Verena Jung

Hexenmeister Jakob Wolff – Die Teufelshand – Rezensionen Teil 1

Für kurze Zeit wird es hier eine Artikelserie mit Rezensionen zu meinem ersten Buch geben. Nachdem meine Leserunde auf Lovelybooks beendet ist, habe ich so viel positive Rückmeldung bekommen, dass ich sie einfach unheimlich gerne teilen möchte. Falls du noch unsicher bist, ob mein Buch deinen Geschmack trifft, helfen dir vielleicht diese Rezensionen bei der Entscheidung.

Meine erste Rezension aus der Leserunde stammt vom User shilo. Er hat sich nicht mit Kommentaren in den einzelnen Kapitelthemen aufgehalten und das Buch ruckzuck durchgelesen. Ich war sehr erstaunt, als ich im Rezensionenthema las, dass er bereits durch ist und seine Rezension geschrieben hat. Da er die einzelnen Themen nicht beachtet hatte, hegte ich wenig Hoffnung auf eine gute Bewertung. Umso mehr habe ich mich über seine 5-Sterne-Rezension gefreut.

Als erstes möchte ich mich bei der Autorin Verena Jung für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken, welches jedoch meine unabhängige und ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Auf den Inhalt möchte ich hier nicht näher eingehen, denn dieser ist aus dem Klappentext ersichtlich. Meine Meinung:

Eigentlich lese ich Fantasy-Romane nicht oft. Doch das Cover des Buches hat mich total angesprochen und auch der Klappentext machte mich neugierig.
Verena Jung hat hier einen Kurzroman geschrieben, der sehr kurzweilig und spannend ist.
Die Protagonisten kommen äußerst sympathisch herüber und man kann sich in die Geschichte gut hineinversetzen. Auch, wenn man das erste Buch nicht kennt, hat man keine Probleme, denn die Vorgeschichte fließt schon anfangs in das Geschehen ein.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen.
Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und die historischen Figuren, die es wirklich gab, passen ausgezeichnet in diese Story.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen und eine ganz klare Kauf-und Leseempfehlung.

Wow! Du kannst dir sicher das Hochgefühl vorstellen, nachdem ich vom Schlimmsten ausgegangen bin. Ich ging sowieso mit gemischten Gefühlen in die Leserunde, da Regine D. Ritter mit ihrem Buch Düsteres London in dieser Reihe ein echtes Glanzstück veröffentlicht hatte. An ihr Buch komme ich nicht heran. Jedenfalls nicht, wenn man einen Krimi oder etwas mit ihrem Buch Vergleichbares erwartet. Meine Teufelshand ist einfach vollkommen anders, obwohl sie sich auch an einer wahren Geschichte orientiert.

Dank shilo und vielen anderen Teilnehmern weiß ich jetzt, dass ich mich mit meinem Buch nicht hinter Regine D. Ritter verstecken muss. Jede für sich schreibt solide Geschichten, die fesseln und begeistern können. Wie sehr das der Teufelshand gelungen ist, wirst du in den nächsten Teilen noch lesen können.

Tod des Helden

Letzte Woche erlebte ich eine Überraschung. Der Briefträger klingelte und übergab mir drei Päckchen. Zwei waren geplant, wenn ich auch gehofft hatte, dass Amazon die beiden Artikel zusammen schicken würde. Beim dritten überlegte ich, was mein Mann bestellt haben könnte, ohne mich zu informieren. Ich bin gerne vorgewarnt, wenn Pakete kommen sollen, damit ich möglichst zuhause bin, wenn der Briefträger kommt.

Ich sichtete die Adressaufkleber und stellte fest, dass alle drei Päckchen für mich waren. Auf einem prangte sogar der Stempel eines Verlags. Verwirrt wie ich bin, fing ich zu überlegen an, welche Geschichte jetzt so weit sein könnte, dass ich mein Autorenexemplar bekomme. Mir fiel nur In Samhains Schatten ein, das längst in meiner Vitrine steht. Da half nur nachsehen.

