Verena Jung

Ideenwirrwarr

Weißt du eigentlich, dass ich schon verdammt lange nicht mehr im Fantasy-Wald unterwegs war? Ich hatte keine Zeit, also das übliche Problem. Dabei bin ich gerne hier und träume vor mich hin. Zugegeben, heute ist es trüb und regnerisch. Kein Wetter, um lange zu verweilen. Aber dafür habe ich extra auf einer kleinen Lichtung einen Pavillon errichtet. In den Ecken kann man windgeschützt sitzen und trotzdem im Wald nach Fabeltieren Ausschau halten. Eingemummelt in eine Jacke und eine Decke kann ich dabei über alles mögliche nachdenken.

Im Moment sind es die Bunnies, die mich mit ihren tollen Ideen für neue Geschichten zu locken versuchen. Gleich drei wollen mir eine neue Handlung für eine Hexenmeister Jakob Wolff-Novelle einflüstern. Eine habe ich notiert, die anderen haben mich noch nicht überzeugt, sind zu diffus. Ein Bunny hat sich in einem Traum gezeigt und ist in unsere Welt gekommen, als ich aufwachte. Es flüstert von einer Liebesgeschichte zwischen Dunkelheit und Licht. Sehr schön, aber völlig unausgegoren und prinzipiell nicht wirklich etwas Neues. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich gerne die Idee weiterträume, aber sie wohl kaum aufschreiben werde. Trotzdem hoppelt das Bunny hartnäckig um mich herum und verlangt, dass ich seine Geschichte schreibe. Ein anderes Bunny lugt immer wieder zwischen den Bäumen hindurch. Es ist schon älter und weiß, dass ich meine Aufmerksamkeit zur rechten Zeit auf es lenken werde. Dennoch ist es aufgeregt und wünscht sich, dass ich sein Mammutprojekt angehen möge. Völlig unmöglich. Wie eingangs bereits erwähnt, habe ich keine Zeit. Und dann ist da ein Bunny mit einem roten Schleifchen und einem Glöckchen um den Hals. Es ist von mir bereits adoptiert worden. Seine Weihnachtsgeschichte habe ich schon ausgeschmückt und einen roten Faden erstellt, aber die Zeit verrann dieses Jahr so schnell, dass ich den Roman wohl erst nächstes oder übernächstes Jahr werde schreiben können. Es hockt neben mir auf der Bank, kuschelt sich an mich und lässt sich kraulen. Es muss auch warten, aber es lässt mich nicht mehr los, sondern gibt mir immer wieder mal neue Ideen ein, wie die Geschichte noch besser werden kann. Ich schreibe sie brav auf und freue mich, dass die Handlung noch dichter werden darf, während ich ganz andere Dinge erledigen muss.

Ich hätte ja nie gedacht, dass ich irgendwann mal auf den Hasen käme. Eigentlich finde ich die recht uninteressant, auch wenn ich sie süß finde und ganz gerne mal streichle. Aber diese rosa Bunnies sind etwas Besonderes. Es sind meine Ideenbunnies, die mich antreiben, damit ich mir nicht zu viel Zeit mit meinen Projekten lasse. Wenn ich sie einsperren wollte, bräuchte ich wohl ein riesiges Freilaufgehege. Es sind ja nicht alle auf der Lichtung. Manche hoppeln durch den Wald und warten darauf, dass ich vorbeikomme, damit sie mich erneut unverhofft anspringen können. Sie haben eben alle ihre eigene Persönlichkeit, genauso wie die Ideen, die sie mitbringen, vielfältig sind.

Du siehst aus, als wäre dir kalt. Geh ruhig schon nach Hause und koch dir einen Tee. Ich gehe auch gleich. War schön, dich hier zu treffen.

Schreibupdate – 20.11.2020

Da habe ich mich letzte Woche noch beklagt, dass mir keine Idee für eine zweite Geschichte zur Ausschreibung The S-Files: Die Succubus Akten einfallen will, und vor drei Tagen fiel ein Puzzlestein von der Größe eines Pixels an die richtige Stelle des Bildes und plötzlich hatte ich einen roten Faden. Ich kam kaum mit meinen Gedanken mit, um die grobe Idee zu notieren. Mit nur einer richtig gesetzten Was wäre wenn-Frage war ich im Besitz eines Settings, zweier Figuren und ein paar wichtigen Gegenständen. Ich musste nur noch ein wenig mein Gehirnschmalz anstrengen, um das alles sinnvoll zu verbinden. Dabei stieß ich auf eine weitere Figur. Da es nur ein grober Plan ist, muss ich das noch deutlich ausschmücken, aber ich legte direkt mit dem Schreiben los.

