Verena Jung

Zitat der Woche (KW 44/2020)

Dieser römische Schriftsteller und Philosoph lebte vor über 2000 Jahren. Kaum zu glauben, dass er zugleich auch Politiker war. Denen traut man eine solche Weisheit heutzutage gar nicht mehr zu, was sicher ein ungerechtfertigtes Klischee ist.

Ich finde es wichtig, dass man Hilfe nicht als selbstverständlich ansieht. Sie muss nicht immer mit Geld oder einer vergleichbaren Hilfestellung vergütet werden. Oft reicht ein Danke. Oft können Menschen in Not auch gar nicht mehr als ihre Dankbarkeit geben. Mir ist in einem solchen Fall wichtig, dass es ernst gemeint ist. Dass dieses Wort nicht missbraucht wird und zur Bedeutung eines feuchten Händedrucks verkommt.

In unserer heutigen Zeit höre ich das Wort nicht mehr so oft. Ich habe das Gefühl, dass es oft einfach vergessen wird oder vielleicht ist manchen Menschen die Dankbarkeit auch nicht mehr so wichtig. Letzteres könnte ich sogar verstehen. Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit? Da bekommt man beim Metzger ein Stück Wurst geschenkt und die Mama fragt direkt: Wie sagt man da? Mir blieb das zum Glück erspart, weil ich lieber Käse mochte, den wir aus dem Kühlregal holten, aber ich habe diese Frage oft von anderen Eltern gehört und hätte regelmäßig in die Tischplatte beißen können. Ja, es ist wichtig, den Kindern Dankbarkeit und Manieren beizubringen, aber ist es nötig, sie dafür vor anderen Menschen vorzuführen? Dann bedankt man sich als Mutter und redet mit dem Kind in aller Ruhe darüber. Man kann ihm das System von Dankbarkeit und dem Aussprechen des Danks doch ganz einfach erklären. Ich denke, dann würde diese Schuld wieder gerne beglichen werden.

Ich habe gelernt, für Kleinigkeiten dankbar zu sein. Ich bedanke mich gerne dafür, weil es meine Wertschätzung ausdrückt. Ich will nicht, dass jemand sich von mir ausgenutzt fühlt, indem ich ihm nicht sage, wie sehr ich mich über seine Hilfe freue. Natürlich bin ich im Gegenzug auch für denjenigen da. Aber im ersten Schritt muss der Dank ausgesprochen werden. Wer weiß, wann ich mich revanchieren kann? Bis dahin weiß man einfach, dass die Hilfe für mich nicht selbstverständlich war.

Hexenmeister Jakob Wolff – Die Teufelshand

Mein Buch ist bald zwei Wochen auf dem Markt und es wird langsam Zeit, es anständig vorzustellen. Da beginne ich doch ganz logisch mit dem Klappentext:

Wir schreiben den frühen Herbst des Jahres 1799. Das Ritual steht bald bevor und Jakob Wolff verschlägt es auf der Suche nach einem Opfer in den Süden Frankreichs. Auf seiner Wanderschaft erfährt er von einem mysteriösen, schwer erkrankten Gefangenen Napoleons in der Zitadelle in Valence, der dort untergebracht ist. Der Arzt des Gefangenen bittet Jakob um Hilfe bei der Behandlung und Jakob, der einem Kollegen gerne helfen möchte, ahnt nicht, wem er bald gegenüberstehen wird.

Jakob kommt in seinem langen Leben weit herum, sodass er bei vielen Ereignissen der Geschichte nah am Geschehen ist. So erlebt er auch die letzten Züge der französischen Revolution, dank der er den mysteriösen Gefangenen Napoleons kennenlernt. Ich kann verraten, dass dieser Patient so berühmt und beliebt war wie heutzutage ein Pop- oder Filmstar. Mir hat es unheimlichen Spaß gemacht, diese reale Person in meine Geschichte zu holen und die damaligen Begebenheiten mit meiner Fantasie zu verflechten. Dabei war mir wichtig, mich so nah wie möglich an die Überlieferungen zu halten. Wer also ein wenig über diese Zeit erfahren will, wird hier auf angenehme Weise fündig.