Ich öffnete das Paket und da sprangen mich meine beiden Exemplare von Tod des Helden entgegen. Die Anthologie hatte ich schon total vergessen. Na ja, bei mittlerweile zwölf veröffentlichten Kurzgeschichten plus denen, die in unterschiedlichen Stadien der Veröffentlichung sind, verlieren Leute wie ich den Überblick. Ist ja nicht so, als würde ich jeden Tag mit meinen Veröffentlichungen angeben. Wirklich nicht. Ich weiß die aktuelle Zahl nur, weil ich vor ein paar Tagen nachgezählt habe. Müsste ich die Titel der Anthologien aufzählen, würde ich mindestens auf ein oder zwei nicht kommen. Bei den Titeln meiner Geschichten würde ich völlig verlieren. Da sieht man mal, wie gut es mir gelingt, auf dem Teppich zu bleiben. 😅

Schreibupdate – 22.01.2021

Ich fühle mich aktuell richtig wohl, was 2021 bezüglich dem Schreiben für mich bringt. Zugegeben, ich habe mir mindestens das erste Quartal, vielleicht auch für das zweite Quartal, ordentlich etwas vorgenommen, aber hey, so habe ich wenigstens viele tolle Projekte. Eines davon wird schon bei den Verlagen Anklang finden. 🙃

Mein Weihnachtsroman ist in der vergangenen Woche 1.604 Wörter angewachsen, sodass ich jetzt auf Seite 39 stehe. Das ist zwar nicht viel, aber dafür hatte ich auch einiges um die Ohren – u. a. eine kleine, ambulante OP. Ich bin trotzdem zufrieden, weil ich zusehen kann, wie die Geschichte wächst und zu atmen beginnt.

An meinem Drachenroman habe ich 3,5 Stunden überarbeitet. Das ist relativ wenig Zeit, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dabei einige Seiten kontrolliert und verbessert zu haben. Hier befinde ich mich auf Seite 233 von 375. Vielleicht fühlt es sich auch so gut an, weil ich langsam das Ende am Horizont sehen kann.

Bevor ich meine Kurzgeschichte für die The S-Files: Die Succubus Akten eingeschickt habe, habe ich sie noch einmal durchgelesen und dabei ein paar Verbesserungen vorgenommen. Nur 35 Minuten, aber es war befriedigend.

Und dann ist da das neue Projekt – Morpheus. Daran habe ich fast fünf Stunden gearbeitet, also recherchiert und Ideen gesammelt. Es ist so aufregend, ein neues Projekt zu beginnen. Bei Morpheus habe ich das Gefühl, dass es viel Potential hat, eine sehr lange Geschichte zu werden. Es kommt darauf an, wie viele Nebenschauplätze ich letztlich habe. Es wäre ja schon cool, mal einen Mehrteiler zu schreiben. Im Moment ist es eigentlich noch zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Ich sollte erst einmal sehen, dass ich ein Grundgerüst für die Geschichte aufbaue und dieses beim Schreiben ausbaue. Wenn ich weiß, wie viele Seiten das Manuskript am Ende hat, kann ich viel besser sagen, in welche Richtung es geht – also Ein- oder Mehrteiler.

Ach ja, insgesamt war ich doch recht fleißig. Ich freue mich, zu sehen, wie jedes Projekt sich weiterentwickelt. Das macht gerade sehr viel Spaß.

Leserückblick: The D-Files: Die Drachen Akten

Endlich konnte ich auch die Ende Oktober begonnene Anthologie The D-Files: Die Drachen Akten beenden, die letzten Sommer im Talawah Verlag erschienen ist. Mit über 480 Seiten, wenn man die Autorenvorstellungen mitzählt, ist das Buch aber auch ein echter Wälzer. Der Name ist Programm. In 34 Kurzgeschichten dreht es sich ausschließlich um Drachen – egal ob groß, klein, nett oder böse, sie sind alle vertreten.