Mittlerweile ist die Kurzgeschichte fast 3.500 Wörter lang und ich bin noch weit entfernt vom Schluss. Dafür bleiben mir noch knapp 8.000 Anschläge von maximal 30.000. Ob die reichen? Ich bin skeptisch, aber ich habe bisher sehr detailliert geschrieben. Ich bin also auch optimistisch, dass ich die möglicherweise überschüssigen Anschläge später so zusammenkürzen kann, dass ich die Vorgaben erfülle.

Ich bin total begeistert von meiner Idee, was sich auch an den innerhalb von drei Tagen heruntergetippten Wortzahlen erkennen lässt. Ich bin unheimlich gespannt, wie die Geschichte sich entwickelt, obwohl ich weiß, worauf es hinausläuft und was mir bis dorthin noch fehlt. Trotzdem fiebere ich mit dem Verlauf mit.

Ich werde sie diese Woche nicht beenden können. Dafür ist die Zeit zu knapp. Aber ich muss die Kurzgeschichte auch erst Ende Januar 2021 abgeben. Bis dahin bin ich auf jeden Fall fertig und ich schätze, dass mir die Überarbeitung gut von der Hand gehen wird. Die Geschichte fühlt sich einfach jetzt schon sehr dicht und stimmig an. Es bleibt eine Rohfassung, die überarbeitet werden muss, aber ich habe das Gefühl, dass ich selten eine Geschichte geschrieben habe, in der jede Kleinigkeit eine Bedeutung hat. Es kommt mir wie ein kleines Meisterstück vor, obwohl ich noch gar nicht fertig bin. Vielleicht ist es auch nur die Euphorie des Neuen? Ich muss mich gerade an mein letztes Zitat erinnern. Ich darf noch nicht feiern. Ich habe die Kurzgeschichte noch nicht einmal beendet und es fehlt die Überarbeitung. Es besteht die Möglichkeit, dass ich anschließend überhaupt nicht mehr von meiner Idee überzeugt bin. Aber es ist schwer, auf dem Boden zu bleiben. Es fühlt sich gerade so gut an. Vielleicht habe ich einen kleinen Entwicklungsschritt nach vorne getan. Das wäre echt toll. Immerhin übe und lerne ich nicht die ganze Zeit, nur um wenigstens mein bisheriges Level zu halten.

Zitat der Woche (KW 47/2020)

Goethe ist jedem bekannt wegen seiner Gedichte. Dass er einen so klugen Spruch zu seiner Zeit zum Besten gab, finde ich in diesem Zusammenhang umso besser. Es spricht für ihn, dass er keinen verklärten Verstand hatte.

Es ist eine Mahnung, nicht vom Erfolg einer Sache auszugehen, ehe sie komplett durchgezogen ist. Ich nehme als Beispiel die Titanic. Sie wurde gefeiert als das beste Schiff ihrer Zeit. Man nannte sie unsinkbar. Dass dies verfrüht war, haben die Passagiere ihrer ersten Tour zu spüren bekommen. Selbst wenn die Titanic heil den Zielhafen erreicht hätte, wäre es zu früh gewesen, sie als unsinkbar zu feiern. Heute wissen wir, dass jedes Schiff sinken kann. Damals war man so von seiner eigenen Genialität überrascht, dass alles möglich schien.

Das bedeutet also, dass selbst etwas, das sich als erprobt und gut herausstellt, irgendwann schlecht sein bzw. werden kann. Hier nenne ich die Kernkraftwerke und die Atomenergie als Beispiel. Sie ist sauber, sie zerstört nicht unsere Natur durch das Fällen ganzer Wälder oder das Durchwühlen des Bodens und bringt viel Energie. Das ist die eine Seite der Medaille. Jahre nach der Eröffnung des ersten AKWs sind wir schlauer. Es kann zu sehr fiesen Unfällen kommen, die den Lebensraum von Flora und Fauna, zu der ich auch die Menschen mal zähle, erst einmal zerstören. Wir müssen sehen, wohin wir unseren Atommüll sperren, ohne dass es zu Folgeschäden kommt. Das und die Abrüstung stillgelegter Kraftwerke verschlingt Unsummen. So gut ist die Atomenergie dann doch nicht, wie sich herausstellt.

