erleben. Ich simuliere also meine Jagd, um im Wachen noch reaktionsschneller auf die Wollpuschel und Mäuse loszugehen. Ich bin ein präziser Jäger. Ich weiß, wie ich mit nur einer Kralle meine Gegner erwische und nicht mehr loslasse. Dabei zupft der große Kerl am anderen Ende und will mir meine Beute abnehmen. Das lasse ich natürlich nicht zu. 😼

The D-Files: Die Drachen Akten

Einsendeschluss 31.12.2019. 787 Einsendungen. 140 Tage warten. Zwei Meldungen in der ganzen Zeit, die verkündeten, dass man sich zuerst auf 70 und dann auf 50 Geschichten geeinigt hätte, die in der engeren Auswahl stehen. Meine Autorenkollegen meldeten vereinzelt, eine Absage erhalten zu haben. Ich wartete immer noch. Täglich suchte ich nach neuen Infos auf den Verlagskanälen und aktualisierte regelmäßig mein Postfach, nur um meine Mails zu sichten und auch den Spam-Ordner zu kontrollieren. Ich kann die unterschwellige Aufregung, die in mir brodelte, nicht beschreiben. Ich weiß nur, dass ich nach der langen Zeit des Bangens und Hoffens eine Rückmeldung wollte. Notfalls eine Absage, wenn damit nur das Gefühlschaos endlich endete.

Gestern Abend kam die lang ersehnte Mail. „Liebe Verena, es freut mich“ konnte ich bereits in der Vorschau lesen. Was sollte das schon bedeuten? Aber ich beherrschte mich, unterdrückte das vorzeitige Freudentänzchen und las erst einmal die Mail. Ich habe es wirklich in die Anthologie geschafft. Gemeinsam mit dreiunddreißig weiteren Kollegen habe ich mich gegen diese Masse an Einsendungen durchsetzen können. Ein Ritterschlag seitens des Herausgebers, wenn ich bedenke, wie klein meine Chance war. Ein Wunder an sich, dass ich es zum dritten Mal in Folge in die Files geschafft habe. Ich freue mich unheimlich. Das Warten hat sich gelohnt.

Die Erreichbarkeit wird erweitert

Sonntags war es soweit. Ich habe mich endlich dazu durchgerunden, mir einen Instagram-Account anzulegen. Mit diesem Thema hadere ich schon lange. Dabei weiß ich genau, dass ich als Autorin großflächig auftreten muss, um meine Leser zu erreichen. Aber ich scheute diese „neue Technik“ – und ja, ich weiß, dass ich mich gerade verdammt alt anhöre. 😅

Der Account war schnell erstellt, nur wollte er nicht mit meiner Seite kommunizieren. Ich bekam bei jedem Versuch die Fehlermeldung, ich solle meine Daten überprüfen. (Fing ja prima an. Genau so habe ich mir das moderne Zeugs vorgestellt. 😄) Also, nach dem zwanzigsten Mal war ich mir sicher, dass ich mich nirgends vertippt haben konnte, zumal ich die Daten zwischendurch auch aus meinem Profil kopiert hatte, um wirklich 100%ig sicher zu sein. Mein Problem wurde sogar in einem englischsprachigen Forum angesprochen, nur gab es dort noch keine endgültige Lösung. Ich hätte mich anmelden und nachhaken können – mit Hilfe von Google Translator. 😨 Besser nicht. Stattdessen schrieb ich meinen Support an. Ich habe nicht damit gerechnet, aber mir wurde die Lösung binnen vierundzwanzig Stunden präsentiert. Instagram hatte irgendwas geändert, weswegen die Kommunikation zwischen meiner Seite und dem Instagram-Account unmöglich war. Das wurde behoben und jetzt klappt es mit der Anmeldung.

Mal sehen, ob es auch mit dem Füttern meines Instagram-Accounts klappt … Hallo, du da draußen. Ich bin jetzt auch auf Instagram und freue mich, wenn du ab und zu bei mir vorbeischaust. Ich nehme dich gerne mit auf meiner Abenteuerreise. Noch bin ich eine eher unbekannte Autorin, aber ich träume davon, meine Romane in den Buchhandlungen zu sehen – und vielleicht eines Tages auch in deinen Händen. 🤩

Zitat der Woche (KW 21/2020)

Ein nettes Zitat von einem unbekannten Helden, der vielen Kindern schöne Stunden bereitet hat. Ob er es genauso meinte, wie ich es heute interpretiere?