Auf die Ausschreibung hin erhielt der Verlag über 700 Kurzgeschichten. Daraus eine bunte Mischung zu erstellen, die sich nicht wiederholt, dürfte sich relativ einfach gestaltet haben. Ich bin mit der Wahl sehr zufrieden. Dabei möchte ich die Geschichte Gargouille von Jessie Weber als eine meiner Lieblinge nennen. Sie besitzt ein Gespür, reale Ereignisse in ihre Geschichten zu weben (Da ist der Name auch Programm. 😄) und eine Erklärung dafür zu liefern, die phantastisch ist. Auch Jörg Fuchs Alameda hat es wieder einmal geschafft und mit Winterbrüder und Drachentöter eine ergreifende Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt geschrieben, die man einfach lieben muss. Das sind nur zwei der einfallsreichen Geschichten, die zum Schmunzeln, Mitfiebern und vielem mehr einladen.

Die einzelnen Schreibstile der Autoren empfand ich als angenehm zu lesen und es kam keine Langeweile auf. Kein Drache glich dem anderen.

Es hat Spaß gemacht, die vielen Drachen kennenzulernen. Dass ich nicht schon früher mit dem Buch fertig war, liegt an meinem katastrophalen Zeitmanagement, nicht an der Qualität der Anthologie. Ich empfehle sie guten Gewissens weiter und natürlich musst du unbedingt meine Geschichte Die Magie des Neujahrsfestes lesen, wenn du es noch nicht getan hast. 😉

Vincent Preis – Es wird wieder gruselig

Der Vincent Preis 👻 startet mit der Nominierungsrunde! Welcher ist der gruseligste Roman? Wie heißt die beste Kurzgeschichte? Welche Anthologie hat am meisten überzeugt? Hier hast du die Chance, bis zum 06. März 2021 deine Favoriten aus den Genres Horror und unheimliche Phantastik, Mystery, Psycho Thriller und ähnliches über das Formular auf der Seite des Vincent Preises zu melden.

Ich möchte dich ganz uneigennützig (🙈 🙉 🙊) an die Anthologie In Samhains Schatten 🎃 erinnern, die letztes Jahr erschien und teilnahmeberechtigt ist. Wäre es nicht toll, wenn ein Buch gewinnen würde, das sich mit dem gruseligsten Fest des Jahres befasst? Oder, ich hebe mal total ab: Ich fände es genial, wenn meine Geschichte Der Kürbisgeist nominiert würde. Bisher hatte ich dieses Glück noch nicht, aber ich wüsste gerne, wie es sich anfühlt, eine Auszeichnung zu gewinnen. Bis auf die Urkunde aus der Grundschule, dass ich sehr gut vorlesen kann, habe ich bisher nichts derartiges gewonnen und an diese Begebenheit erinnere ich mich nicht einmal. Es liegt einfach eine Urkunde bei meinem Zeugnis der ersten Klasse.

Wenn du Bücher aus den oben genannten Genres, die 2020 erschienen sind, gelesen und gemocht hast, bitte ich dich, bei der Nominierung teilzunehmen. Je mehr Leute mitmachen, umso mehr Bücher schaffen es hoffentlich auf die Liste, sodass ein großes Spektrum abgedeckt wird. Ich fände Vielseitigkeit super – egal wie gerne ich meine Geschichte oder In Samhains Schatten darauf sehen möchte.

Schreibupdate – 15.01.2021

3.325 geschriebene Wörter, 5,5 Stunden Überarbeitung – das klingt auf den ersten Blick nach wenig, aber für mich ist es viel. Zum besseren Vergleich kann ich sagen, dass ich für die 3.325 Wörter zwischen fünf und sieben Stunden geschrieben habe. Ich habe die Zeit nicht notiert, aber ich rechne mit ungefähr 500 Wörtern pro Stunde. Ich schreibe relativ langsam. Das heißt, dass ich insgesamt in der vergangenen Woche zwischen 10,5 und 12,5 Stunden aktiv an meinen Projekten gearbeitet habe. Ich zähle nicht mit, was mein Kopf im Leerlauf sich ausgedacht hat. 😉

Aufgedröselt bedeutet das:

Ich habe eine neue Kurzgeschichte geschrieben – für einen internen Autorenwettbewerb, sozusagen ein Übungsstück für zwischendurch, bei dem ein paar Leser (ebenfalls Autoren) eine Rangfolge küren und auch Verbesserungsvorschläge machen. Ich kann darüber schreiben, weil durch die Überarbeitung die Wortzahl spürbar abweicht und ich nicht auf mein Thema eingehen werde. Auf sie fallen 2.723 Wörter und rund zwei Stunden fürs Überarbeiten. Ich muss gestehen, dass ich sie gefühlt eher hingerotzt habe, weil ich neben meinen anderen Projekten zu wenig Zeit und zudem keine richtige Inspiration zu dem Thema hatte. Natürlich habe ich mir Mühe gegeben, aber ich war nicht mit Herzblut bei der Sache und wollte die Geschichte nur schnell vom Tisch haben – zumal die Abgabefrist ursprünglich heute gewesen wäre und aus einem wichtigen Grund auf Sonntag verschoben wurde. Ich bin gespannt, was die Jury zu meiner Geschichte sagt. Mich würde eine gute Bewertung sehr überraschen, weil ich meine Geschichte langweilig finde.

2,5 Stunden habe ich an meinem Drachenroman gearbeitet. Er wächst weiter an, weil ich wieder ein paar Szenen eingefügt habe. Aktuell ist er 371 Normseiten lang und ich stehe am Anfang von Seite 218. Ich habe also das Bergfest seit einiger Zeit hinter mir und es nicht bemerkt. 😅 So langsam bekomme ich hier auch das Gefühl, voran zu kommen. Anfangs fühlte es sich so zäh an, aber seitdem ich die 200 Seiten geknackt habe, ist da ein Schalter gekippt. Das ist eine rein subjektive Wahrnehmung, aber ich kann sie gut gebrauchen, weil sie mich motiviert, weiter zu machen. Das Ende ist in Sicht. So kurz vorm Ziel darf ich einfach nicht mehr aufgeben, egal, wie mühsam die übrige Überarbeitung noch sein wird.

Mein Weihnachtsroman ist nur um 602 Wörter gewachsen. Es blieb neben der Kurzgeschichte und dem Drachenroman nicht genug Zeit zum Schreiben. Außerdem hatte ich einige Änderungen an der Handlung für das Exposé, das ich für die Weihnachtsausschreibung von Piper brauchte, vorgenommen, die ich noch nicht in meinen Szenenplan eingebaut hatte. Wann immer ich mir noch ein paar Minuten zum Schreiben abringen wollte, stieß ich auf dieses Hindernis. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte, hatte aber auch schon zu wenig Lust, um mich noch an den Szenenplan zu hocken. Das habe ich letzten Mittwoch innerhalb von fünfzehn Minuten erledigt. Ich weiß, es ging so schnell und da habe ich es so lange vor mir hergeschoben. Wegen dieser Kleinigkeit habe ich sechs Tage lang nichts für diesen Roman geschrieben. Aber ich brauchte die Muße dazu, mich diesem Projekt vollkommen zu widmen. Die hatte ich erst, nachdem die Kurzgeschichte in ihrer Rohfassung stand. Nun kann es weitergehen!

Und wie es weitergeht! Zur Überarbeitung meines Drachenromans und dem Schreiben meines Weihnachtsromans, werde ich nämlich mit der Planung des nächsten Romans beginnen. Es handelt sich wieder um eine Dystopie. Worum es darin genauer geht, werde ich demnächst verraten. Bis dahin: 🤫.

Zitat der Woche (KW 2/2021)

Jeder will gewinnen. Leider ist es unmöglich, dass wir alle gewinnen, solange es Menschen gibt, die ihr Glück über das der Anderen stellen. Deshalb sehe ich dieses Zitat auch zwiegespalten.

Nicht, dass der gute Mann es böse gemeint hätte. Er wird sich dabei gedacht haben, dass hartes Training bzw. ausgiebiges Lernen uns zum Sieg oder vielmehr zu unserem Ziel führt. Daran ist nichts Verwerfliches.