Ich bin unsicher, ob Goethe sich damals bewusst war, wie lange man unter Umständen warten muss, bis man mit Sicherheit eine Sache feiern darf. Die Möglichkeiten waren damals begrenzt, sodass man die Probleme auch nicht so gut erkennen konnte. Aber er hat ein verdammt wahres Wort gesprochen.

Wenn Drachen fliegen …

Ach, ich freue mich! Seit ein paar Wochen schaue ich immer wieder auf Amazon, ob es zu The D-Files: Die Drachenakten neue Rezensionen gibt. Bisher konnten wir Autoren schon einige Leser begeistern, aber keiner hatte sich die Mühe gemacht, die Geschichten einzeln zu bewerten. Heute stolperte ich zufällig über einen Post auf Facebook, der auf die Homepage einer Buchliebhaberin (The Librarian and her books) führte. Tadaaa! Genau das, was ich gesucht habe. Sie schreibt:

„Die Magie des Neujahrsfestes“ von Verena Jung:
Die Magie in dieser Geschichte war zum Greifen nah. Sie hat mir ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, da sie aussagekräftig und magisch geschrieben ist. Ich würde so gerne noch mehr aus diesem Setting mit diesen Protagonisten lesen.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich diese Worte freuen. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, über die Geschichte eine Aussage zu transportieren. Das scheint mir gelungen zu sein. Leider kann ich ihren Wunsch nicht erfüllen, denn die Geschichte von Zhang Mian, Chen Li und Lao Wang Han ist beendet. Aber es ist schön, dass die drei Männer Lust auf mehr Abenteuer bereiten.

Zu guter letzt quillt mein Herz über, weil sie im Fazit schrieb, wessen Geschichten zu ihren Lieblingen aus der Anthologie zählen. Hach, meine Kurzgeschichte gehört dazu! Mit solchen Nachrichten kann doch auch ein Montag anfangen.

Schreibupdate – 13.11.2020

Es ist mal wieder Zeit zum Klagen. 😅 Seit letzten Freitag habe ich nur sechs Stunden überarbeitet und diese Zeit auch noch auf drei Projekte verteilt. Statt mich auf Drachenherz zu konzentrieren, habe ich die Kurzgeschichte für die Ausschreibung Fantastische Welten 2020 vom Traum³ Verlag noch einmal durchgelesen, winzige Änderungen daran vorgenommen und sie abgeschickt. Außerdem habe ich meine Geschichte für The S-Files: Die Succubus Akten kontrolliert und will sie meinem Mann zum Testlesen geben.

Mit beiden Kurzgeschichten bin ich irgendwie unzufrieden, obwohl sie handwerklich gut sind. Bei der für den Traum³ Verlag könnte es schlicht daran liegen, dass ich die Geschichte ursprünglich für The P-Files: Die Phönix Akten geschrieben hatte und für die jetzige Ausschreibung fast komplett neu schrieb. Ich habe sie auch sehr intensiv im Anschluss überarbeitet und kann sie nicht mehr sehen. Ich bin sie satt. Ist das jetzt ein gutes Zeichen, dass ich das Beste aus der Geschichte gemacht habe? Oder sollte ich daraus schließen, dass ich sie einfach in die Tonne werfen sollte? Mal sehen, was der Traum³ Verlag dazu sagt.