Ich hoffe, ich konnte deine Neugier wecken, sodass du bald dem regnerischen Herbst entfliehst und einen Kurzurlaub im Frankreich von 1799 buchst. 😉

Leserückblick: In Samhains Schatten

Pünktlich im Oktober habe ich mit dem Buch angefangen, in dem es sich um Halloween und Samhain dreht. Da hat mein Lesetiming genau gepasst, wobei es fast schade ist, dass ich das Buch nicht erst Ende Oktober begonnen habe. Dann wäre die Stimmung noch besser unterstrichen worden. Aber jetzt bin ich für Halloween bereit. Ob wohl ein paar Kinder trotz Corona von Haus zu Haus ziehen werden?

Neunzehn Geschichten, mal gruselig, schaurig-schön oder wie ein Licht in der Dunkelheit, erzählen von der unheimlichsten Nacht des Jahres. Beim geschnitzten Kürbisgesicht, ab und zu überlief es mich! Und dann gab es den ein oder anderen Moment zum Grinsen und Schmunzeln oder sogar zum wohligen Aufseufzen. Es hat einen Grund, weshalb ich Anthologien stets mit Pralinenschachteln vergleiche. Es ist für jeden etwas dabei, aber ich würde dieses Buch definitiv niemandem mit schwachen Nerven empfehlen. Dafür sind manche Geschichten doch zu heftig. Nichts für Kinder, auch wenn das Cover eher niedlich anmutet.

Ich bin begeistert, wie abwechslungsreich die Geschichten sind. Von diversen Dämonen über Vampire bis zum simplen Geist ist alles dabei. Die Länge der einzelnen Geschichten ist ideal, um vorm Schlafengehen ein paar Minuten zu „entspannen“. 😈 Womöglich liest man dann auch lieber weiter, statt sich der Dunkelheit und seinen Träumen zu stellen, sofern man denn einschlafen kann. 🎃

Ich habe das Buch verschlungen und bin stolz, es mit meiner Kurzgeschichte Der Kürbisgeist in diese wunderbare Anthologie geschafft zu haben. Damit bin ich mit vielen tollen Autoren zwischen zwei genial gestalteten Buchdeckeln verewigt. Wenn du dich gerne gruselst oder Halloween bzw. Samhain näher kennenlernen willst oder sowieso auf dieses Fest stehst, solltest du zugreifen. Hier wirst du nicht enttäuscht. Da bin ich sicher.

Sieg!

Die Amazonen waren siegreich!!! Lag es an ihrer enormen Anzahl? An ihrer Kraft? An ihrer Waffenstärke? An ihren grimmigen Mienen? Ich weiß es nicht, aber sie haben den Sieg um den Skoutz Award errungen. The A-Files: Die Amazonen Akten wurden zur besten Anthologie gewählt und ich freue mich unheimlich darüber. Es ist ein riesiges Lob an uns Autoren, die ihr Bestes gegeben haben. Ich danke allen, die abgestimmt haben, und möchte jeden, der das Buch noch nicht gelesen hat, dazu ermutigen, es nachzuholen. Es gibt viele abwechslungsreiche Geschichten zu entdecken.

 

Schreibupdate – 26.10.2020

Nun war es eine Woche lang still um mich. Nein, ich habe nicht in meinen fünf Minuten Ruhm gebadet. 😉 Ich habe in den vergangenen zwei Wochen schwer gearbeitet – leider nicht an meiner Romanüberarbeitung, sondern an unserem Haus. Es war eine kleine Renovierung nötig, die meinen Mann und mich seit zwei Wochen auf Trab hält. Endlich ist absehbar, dass wir bald fertig sind, und ich freue mich schon darauf, an meine eigentliche Arbeit zurückzukehren.

In der Woche, bevor es mit der Renovierung losging, habe ich nur zwei Stunden an meinem Drachenroman überarbeitet. Irgendwie war mir donnerstags und freitags einfach danach, mich auszuruhen und Kraft zu tanken. Im Hinblick auf das, was mir bevorstand, ist das wohl verständlich. Die Renovierung war ein Kraftakt, neben dem ich weder Zeit zum Schreiben noch einen freien Kopf dafür hatte.

Jetzt hoffe ich, dass wir heute und morgen die restlichen Arbeiten erledigen können, sodass ich ab Mittwoch wieder richtig loslegen kann. Ich habe viel aufzuholen und irgendwie fühle ich mich wieder bereit dazu, voll durchzustarten. Die Renovierung war körperlich sehr anstrengend, aber ich konnte den Kopf dabei wunderbar abschalten, sodass ich geistig ausgeruht an die Tasten gehen kann.