Als Autorin schreibe ich, um gelesen zu werden. Ich will mit meinen Geschichten andere Menschen erfreuen und ihnen eine schöne (Lese-)Zeit bereiten. Ich schreibe nicht, um berühmt zu werden, aber es ist ein fast notwendiger Nebeneffekt für mich als Künstlerin. Darin liegt nämlich meine Kraftquelle. Wenn ich auf Amazon, LovelyBooks oder Facebook eine positive Rezension zu einer meiner Geschichten lese, bedeutet das für mich nicht nur, dass ich gute Arbeit geleistet habe. Es baut mich auch auf. Es spornt mich an, weiterzumachen, auch wenn ich aktuell im Jahr weit unter einem dreistelligen Betrag damit verdiene. Das Geld ist mir nur sekundär wichtig. Es wäre toll, wenn ich monatlich 450,00 Euro verdienen würde. Ich stapel da also recht tief. Aber dann würde es für die zitierte Marmelade reichen. Ich brauche keine Millionen, um irgendwelchen unnötigen Luxus, dargestellt durch den Kaviar, genießen zu können. Da ist mir die Wertschätzung, also der Applaus meiner Leser, viel wichtiger. Er ist es, der mich durch die Tiefen von Selbstzweifel, Existenzängsten, Mutlosigkeit und bröckelnder Motivation trägt.

Der letzte Applaus kam wirklich in Form eines klatschenden Publikums. Das war letztes Jahr auf dem BuCon. Er galt auch meinen Autorenkollegen, aber davon zehre ich noch heute, weil es seitdem kein Applaus (egal in welcher Form) mehr zu mir geschafft hat. Ich hoffe für uns alle, dass sich das bald ändern wird. Nicht nur, weil ich einen frischen Applaus gut gebrauchen könnte, sondern weil es unser aller Lebensqualität bereichern würde.

Schreibupdate – 14.05.2020

In den vergangenen Tagen arbeitete ich wieder am Lektorat meines Romans für die Hexenmeister Jakob Wolff-Reihe. Ich komme nur auf sechs Stunden. Dafür habe ich die Anmerkungen bereits vollständig umgesetzt und damit begonnen, den Roman noch einmal komplett auf dem Reader zu lesen, um nach Satzbaufehlern durch Satzumstellungen zu suchen. Vielleicht finde ich sogar noch ein paar (Tipp-)Fehler, die ich ausmerzen kann. Ich hatte ursprünglich mit etwa 2.000 Minuten, also schön krumm 33,33 Stunden, für die Überarbeitung gerechnet. Jetzt bin ich aber schon bei 37 Stunden. Mal sehen, wie viel noch dazukommt. Das wird auf jeden Fall eine Erfahrung für mich, sodass ich zukünftige Projekte bezüglich der Überarbeitung hoffentlich besser einschätzen kann. Das muss ich für mein Zeitmanagement wissen, wenn ich am Ende des Jahres plane, was ich im neuen Jahr alles erreichen will.

Die Arbeit hat mir auch viel Spaß gemacht. Nach den anfänglichen Problemen merkte ich jetzt durch die Folgeanmerkungen auf meine Fragen, dass meine Lektorin und ich teilweise drastisch aneinander vorbeigeschrieben haben, ohne es zu merken. Ich bin erleichtert, dass sich das auf diese Weise aufgelöst hat. Da folgt noch eine liebe Mail an meine Lektorin. Man soll ja nicht nur negative Kritik austeilen und ich gebe viel lieber positives Feedback zurück. Das macht mehr Spaß. Außerdem glaube ich, dass durch winzige Änderungen gerade mein Ende an Kraft gewonnen hat. Ich hoffe, dass meine Lektorin das genauso sieht. Ich bin jedenfalls begeistert und werde mich für die Anregungen dazu bei meiner Lektorin bedanken.

Ghizmos Homepage

Hallo, mein Name ist Ghizmo. Mama hat ihre eigene Homepage und ich habe sie so lange genervt, bis ich auch eine haben durfte. * Schließlich bin ich viel wichtiger als sie. Ich bin immerhin ein Kater!

Ich kam im Herbst 2012 zur Welt und wohne bei Mama, also die Frau, die sich so nennt. Eigentlich ist das ja mein Haus und sie darf nur darin wohnen, weil ich keine Daumen habe. Sie ist ziemlich neben der Spur, aber wenn es um meine Bedürfnisse geht, hat sie es schon drauf. Sie kauft mir zum Beispiel extra drei verschiedene Geschmackssorten meines Futters und wechselt mit denen jeden Tag ab, damit es mir nicht langweilig wird. Wenn sie meine „Geschwister“, also die Chinchillas und den Hamster, füttert, bekomme ich ein paar Leckerli, damit ich nicht eifersüchtig werde. Sie hat ein Talent fürs Streicheln, nur ist ihr Timing nicht immer das Beste. Manchmal will ich doch ungestört meinen Schönheitsschlaf genießen. Aber wenn ich schon mal wach bin … Das mit dem Spielen klappt nicht so gut. Zum Glück gibt es da noch diesen riesen Kerl, der bei uns wohnt. Der kann das richtig gut. Der wedelt mit der Angel oder dem Wollfaden von Mamas letzter Häkelarbeit so toll herum, dass ich einfach darauf losgehen muss.