Meine Kurzgeschichte für den Talawah Verlag besitzt Tiefe und spricht ein Problem an, mit dem wir auch in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit viel zu oft zu kämpfen haben. Das ist nicht schlecht, aber genügt es, um zu überzeugen, obwohl ich das Gefühl habe, dass sie viel zu nah am Thema ist? Ich überlege schon, eine zweite Geschichte zu schreiben, da ich prinzipiell zwei einreichen darf. Mir fällt bisher nur nichts ein, das ich schreiben könnte. Also nicht einmal etwas, das wieder zu naheliegend ist. Das ist schon ärgerlich und ich frage mich, ob ich so viel Zeit in diese Ausschreibung stecken sollte. Immerhin verdiene ich damit nur wenige Euro und bemühe mich nur, weil der Talawah Verlag eine Art Zuhause für mich ist. Aber gerade der letzte Punkt ist auch der, der mich antreibt, nicht die Flinte ins Korn zu werfen und mein Bestes zu geben. Zum Glück habe ich bis Ende Januar Zeit. Bis dahin muss mir einfach eine Lösung einfallen. 😵

Zitat der Woche (KW 46/2020)

Ein Zitat, passend zum Beginn der fünften Jahreszeit. Das war so nicht geplant. Ich bin nicht der Typ, der an Fasching hängt. Mir war einfach nach diesem Zitat, als ich es sah.

Ich kann nur spekulieren, was bunt für diesen Mann bedeutete. Für mich steckt da einiges drin.

Vielfalt: Bunt ist nicht gleich bunt. Der eine setzt mehr auf die hellen Farben, der nächste auf die dunkleren und dann gibt es jemanden, der total auf Pastellfarben steht. Bunt ist es auch schon, wenn nur drei oder vier Farben oder sogar Schattierungen aufeinandertreffen. Es muss nicht gleich das gesamte Spektrum sein. Dadurch lassen sich verhältnismäßig wenige Farben immer wieder anders kombinieren, sodass etwas Neues entsteht.

Aufgrund dieser Vielfalt bedeutet bunt für mich auch Individualität. Sich komplett in schwarz zu hüllen, kann jeder. Blaue Jeans und ein anders farbiges T-Shirt ist auch nicht schwer. Beides sehen wir tagtäglich. Aber so richtig bunt, das kommt schon seltener vor.

Verrücktheit: Verrückt heißt nicht automatisch, dass derjenige psychisch krank ist. Man verrückt ja auch mal ein Möbelstück um einen Meter, damit es besser zur Geltung kommt. Es sieht dann anders aus. Genau das bedeutet verrückt. Etwas oder jemand ist anders wie alle anderen, hebt sich von der Masse ab. Anders sein ist nichts Schlimmes. Wenn man es nicht nur ist, um einen Grund zu haben, mit jedem anzuecken, ist das sogar erfrischend.

Jetzt ersetze die Worte, die sich rein auf Farbe beziehen, mit anderen. Auch ein Charakter kann bunt sein, selbst wenn er äußerlich schwarz trägt, weil er sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Eine Menschenmenge kann bunt sein, weil sie unterschiedliche Meinungen hat. Die Summe an Interessen eines einzelnen Menschen ist bunt, weil derjenige z. B. gerne liest (für sich still und heimlich), auf Konzerte geht (mit vielen anderen Menschen und die Bands feiert und laut mitsingt), schreinert (wieder eher für sich, aber jetzt erschafft er auf kreative Weise etwas, das vielleicht nicht nur schön aussieht, sondern auch einen Nutzen hat) usw. Die ganze Welt ist bunt, weil nichts gleich ist. Wäre ja auch verdammt langweilig sonst. Deshalb ist meine absolute Lieblingsfarbe auch bunt und erst im Anschluss lila.

Ausschreibung „Grenzen – Ende oder Anfang?“

Die Veranstalter dieser Ausschreibung haben ihre Herangehensweise geändert. Statt den Sieger auf ihren Homepages zu veröffentlichen, sodass die anderen Teilnehmer dort nachlesen können, dass ihre Geschichte nicht gewonnen hat, werden jetzt zusätzlich E-Mails verschickt. Ich finde, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist. Da ich weiß, dass das Zeit in Anspruch nimmt, weswegen sich die Veranstalter bisher gegen diesen Zeitfresser entschieden haben, möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, uns alle per Mail zu informieren. Ich wusste, dass ihr das dieses Jahr anders handhaben wolltet, und fühlte mich deshalb nicht in der Luft hängengelassen. Das weiß ich zu schätzen!