Allerdings kann es so interpretiert werden, dass man lernen kann, wie man andere übervorteilt und deshalb gewinnt. Indem man sprichwörtlich über Leichen geht, kann man sein Ziel erreichen, aber ist es wirklich ein Gewinn? Solange man nur einen Funken Gewissen hat, wird es einen quälen. Dabei ist die Lösung viel einfacher. Wenn wir klar und offen kommunizieren, was wir erreichen wollen, können wir Mitstreiter finden, die dasselbe Ziel verfolgen. Gemeinsam kann man seine Fähigkeiten bündeln und viel schneller zum Sieg kommen.

Ich sehe das gerade in meiner Bubble mit großer Freude. Da vernetzen sich Autoren, liken die Beiträge anderer oder teilen sie auch mal. Dadurch werden Leser auf andere Autoren aufmerksam, die sie noch nicht auf dem Radar hatten. Das nimmt dem ursprünglichen Autoren nichts weg, denn die Leser werden weiter seine Bücher kaufen, solange sie ihnen gefallen. Das ist eine Form von gewinnen, bei der alle Beteiligten Gewinner sind – sowohl die Autoren als auch die Leser -, und ich wünsche mir, dass diese Form auch in andere Bereiche in unserem Leben Einzug hält.

Leserückblick: Die Reisen des jungen Haselhorn

Da bin ich so lesebegeistert und komme doch nur langsam mit dem Lesen voran. Das Buch, das ich vor etwa zwei Monaten begonnen habe, habe ich erst zu ungefähr zwei Dritteln durch. Dagegen habe ich ein anderes Buch dazwischengeschoben, weil  ich das Glück hatte, bei der dazugehörenden Leserunde ein Exemplar zu gewinnen.

Das war aber auch wirklich ein Glück! Die Herbstlande-Novelle Die Reisen des jungen Haselhorn von Markus Heitkamp ist im Verlag Torsten Low erschienen und ist mit Glossar, Danksagung und Co. 118 Seiten lang. Darin geht es um das Haselhorn, das manche womöglich schon aus der Anthologie Geschichten aus den Herbstlanden kennen. Das Buch erzählt, wie das Haselhorn in die Herbstlande gekommen ist, was natürlich mit aberwitzigen Abenteuern verbunden ist.

Der Autor schreibt flüssig und mit viel Humor. Es bedarf eines umfassenden Wissens über existierende Personen, Filme und Bücher, da er viele Eastereggs in der Geschichte versteckt hat. Das wohl offensichtlichste war für mich ein U-Boot. Bei einem kleinen Roboter stand ich dermaßen auf der Leitung, obwohl bei jedem Lesen seines Namens alle Alarmglocken in meinem Kopf schrillten … Aber ich will das Raten und Suchen nicht verderben, indem ich zu viel verrate.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Zum einen erleben wir die Abenteuer des Haselhorns, zum anderen erleben wir, was im Todland geschieht, was wichtig ist, um manche Begebenheiten um das Haselhorn herum zu verstehen. Die beiden Geschichten werden aufgelockert duch die Aufzeichnungen eines Reisenden. Das sind kleine „Papierfetzen“, die sich wie Eintragungen in einem Tagebuch lesen und die Geschichte ergänzen.

Ich kannte das Haselhorn ja schon aus der Anthologie. Dort kommt es jedoch nur in einer Kurzgeschichte vor. Das genügt zwar, um die Figur an sich zu kennen, aber dank dieser Novelle weiß ich jetzt auch, wieso es so geworden ist. Daneben kommen viele kultige und urige Figuren vor. Der Kapitän Todsohn war mir einer der liebsten, weil er irgendwie gescheitert und doch erfolgreich und angsteinflößend wirkt. Der kleine Roboter war total witzig, weil er regelmäßig eine bestimmte Reaktion bei den anderen Figuren auslöste. Kaum zu glauben, wie viele weitere Figuren in dem dünnen Bändchen noch vorkommen und jede hat ihre Daseinsberechtigung, weil sie die Geschichte voranbringen oder die Welt erklären.

Die Handlung ist spannend und skurril zugleich. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass in jedem Absatz etwas passiert. Hätte ich mehr Zeit zum Lesen gehabt, wäre ich atemlos durch die Seiten gestürmt. Ich wollte das Buch jedenfalls nicht aus den Händen legen.