Na ja, egal, ich bin jedenfalls ein vielbeschäftigter Kater. Morgens wecke ich den großen Kerl, damit er rechtzeitig zur Arbeit geht. Er muss mich nämlich streicheln, bevor er fährt. Das darf er nicht verpassen. Dummerweise findet er es gar nicht lustig, wenn ich ihn schon um drei Uhr nachts wecke. Dann schimpft er und schickt mich auf meine Decke am Fußende seines Bettes, wo ich schlafen soll. Finde ich nicht so toll, aber Schönheitsschlaf ist nun mal mein Kerngeschäft. Das mache ich zwar eher tagsüber in meinem Katzenkissen auf der Couch, damit meine Menschen mich anhimmeln können, aber nachts geht das auch. Übrigens brummel und piepse ich gerne während meines Schönheitsschlafs, damit die Aufmerksamkeit auch wirklich auf mir liegt. Irgendwie haben meine Menschen keine lange Aufmerksamkeitsspanne, sodass ich sie immer wieder dazu bringen muss, nach mir zu sehen. Sonst starren die auf ihre vielen viereckigen Dinger, die Geräusche von sich geben und so seltsam flackern. Mama ist da ganz schlimm. Die klackert dabei auf einem rechteckigen Ding herum, auf das ich nicht treten darf. Wenn ich auf ihren Schoß will, stellt sie das Ding ganz schnell zur Seite. Zwischendurch stört sie meinen Schlaf und plappert vor sich hin. Dann nennt sie mich Lektorenkatzi. Ist leider nichts zum Fressen und ich bekomme auch nichts dafür. Deshalb verdrücke ich mich, wenn es zu lange dauert. In meiner Transportbox stört sie mich nicht. Tja, und wenn Mama und der große Kerl weg sind, muss ich auf meine Geschwister aufpassen. Wieso auch immer. Die sitzen in ihren Käfigen, sodass sie mir nicht auf die Nerven gehen können. Wieso soll ich also auf die aufpassen?

*gähn* Zeit für den nächsten Schönheitsschlaf!

Anmerkung von Mama: Und schon ist der kleine Kuschel eingeschlafen. Ich habe übrigens genau geschrieben, was er mir diktiert hat. Ich habe es nur übersetzt, auch wenn mir manche Ansichten nicht ganz so gefallen. Da reden wir nochmal drüber, wenn er aufwacht.

*Anmerkung von Mama: Er weiß nicht, dass er meine Homepage mit mir teilt, weil ich zu faul bin, zwei Seiten zu koordinieren. Also psst! Das hier ist jetzt „seine“ Homepage.

Romanausschreibung des Piper Verlags

Anfang der Woche habe ich dir bereits davon erzählt, dass der Piper Verlag eine Ausschreibung gestartet hat, in der er nach Romanen sucht. Obwohl ich ungern solche Schnellschüsse mache, wollte ich die Chance nutzen und Drachenherz einschicken.

Eine meiner Testleserinnen sollte mir für die Leseproben geeignete Stellen heraussuchen. Das hat sie sehr ernst genommen. Letztlich habe ich mich bei der Leseprobe für den Verlag für das erste Kapitel entschieden, also eine andere Stelle gewählt, als sie genommen hätte. Mir war wichtig, zu zeigen, dass der Anfang schon fesselt, was meine Testleserin mir auf Nachfrage bestätigte, und dass  man die Umstände näher kennenlernt, die im Exposé ja nur grob gezeichnet werden können. Bei der Stelle für das Publikumsvoting habe ich mich an ihren Vorschlag gehalten. Der soll die Leser ja richtig heiß auf mehr machen.

Gestern habe ich die Dateien und Textstellen fertiggemacht. Ich habe also das Exposé noch einmal überarbeitet, als wäre es eine Kurzgeschichte von mir. Es sollte sich gut lesen lassen, damit ich notfalls vom Verlag einen dieser angedeuteten Programmplätze ergattern kann, sollte mein Roman das Voting nicht gewinnen. Ich vermute ja mal, dass ich keine Chance auf einen dieser Programmplätze habe, sollte ich es nicht einmal mit Drachenherz ins Voting schaffen.

Nun ja, nach all der Arbeit habe ich die Dateien und Angaben ganz schnell abgeschickt, bevor ich es mir doch noch anders überlege. Es heißt wirklich: Daumen drücken! Und ich hoffe auf die Stimmen aller, die das hier lesen. Ich weiß, dass ich keine große Community im Rücken habe, die mich unterstützt. Umso mehr werde ich auf jeden einzelnen angewiesen sein, der mich kennt oder hier mitliest. Wenn ich es auf die Shortlist schaffe, sage ich Bescheid!