Du kannst es dir denken. Meine Grenze endete, bevor sie richtig begann. Meine Geschichte hat nicht gewonnen. Das ist natürlich schade. Von 88 Teilnehmern als Siegerin gekürt zu werden, ist etwas Besonderes. Außerdem hätte ich die 100 Euro Preisgeld gut gebrauchen können. Wer täte das nicht, zumal in Coronazeiten? Trotzdem ist es nicht schlimm. In meinen Anfängen war ich immer enttäuscht, wenn eine Absage kam, obwohl ich versuchte, die Angelegenheit logisch zu betrachten. Mittlerweile gehört es zu meinem Beruf dazu. Wo ich mir früher schwertat zu akzeptieren, dass ich nicht gut genug bin, empfinde ich es heute nicht mehr als Herabwertung meiner Person oder meiner Geschichte. Wieso auch? In meiner Branche regiert der Geschmack und ich habe endlich gelernt, dass ich nicht alle zufriedenstellen kann. Wenn ich das tun wollte, müsste ich irgendeinen Einheitsbrei produzieren, mit dem ich mich nicht identifizieren könnte. Da bleibe ich doch lieber individuell. Das fühlt sich gut an, sodass auch eine Absage mich nicht aus dem Gleichgewicht bringen kann. Es gibt andere Ausschreibungen. Ich werde auch wieder mehr Glück haben.

Schreibupdate – 06.11.2020

Es ist November. Ich weiß, dass ist für dich nichts Neues. Aber, es ist NOVEMBER. 👈 Du weißt schon, der Monat, in dem sich tausende Autoren auf der Welt hinsetzen und das gemeinsame Ziel verfolgen, einen Roman innerhalb eines Monats zu schreiben. 📚✏️ Für mich war nach dem NaNoWriMo 2019 klar, dass ich dieses Jahr nicht teilnehmen werde, weil es mir zu viel Energie abverlangt. Trotzdem hatte mich in den letzten zwei Monaten doch wieder das NaNo-Fieber gepackt und ich hätte meinen Vorsatz gerne gebrochen. Dagegen sprach, dass ich immer noch nicht mit der Überarbeitung von Drachenherz fertig bin. Was habe ich davon, einen weiteren Roman in die Schublade zu legen, wenn dort aktuell schon zwei liegen und darauf warten, dass ich mit Drachenherz fertig werde? Genau, herzlich wenig.

Es ist mir also nicht geglückt, diesen Roman noch vor Anbruch des NaNoWriMo zu beenden. Ich bin erst auf Seite 97 von aktuell 344 Seiten, habe also noch viel vor mir. Da ist es besser, bei der Sache zu bleiben. Sonst dauert es unnötig länger und ich komme womöglich noch mit den Geschichten durcheinander. Jetzt ist es Freitag und ich habe in der vergangenen Woche nur vier Stunden gearbeitet. Ok, ich hatte noch einiges um die Ohren aufgrund der kürzlichen Renovierung. Es dauert seine Zeit, bis der Schmutz aus allen Ecken entfernt ist und die letzten Handgriffe getan sind. In dem Fall kann ich schon froh sein, so viel geschafft zu haben. Immerhin rede ich sonst immer von etwas um die fünf Stunden, die ich in der Woche gearbeitet habe. Ich konnte also trotz Renovierungsnachwehen meinen Schnitt fast halten. Trotzdem, so langsam wünschte ich, dass ich mehr am Tag schaffen könnte. Zumal mein Manuskript seit Beginn der Überarbeitung um einundzwanzig Seiten angewachsen ist. Es wird eher schlimmer als besser, sodass ich langsam damit rechne, am Ende der Überarbeitung wirklich die 400 Seiten zu knacken. Ich bin unsicher, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist, da Verlage rechnen, ob die Dicke des Buchs wirtschaftlich ist. 💶 Aber zunächst muss ich die Geschichte erst einmal so erzählen, wie sie erzählt werden will. Hinterher kann ein Lektor mir immer noch mit dem Rotstift über das Manuskript fahren und seitenweise Löschungen verlangen. 🖍

Ich denke, es ist nicht zu übersehen. Ich bin irgendwie überarbeitungsmüde und sehne mich nach etwas Neuem. Nur gut, dass ich ein beinharter Sturkopf bin. Was ich begonnen habe, beende ich auch. Dabei gibt es kein links und kein rechts. Drachenherz wird fertiggestellt. Vorher beginne ich kein neues Projekt, außer ein Verlag tritt an mich heran und winkt mit einem Vertrag. 📝 Das erscheint mir unwahrscheinlich, also freu dich schon einmal darauf, dass mein Roman bis spätestens 2025 erscheint. 😲 Ja, nicht erschrecken. Verlage haben Jahrespläne. Wenn einer sich für Drachenherz interessieren sollte, kann es schon einmal so lange dauern. Ansonsten geht es sicher schneller. 😉