Coverrelease – Tag 6

Das vollständige Cover und endlich ist auch der Titel zu sehen. 🤩 Die Teufelshand – das klingt doch schön düster. Aber was ist damit gemeint? Die Hand des Teufels? Ein Gegenstand in Form einer Hand, der nur Unglück bringt? Ein Fluch? Ach, da gibt es so viele spannende Möglichkeiten und ich musste mich für eine entscheiden!

Wusstest du zum Beispiel, dass früher die linke Hand bei Linkshändern Teufelshand genannt wurde? Linkshändern wurde unterstellt, mit dem Teufel im Bund zu stehen. Das wusste ich schon, bevor ich von diesem Gerücht hörte. Meine Schwester ist Linkshänderin. 😈

Na, am besten springst du jetzt in den Onlineshop des Leseratten Verlags und kaufst dir das eBook. Dann werden endlich alle Fragen beantwortet.

Coverrelease – Tag 5

Ah, das sieht doch schon ganz anders aus! Jetzt fehlt nur noch der Titel. Aber was stellt das neue Puzzlestück dar? Es ist ein Bleiglasfenster. Es sieht aus, als stünde ein Mann in Flammen. Schmerz, Einsamkeit, gierig fressende Flammen – ob es auf eine Hexenverbrennung hindeuten soll? Und es scheint aus dem Wappen emporzusteigen. Hängen diese beiden Elemente also zusammen? Wer weiß? Ich weiß, dass ich mich sofort in dieses Fenster verliebte, als es um die Auswahl der Elemente für dieses Cover ging. Womöglich habe ich mir dabei also gar nichts gedacht? Aber hätte dann der Verlag mitgespielt? 😄

Morgen, wenn das letzte Feld enthüllt wird und das eBook endlich erhältlich ist, wirst du es erfahren. Aber nur, wenn du das Buch verschlingst. 😉

Coverrelease – Tag 4

Was hat sich denn da in der Mitte hinzugesellt? Sieht aus wie ein Wappen, oder? Mein Verleger fand es. Mir war es trotz meiner Recherchen nicht aufgefallen, wobei ich auch nicht danach gesucht hatte. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Zu wem oder was es wohl gehört? Ich kann sagen, dass es zu viel verrät, als dass ich es hier schon mit dir teilen möchte. 😁 Aber vielleicht kennst du dich ja mit Wappen aus?

Coverrelease – Tag 3

Willkommen zum dritten Tag meines Coverrelease. Die untere linke Ecke hat sich enthüllt. Ein Buch – womöglich sogar die Bibel? – und ein Kreuz. Sieht doch so aus, als würde die Kirche oder ein Kirchenmann, vielleicht auch eine Nonne oder eine gläubige Frau, in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Da gibt es einige zur Auswahl, deren Geschichte interessant wäre.

Eines kann ich verraten: Ich habe lange dazu recherchiert und musste sogar alte Dokumente lesen, die in Sütterlin geschrieben wurden. Teilweise konnte ich Worte nicht entziffern, weil zu viele Buchstaben darin verwandt wurden, die ich nicht kannte. Sütterlin wurde zu meiner Schulzeit nicht mehr gelehrt. Erst mit der Zeit bekam ich es raus, auch die komplizierteren, von unserer Schrift abweichenden Buchstaben zu erkennen. Das Wort Musik bereitete mir zum Beispiel große Schwierigkeiten, weil ich sowohl das M als auch das k nicht erkannte und immer unsicher war, ob das Zeichen gerade ein f oder s darstellen soll, weil die sich so ähneln. Nach einem Absatz fand ich ein Wort, das ganz klar mit M begann, sodass ich Musik dann erraten konnte.

Coverrelease – Tag 2

Tag 2 des Coverrelease. Was mag das da unten in der Ecke wohl sein? Erkennt du es? Das sind Zutaten, die in meinem Kurzroman eine wichtige Rolle spielen. Na? Ok, ich habe es auch nicht direkt erkannt, obwohl ich meine Geschichte kenne. Da saß ich auf der Leitung. Das sind eine Honigwabe, ein Berg Lindenblüten und ein großer Bund Thymian. Ist doch ganz hübsch drapiert. Und weißt du, bei welchen Beschwerden die Kombination hilft? Jetzt helfe ich nicht weiter, denn sie sind für einen ganz besonderen Patienten von Jakob. Da wirst du das Buch lesen müssen, sobald es kommenden Samstag zu bekommen ist. 😉