Schließlich bleibt mir nur, dem Autoren für dieses kurzweilige Buch zu danken. Es hat Spaß gemacht, es zu lesen, und es reiht sich trotz der humorlastigen Handlung wunderbar zwischen die Herbstlande-Bücher.

Hexenmeister Jakob Wolff – Lilos Ziele

Heute will ich von Lilos Zielen erzählen.

Natürlich will sie, dass der Fluch gebrochen wird, der auf ihr und Jakob lastet. Sie leidet unter dem Fluch auf ganz andere Weise als Jakob. Wo er überwiegend mit seinem Gewissen ringt, weil er für sein Leben töten muss, ist es für Lilo eine Qual, weil sie sich ein Leben mit Jakob wünscht. Sie will seine Frau sein und Kinder mit ihm haben. Aufgrund des Fluchs kann sie allerdings keine Kinder bekommen.

Bis es so weit ist, will sie weiterleben und den Umstand, dass sie zumindest nicht aufgrund des Alters sterben kann, dafür nutzen, eine Möglichkeit zu finden, um den Fluch zu brechen.

Außerdem träumt sie von einem Leben in Luxus. Sie ist keine gute Hausfrau, sodass es naheliegend ist, dass sie sich Personal wünscht, das ihr diese verhassten Aufgaben abnimmt. Aber auch aufgrund des langen Leidenswegs findet sie, dass sie sich den Luxus und die Sorglosigkeit von reichen Menschen verdient hat.

Auf den ersten Blick wirken ihre Ziele ziemlich naiv oder berechnend. Das stimmt sicher auch bis zu einem gewissen Grad. Allerdings hat sie einiges erlebt. Da habe ich Verständnis dafür, dass sie nicht das brave Frauchen sein will, das sich mit dem begnügt, was das Leben ihr „großzügig“ zugesteht.

Schreibupdate – 06.01.2021

Das neue Jahr hat begonnen. Seit Montag arbeite ich auch wieder. Da kommt natürlich nicht so viel zusammen, aber für drei Tage bin ich zufrieden.

Den Montag verbrachte ich direkt mit dem Überarbeiten meiner Leseprobe und des Exposés für das Weihnachtsprojekt. Die Abgabefrist endet heute und ich wollte nicht auf den letzten Drücker einreichen. Trotzdem war ich nervös und fragte mich, ob ich das Richtige tue, als ich am selben Tag die Unterlagen an Piper schickte. Aber was hätte ich noch tun sollen? Dienstag und heute noch daran basteln? Worte innerhalb der Sätze herumschubsen? Ich denke, es war richtig so. Irgendwann muss man sein Baby loslassen und hinterher fallen mir sowieso immer die besten Formulierungen ein. Gestern habe ich noch 520 Wörter am Manuskript geschrieben. Mal sehen, ob ich später dazu komme, noch ein paar Wörter folgen zu lassen.

Gestern fing ich mit der Überarbeitung meiner zweiten Kurzgeschichte für die Ausschreibung The S-Files: Die Succubus Akten an. Die ursprüngliche Geschichte war über 17.000 Anschläge zu lang. Ich kürze also bereits den zweiten Tag in Folge. Trotzdem liege ich mit über 5.000 Anschlägen noch über dem Limit. Ich bin zwiegespalten, was von der Geschichte übrig bleibt, wenn ich mich auf das Maximum heruntergekürzt habe. Ich musste bereits einiges streichen, das die Welt und die Figuren meiner Meinung nach plastischer machte. Normalerweise sagt man, dass eine Geschichte vom Kürzen profitiert. In diesem Fall bin ich wirklich sehr skeptisch. Es fühlt sich an, als würde ich der Geschichte das Fleisch wegreißen und nur das Gerippe stehenlassen. Aber wenn ich mein Handwerk halbwegs verstehe, sollte mir auch diese Herausforderung gelingen.

Tja, das neue Jahr steht aktuell ganz im Zeichen der Überarbeitung. Trotzdem werde ich noch genug Gelegenheit bekommen, um ordentlich in die Tasten zu hauen.