Ghizmo und Balu

*Anmerkung von Mama*: Ghizmo trug ursprünglich vom Besitzer seiner Erzeugerin den Namen Balu. Nun sah er als Kätzchen aber so gar nicht wie ein Balu aus, sodass wir ihn umtauften. Ich bin der Meinung, dass das eine gute Entscheidung war, weil er nach wie vor nicht wie ein Balu aussieht oder sich wie einer verhält. Trotzdem blieb Balu ein Teil unserer Familie. Ghizmos Spiegelbild heißt Balu.

Mau, genug gequatscht? Ich bin heute dran und ich habe Wichtigeres zu erzählen als du!

Es ist zum Mäusemelken! Unbemerkt hat sich während der Renovierung ein Kater ins Haus geschlichen. Mama und der große Kerl nennen ihn Balu. Ich kenne ihn noch von früher. Da besuchte er mich ab und zu im Flur. Aber ich habe ihn verjagt. Dachte ich zumindest. Jetzt ist er im Schlafzimmer eingezogen und bleibt völlig unbeeindruckt von meinen Versuchen, ihn zu vertreiben. Er wohnt in dem neuen Kleiderschrank von Mama und dem großen Kerl und führt mich an der Nase herum.

Er äfft mich nach, greift mit derselben Technik an wie ich und stürmt davon, wenn ich einen taktischen Rückzug einlege. Er reißt das Maul auf, wenn ich ihn beschimpfe, und es sieht aus, als wüsste er genau, was ich sagen will. Jedenfalls sind seine Maulbewegungen dieselben wie meine. Aber er muss stumm sein. Er hat noch nie einen Ton von sich gegeben. Es ist auch immer erstaunlich ruhig im Schrank. Dabei müsste ich wenigstens hören, wenn er sich auf die andere Seite dreht oder schnarcht.

Ich habe schon mehrmals die Chance genutzt, wenn der große Kerl den Schrank öffnete. Dann stürmte ich hinein, nur um einen fast leeren Schrank vorzufinden. Ich begreife nicht, wie dieser Balu so schnell sein kann. Eben sehe ich ihn noch zur Tür rausschauen und im nächsten Moment ist er wie vom Erdboden verschluckt. Soll er mächtiger sein? Göttlicher als ich?! Nur so könnte ich mir erklären, wie es ihm gelingen kann, mit mir gleichauf zu liegen oder mir sogar mal eine Nasenlänge voraus zu sein.

Aber das ist unmöglich. Wäre Balu ein höheres Wesen als ich, würden ihn meine Menschen vergöttern und mich darüber vergessen. Zugegeben, während dieser doofen Renovierung hatten sie wirklich kaum Zeit für mich. Selbst wenn ich versuchte, sie von der Baustelle wegzulocken und auf die Couch zu rufen, blieben sie unbeirrbar bei der Arbeit. Doch jetzt ist es wieder wie zuvor und das, obwohl Balu sich reingeschlichen hat. Ich weiß, dass Mama und der große Kerl ihn ignorieren und auch nicht füttern. Das beweist doch meine göttliche Überlegenheit.

Trotzdem will ich ihn endgültig schlagen. Nur richten meine Tatzenhiebe überhaupt nichts aus. Wo meine Pfote ist, ist auch seine. Es ist absolut lächerlich, wie wir uns im Kampf regelmäßig abklatschen als wären wir gute Freunde. Und dann muss ich abends zusehen, wie sich eine Kopie von Mama und dem großen Kerl zu ihm im Schrank aufs Bett legen und ihn kuscheln – genauso wie es meine Menschen dann gerade tun. Er zeigt mir mit jeder Bewegung, wie sehr er das genießt und wie gut er es doch hat. Zum Fell ausreißen ist das!

Ich werde mich jetzt hinlegen und im Schlaf eine neue Strategie entwickeln. Dieser Zustand ist einfach nicht hinnehmbar. Mau!

*Anmerkung von Mama*: Ich fürchte, Ghizmo wird sich an Balus Anwesenheit im Schlafzimmer gewöhnen müssen. Ich gebe den neuen Kleiderschrank jedenfalls nicht so schnell wieder her. 🤷‍♀️

Ein neues Gewand

Zwölf Veröffentlichungen haben sich in den vergangenen vier Jahren angesammelt – elf Kurzgeschichten und jetzt auch eine Novelle. Mein Banner hier auf der Homepage war eine Vorschau der ersten acht, aber mit den letzten vier Veröffentlichungen sprengte es die Möglichkeiten des Bildes. 🤯 Ich hatte die Wahl, die Cover noch kleiner zu gestalten, sodass man kaum noch etwas erkennen kann, oder einen rechteckigen Block aus Covern in zwei Reihen übereinander zu gestalten, was mir nicht gefällt, oder mir etwas Neues einfallen zu lassen. Dabei war mir wichtig, dass das Banner weiterhin die Cover zeigt. Somit fiel ein Logo flach.

Ich bin wirklich froh, mir vor ein oder zwei Jahren ein Buch über gimp gekauft zu haben. Dadurch kannte ich prinzipiell eine Lösung, von der ich nur testen musste, ob meine Homepage damit klarkommt: ein Gif, das alle X Sekunden ein anderes Cover anzeigt. Wie sich herausstellte, kann mein Theme damit umgehen. Glück gehabt bei der Wahl des Themes! 🍀

Schon Anfang Oktober hatte ich mich an die Erstellung dieses Gifs gesetzt, den Hintergrund gestaltet, der zugleich einem Logo ähnelt, das ich für mein Geschäftspapier verwenden will, und die ersten Ebenen mit den Covern angelegt. Ok, das mit dem Hintergrund klappte dann doch nicht, weil das erfordert hätte, dass die Ebenen transparent sind. Da hätten sich die Cover übereinandergelegt, sodass selbst der Coverblock besser gewirkt hätte. Ich fing also quasi von vorne an, indem ich den Hintergrund in jede Ebene kopierte, ein Cover einfügte und die Schleifchen darüberlegte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich erst zehn der zwölf Cover, weil die letzten beiden noch nicht erschienen waren. Dazwischen kam die Renovierung, die ich hier bereits erwähnte, sodass die Arbeit an meinem Banner liegenblieb.

Letzte Woche hockte ich mich erneut daran, fügte die letzten beiden Ebenen mit den Covern von The D-Files: Die Drachenakten und Hexenmeister Jakob Wolff – Die Teufelshand ein und optimierte das Gif für den Einsatz auf Internetseiten. Dadurch wird das Gif kleiner, sodass die Seite schneller geladen wird. In meinem Fall halbierte sich die Dateigröße annähernd. Musste ich also nur noch das Gif einfügen.

… Immer, wenn ich sowas nur noch machen muss, geht irgendetwas schief. 🤦‍♀️ In diesem Fall schaffte ich es mal wieder nicht, das Banner einzufügen. Die Homepage wollte sich nicht vom alten Banner trennen – wieso auch immer. Ich bin froh, meinen eigenen Administrator zu haben, der sich zwar auch nicht mit WordPress auskennt, sich aber gut in die Materie hineindenken kann. Er hat das ziemlich fix hinbekommen, sodass du jetzt alle fünf Sekunden ein anderes Cover zu Gesicht bekommst.

Damit bin ich jetzt beim fünften Banner angelangt, wobei die ersten drei denselben Hintergrund nutzten und ich nur die Cover immer wieder neu arrangierte, um die Masse unterzubringen. Das letzte Banner hat sich nicht lange gehalten. Ich hatte es letzten März erstellt und hochgeladen, weil der Hintergrund der ersten drei Banner mit den vielen Covers nicht mehr wirkte. Ich hoffe, dass Nummer fünf nun wieder eine langfristigere Lösung ist, weil sich darin mein Logo wiederspiegelt und in der Erstellung eines Banners auch viele Stunden Arbeit steckt. Immerhin bin ich keine gelernte Grafikerin und jetzt muss ich immer nur eine neue Ebene erstellen, wenn ein neues Cover hinzukommt. Ich hoffe, dir gefällt meine Lösung. 🙃